Killschalter

Technik im Detail!
Antworten
Nachricht
Autor
stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Killschalter

#1 Beitrag von stritzi » Mo 11. Okt 2021, 20:48

Hallo allerseits!
Nach mehrmaligen, plötzlichen Motoraussetzern hab ich nach längerer Suche den Killschalter als Ursache ausgemacht.
Dies ist umso verwunderlicher, weil ich den Schalter erst vor relativ kurzer Zeit erneuert habe.
Meine Frage also in die Runde, ob das Problem auch bei wem anderen aufgetreten ist und welche Lösung dauerhaft angebracht wäre.
Ich habe weder am Stecker noch am Kabelbaum irgendwelche Korrosionserscheinungen oder Kabelbrüche.
Übllicherweise "versiegle" ich solche Steckverbindungen nach dem Zusammenstecken mit Batteriepolfett, was einen Wassereintritt auch bei starkem Regen sicher verhindert.
Diesmal aber scheint es die Mechanik des Schalters zu sein, weil immer dann, wenn der Motor ausgegangen ist, ich nur wieder starten kann, wenn ich den roten Schalter gleichzeitig ganz fest in die "Ein" Position drücke.
Manchmal stirb der Motor ab, wenn ich über eine harte Bodenwelle fahre und der Schalter dann offenbar den Kontakt verliert.
Wenn das nicht nur der übliche China-Ramsch ist, wäre ich für jede Anregung dankbar, weil das auf Dauer echt nervt und u.U. sogar gefährlich werden kann (Autobahn z.B.).
Ich habe den neuen Schalter übrigens brav beim Piaggio Generalimporteur gekauft, also kein xy-Internet Nachbau.
Und mittlerweile schon den 2. verbaut!

neos65
Beiträge: 674
Registriert: Fr 12. Mai 2017, 11:04
Vespa: GTS300/PX150
Land: Deutschland

Re: Killschalter

#2 Beitrag von neos65 » Mo 11. Okt 2021, 21:05

Hallo, ich vermute mal, dass Du einfach einen „schlechten“ Kill Schalter bekommen hast. Wenn er neu ist, dann reklamiere ihn, wenn es dann funktioniert hast du diese Fehlerquelle ausgeschlossen. VG

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#3 Beitrag von stritzi » Mo 11. Okt 2021, 21:24

Hab ich schon gemacht. Dann ist wohl die ganze Serie defekt?

Benutzeravatar
ADroste
Beiträge: 694
Registriert: Fr 12. Jun 2009, 19:21
Vespa: GTS-300ie hpe E4
Land: Deutschland
Wohnort: Bruchköbel

Re: Killschalter

#4 Beitrag von ADroste » Mo 11. Okt 2021, 22:45

Wie wäscht Du die Vespa? Kommt Seifenlauge an den Lenker?

Gruß
Armin
Bild Bild BildBild

Registriert seit 16.05.2004 als 77/5141 Mitgliedern, 318 Beiträge im alten Forum

Benutzeravatar
Vespaforfun
Beiträge: 3013
Registriert: Mi 17. Apr 2019, 19:10
Vespa: GTS300HPE RST
Land: warm und trocken..

Re: Killschalter

#5 Beitrag von Vespaforfun » Mo 11. Okt 2021, 22:55

Klingt schon merkwürdig das Ganze..
Du kannst ja mal den Schalter probeweise ausbauen und den Stromkreis "überbrücken". Wenn der Fehler erneut auftritt, dann kannst du zumindest den Schalter als Ursache ausschliessen..

Das mehrere neue Schalter defekt sein sollen, halte ich für nen ziemlichen Lottogewinn bei den Stückzahlen..
..politische Botschaften, gleich welcher Art, haben in einem technischen Forum nichts zu suchen!

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#6 Beitrag von stritzi » Di 12. Okt 2021, 13:21

Was mich stutzig macht, ist, daß nach dem Absterben des Motors ein Neu-Starten nur dann geht, wenn ich zuerst den Zündschlüssel auf ganz "aus" drehe und dann nach dem wieder Aufdrehen der Zündung beim Drücken des Startknopfs gleichzeitig den Killschalter ganz fest in die "ein" Position drücken muß.
(Das war übrigens mit dem ganz alten Killschalter auch so, deswegen hab ich ihn ja dann das erste mal getauscht. Und dann nochmal.)
Tu ich das nicht, dann geht entweder gar nichts oder der Anlasser dreht extrem lahm, aber es passiert nichts weiter.
Rennt er erst mal wieder, bleibt das meist länger so. (Ausnahme: Starke Bodenwelle oder längeres parken).
Hierzu wurde ja schon andernorts die Einspritzdüse verdächtigt bzw der Stecker derselben, aber wie soll das mit dem Schalter zusammenhängen?
Ich werde ml deinen Rat befolgen und überbrücken.

Benutzeravatar
Vespaforfun
Beiträge: 3013
Registriert: Mi 17. Apr 2019, 19:10
Vespa: GTS300HPE RST
Land: warm und trocken..

Re: Killschalter

#7 Beitrag von Vespaforfun » Di 12. Okt 2021, 13:26

Wenn der Anlasser "lahm" dreht kann das nichts mit dem Killschalter zu tun haben (wie soll das zusammenhängen?)
Der Killschalter unterbricht den Stromkreislauf zum Anlasser!
Das kann auch mit der Einspritzdüse nix zu tun haben..

Der Bock liegt woanders..
Wurde an der Elektrik gebastelt?
Steckdose oder "Erhaltungsladegerätschalter" bzw zweit USB Buchse installiert?

Das könnte die Urasche sein.. Bleiben die Sicherungen intakt? Wurden die einzelnen Stromkreise mal durchgemessen?
..politische Botschaften, gleich welcher Art, haben in einem technischen Forum nichts zu suchen!

Rita
Beiträge: 8983
Registriert: Do 22. Okt 2009, 22:16
Vespa: T5
Land: Deutschland
Wohnort: Frankfurt/Main

Re: Killschalter

#8 Beitrag von Rita » Di 12. Okt 2021, 16:17

batterie fertig....
oder Kabel an der Batterie locker... schrauben nachziehen

Rita

Benutzeravatar
Vespaforfun
Beiträge: 3013
Registriert: Mi 17. Apr 2019, 19:10
Vespa: GTS300HPE RST
Land: warm und trocken..

Re: Killschalter

#9 Beitrag von Vespaforfun » Di 12. Okt 2021, 17:41

Hat der TE das nicht als erstes geprüft?

Klar ist das der erste Verdächtige.. mir ist ohnehin schleierhaft wie man bei den Symptomen überhaupt auf den Killschalter kommt..
Wie wurde die Diagnose denn erstellt?

Halte uns mal auf dem laufenden..:)
..politische Botschaften, gleich welcher Art, haben in einem technischen Forum nichts zu suchen!

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10546
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: Killschalter

#10 Beitrag von mikesch » Mi 13. Okt 2021, 07:20

Bei deinem Fehler vermute ich gleich zwei Ursachen.
Erstens wie Rita sagte der Akku oder dessen Polklemmen
Des lahme drehen des Anlassers hat immer etwas mit dem Akku oder mit dem Stromkreis des Anlassers zu tun.

Zweitens der Killschalter.
Plötzliches Aussetzen des Motors passt zum Killschalter der genau diese Aufgabe hat.
Er unterbricht die Zündung bei Betätigung auf OFF.

Man sollte Bedenken das der Schalter immer auf ON steht und kaum Strom über die Kontakte fließt.
Das begünstigt Wackler durch Staub oder feuchtigkeitsbedingte Oxidadionen.
Bei Schaltern mit mäßigen oder stärkeren Strömen reinigen sich de Kontakte in einem gewissen Umfang selbst.

Da der Killschalter schaltungstechnisch eine Fehlkonstruktion ist sollte man ihn vorbeugend ein bis zwei mal wöchenlich betätigen um ihn somit zu reinigen.
Ob dieses zu einer mechanisch verkürzten Lebensdauer des Schalters führt kann ich nicht beurteilen.

Fazit: Akku und Killschalter austauschen bzw. bei gutem Akku Wackler im Anlasserstromkreis beseitigen.
Kein Kontaktpray oder Polfett am Killschalter oder dessen Steckverbindungen benutzen.
Fett hat an Kontakten oder Steckverbindungen nichts zu suchen da sie auf Dauer isolierend wirken. (Kriech-Effekt)
Die Kontakte der Steckverbindung müssen sauber und fettfrei sein. Im Zweifel mit Alkohol 96% spülen.
Steckverbindungen werden im Kfz/Motorradbereicham am besten gleich mit wasserfesten AMP-Steckern oder mit passenden Gummitüllen gegen Spritzwasser geschützt.
Die Frage ist ob sich der Schutzaufwand überhaupt lohnt, da sich nach meiner Kenntnis weder der Schalter noch dessen Steckverbindung im Spritzwasserbereich befinden.
Beim waschen an der SB Waschanlage die Lenkerverkleidung nicht direkt besprühen sondern nachträglich mit Hand waschen sollte ausreichen als Schutzmaßnahme.
Viel Erfolg.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#11 Beitrag von stritzi » Mi 13. Okt 2021, 12:19

Naja, so ein Dumpfdödel bin ich jetzt auch nicht, daß mir die Batterie und ihre Klemmen nicht gleich mal zu Beginn in den Sinn kommen.
Wenn ich den Killschalter fest drücke, dreht der Anlasser ja freudig und startet, schon deswegen kanns nix mit der Batterie zu tun haben.
Ich hab ja geschrieben "...nach längerer Suche...."
Nix an de Elektrik gebastelt, keine Zusatzgeräte installiert, keine Kontaktprobleme/Wackler/Kabelbrüche im Anlasserkreis, Sicherungen ok (getestet!).
Es wird gar nicht gewaschen, wozu auch, steht immer im Straßendreck.
Wenn, dann regnet es nur drauf.
Daß der Schalter, der, wie beschrieben dauernd auf "Ein" steht, irgendwann mal verdreckt usw leuchtet ein, aber daß das beim neuen auch gleich der Fall ist, passt nicht dazu, schon gar nicht zweimal hintereinander.
(Die Methode, Steckverbindungen mit Polfett vor Wassereintritt zu schützen hat sich übrigens jahrelang im Crossbereich bewährt, und da gibts wirklich Dreck und Wasser genug. Niemals auch nur das leiseste Problem, alle Stecker waren drunter schön sauber, das Metall blank und kein bißchen fettig, das Zeug kriecht auch nicht. Hab ich bei den neuen Schaltern auch nicht gemacht.)
Ich entnehme den Aussagen, daß die Schaltermechanik wohl Schrott ist und ich mich damit abfinden muß.
Evtl. läßt sich ein anderer adaptieren, der nicht so anfällig ist.

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#12 Beitrag von stritzi » Di 19. Okt 2021, 12:48

Nach weiteren groben Aussetzern bin ich nun überzeugt, daß mein Problem wohl doch nicht der Killschalter ist.
Nachdem der Roller heute vormittag zunächst problemlos lief, gabs mittags plötzlich ein ganz seltsames Verhalten:
Extremes Stottern des Motors, der dabei aber nicht abstirbt, nur sehr langsames, ruckeliges Fahren möglich, nimmt kein Gas an, gleichzeitig höre ich die Ventile lauter tickern als sonst.
Das immer wieder mal angesprochene Problem mit Dreck in der Benzinpumpe bzw deren Filtereinheit hab ich noch nicht kontrolliert.
Drosselklappe evtl. verdreckt?
Zündung?
Vorschläge?
Kürzlich Ölwechsel mit Filter durchgeführt, lief danach sehr ruhig, bis eben jetzt....

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#13 Beitrag von stritzi » Di 19. Okt 2021, 13:54

...wenn natürlich bei der ersten Nachschau der Kerzenstecker so daher kommt, dann ist das Problem auch schon keines mehr...die Frage ist eher, wie der Roller damit so lange noch fahren konnte...die Zündleitung ist genau hinter der Schutztülle gebrochen und wurde nur vom Bougierrohr in Position gehalten!
Stecker 01.jpg
Stecker 02.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10546
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: Killschalter

#14 Beitrag von mikesch » Mi 20. Okt 2021, 09:01

Das ist bekannt das mit gebrochener Ltg. noch ein Funke entsteht.
Der Grund ist die hohe Zündspannung von bis zu 20kV.
Da stören 1-2mm Luft überhaupt nicht, die Kerze funkt.

Die Zündenergie an der Kerze ist aber erheblich reduziert.
Der Motor neigt daher zu Aussetztern mit knallen.

Mit neuem Stecker gibts jetzt wieder einen kräftigen Funken, besserem Startverhalten und besser Leistung.
Tausche die Kerze am besten gleich mit.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

stritzi
Beiträge: 142
Registriert: Mi 18. Nov 2020, 11:38
Vespa: 250ie
Land: D

Re: Killschalter

#15 Beitrag von stritzi » Mi 20. Okt 2021, 12:03

Iridium Kerze reingegeben. Man glaubt ja nicht, was ein frischer Zündfunke einem Roller so an Spritzigkeit verleiht... ;-)

Antworten