#23
Beitrag
von snej63 » Fr 31. Jul 2020, 10:32
Hallo,
sehe ich teilweise etwas anders. Soll jeder fahren, womit er glücklich wird, "Schönheit" liegt im Auge eines jeweiligen Betrachters. Mit Sicherheit bauen die Japaner und sonstige Asiaten ausgereifte und gute bis sehr gute (Gebrauchs-) Technik. Designmäßig mag ich persönlich aber diese Roller nicht, sie sind mir zu "progressiv" bis "aggressiv", die Front von dem PCX sieht z. B. so aus wie von einem dieser großen japanischen 4-Taktbomber kopiert, aber wie gesagt meine Meinung.
Was die PX angeht, war diese aber bei Erscheinen 1977 absolut Spitze, italienisches 80er Jahre Design, glatt, funktional, gefällig. Wir damaligen V50 Fahrer konnten uns daran nicht sattsehen, und gegenüber den Vorgängern war es auch technisch ein großer Schritt weiter, endlich ein teilbarer Lenker für Wartungsarbeiten (war z. B. bei Innocenti schon lange Standard), eine bessere Federung von Sitzbank und Fahrwerk, bessere Elektrik etc. Mit der PX wurde der (weltweite) Markt für Motorroller nach der Flaute in den 70ern wiederbelebt.
Die Cosa wäre als Weiterentwicklung der Vespa der Hammer gewesen, wenn sie (wie ursprünglich wohl geplant) als 4-Takter auf den Markt gekommen wäre, das wäre der italienische Heinkel geworden. So war es eben nur eine technisch halbherzige Weiterentwicklung, auch wenn die Cosa bis heute ein sehr fahrsicherer und komfortabler Roller ist.
Die GT war formal und technisch ebenso eine gelungene Entwicklung, wenn man bedenkt, dass diese Form nun seit 17 Jahren produziert und immer noch massenhaft gekauft wird, kann es nicht falsch gewesen sein.
Fazit: Vespa war für mich noch nie das absolute technische Meisterwerk, sogar in den 50ern gab es schon bessere Lösungen, aber sie schaffen es eben immer mit Ihrer Mischung aus Kult, Design und durchaus guter Technik ganz vorn dabei zu sein.
Grüße Jens