Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

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KevinseinVadder
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Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#1 Beitrag von KevinseinVadder » Fr 31. Mär 2017, 22:15

Guten Abend und sorry, sollte ich den 50. Thread zum gleichen Thema eröffnet haben.

Meine Vespa GT125L hat 22'000 km auf der Uhr und ich muss es vorweg nehmen: ich habe in der Vergangenheit bereits Probleme gehabt und sie bisher alle recht gut gemeistert, irgendwie. Aber da ich noch nicht alles selbst repariert habe, habe ich noch Nachholbedarf. Ich bin ganz Ohr, vielen Dank vorab.

Die Vespa hat die 18'000er Arbeiten erhalten, mit Ausnahme von Keilriemen und Variorollen. Das wollte ich dann jetzt nachholen. Batterie wurde damals, also im Oktober, auch gewechselt.

Also wat is passiert: ich steh an der Ampel und plötzlich geht sie aus. Dann neu gestartet und losgefahren und dann 2 mal abgebogen und mitten im Feierabendverkehr wieder ausgegangen ohne wieder zu starten. Ich hätte kotzen können. Also ich irgenwie zu Fuss die Vespa über 4 Spuren dichten Verkehrs und Strassenbahnschienen an den Rand geschoben und schnell gegoogelt. Zündkerze checken. Abgeschraubt, an Masse gehalten - sie funkt noch. Subber, reingedreht, neu gestartet - die Rolle oben dreht sich noch in Richtung des Lenkers (ich weiss nicht wie das Ding heisst). Ich halte also den Starterknopf gedrückt, die Bremse gezogen und höre wie sie versucht verzweifelt den Motor anzuwerfen aber es nicht schafft. Die Batterie funktioniert eigentlich einwandfrei, aber ich werde morgen einmal schauen, ob ich sie laden kann irgendwo. Bezin sollte übrigens auch noch genug drinne sein.

Kann mir jemand helfen, bitte? Vielen Dank vorab.

d-marc
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#2 Beitrag von d-marc » Fr 31. Mär 2017, 22:25

Heisst, der Anlasser zieht nicht durch? Würde da mal mit Überbrückungskabel Starthilfe versuchen oder die Batterie ans Ladegerät hängen. Kann zB sein daß die Batterie wegen eines defekten Reglers oder Masseband nicht mehr gescheit lädt.

Wenn genügend Saft da ist und der Anlasser immer noch nicht durchzieht muss man halt die mechanische Seite Prüfen. Kurbelwellenseitig alles freigängig? (Riementrieb, Lichtmaschine/Wasserpumpe)

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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#3 Beitrag von KevinseinVadder » So 2. Apr 2017, 17:20

Danke marc.

Ich bin heute nochmal hin, mit der festen Absicht die Batterie vor Ort zu laden. Aber dann sprang sie plötzlich wieder an, nach einer Weile, und dann habe ich an der Tankstelle vollgetankt, das teurere ROZ98. Nun hab ich Säure wieder nachgefüllt und die Batterie zum aufladen drangehängt. Ich hoffe, dass war dann bereits die Lösung des Problems. Ansonsten melde ich mich hier wieder.

Gruss,
Ksein Paps.

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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#4 Beitrag von kölle-st18 » So 2. Apr 2017, 20:18

"Nun hab ich Säure wieder nachgefüllt"
==> Man füllt keine Säure nach wenn in der Batterie Flüssigkeit fehlt - nur destiliertes Wasser
sonst erhöht man die Säurekonzentration in den Batteriezellen.
Gruß Harald
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Wartung und Reparaturen besonders an Bremssystem,
Fahrwerk sollten ohnehin nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#5 Beitrag von KevinseinVadder » Mo 3. Apr 2017, 20:43

lieber kölle-st18

wo warst du, als es darauf ankam???

hehe, aus fehlern lernt man hoffentlich. also ich habe 4 partitionen wieder befüllt. diese waren bis aufs min verdunstet und ich habe dort bis knapp unters max wieder aufgefüllt. es war also nicht brutal viel und ich hoffe, dass ich dadurch nicht zu viel säure in den partitionen habe.

geladen hat sie wunderbar und die vespa startet nun auch wieder einwandfrei. ob die platten der batterie nun aber allmählich den geist aufgeben, das werde ich dann sehen und natürlich hier wieder berichten.

vielen dank dennoch &

beste grüsse,
Ks Vadder.

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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#6 Beitrag von KevinseinVadder » So 21. Mai 2017, 07:53

Also ich werde das Problem nicht los:

Vorgestern war kurz nach dem Losfahren ein kleiner Knall aus der Auspuffseite zu hören. Anschliessend also ein paar Meter später ging sie einfach aus. Das war morgens. Abends habe ich sie dann wieder anbekommen und bin die 200 Meter heimgefahren.

Batterie habe ich neu geladen. Bin dann am nächsten morgen 10km zur Arbeit ohne Probleme. Dann ca 10 Stunden später als ich heim wollte, ging sie mir mitten im Verkehr wieder aus. Ca. 300 Meter nach Anlassen. Ohne knall. Eine alte Ersatzbatterie neu geladen eingebaut gleiches Problem: nach kurzem Anspringen geht sie wieder aus.

Die vorherige Batterie hatte ich mit Säure nachgefüllt und die alte Batterie stand jetzt 6 Monate und ist schon sehr alterschwach.

Kann mir noch jemand ein paar Tipps geben. Leider steht sie noch mitten in der Stadt und ich müsste sie irgendwie heimbekommen...

Vielen Dank vorab
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#7 Beitrag von Weinbergwepsn » So 21. Mai 2017, 08:27

Das ist jetzt eine gute Frage, weil du ja definitiv eine defekte Batterie hattest.

Laut deiner Beschreibung orgelt ja der Starter, oder? Also das kann es nicht sein!

Hat die GT auch eine Wegfahrsperre? Wenn ja (die GT kenn ich nicht so top wie die GTS), dann könnte es mit dem Zündschlüssel oder dem Transponder im Schlüssel zu tun haben.

Ansonst (wenn Zündkerzenstecker fest sitzt, Zündkerze funzt, und das Zündkabel keinen Bruch hat), dann würd ich mal beim Vergaser schauen, oder mir die Spritpumpe genauer anschauen (is aber nix, was man eigentlich am Strassenrand super reparieren kann!).
Test Spritpumpe: Am Vergaser die Spritzuleitung abziehen, ein Gefäss unterstellen für den Sprit, und einfach mal drüberstarten (Vorsicht, der Sprit kann ordentlich herumflitzen!) Kommt ordentlich Sprit, dann kanns das zu (95%) nicht mehr sein (zu geringer Pumpendruck kann auch sein, aber eher unwahrscheinlich).

Vergaser: Der Vergaser der GT hat sicher irgendwo eine Schwimmernadel und ein Sprit-Zulauf-Ventil. Wenn die beiden nicht sauber arbeiten, dann ist auch Malaria.
Dass die Bedüsung was hat, hm, dann würd sie nicht nach einer Zeit wieder angehen. Wenn man viel Dreck in der Schwimmerkammer hat, dann könnte es aber trotzdem die Möglichkeit sein.

Am besten: Prüf zuerst, ob du Sprit bekommst (und die Pumpe nicht zeitweise steckt!)
Dann baust mal den Vergaser aus, und ordentlich reinigen (nicht von aussen, sondern zerlegen und dann innen reinigen!)

LG,
WW
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#8 Beitrag von KevinseinVadder » So 21. Mai 2017, 14:46

Weinbergwepsn hat geschrieben:Das ist jetzt eine gute Frage, weil du ja definitiv eine defekte Batterie hattest.

Laut deiner Beschreibung orgelt ja der Starter, oder? Also das kann es nicht sein!

Hat die GT auch eine Wegfahrsperre? Wenn ja (die GT kenn ich nicht so top wie die GTS), dann könnte es mit dem Zündschlüssel oder dem Transponder im Schlüssel zu tun haben.

Ansonst (wenn Zündkerzenstecker fest sitzt, Zündkerze funzt, und das Zündkabel keinen Bruch hat), dann würd ich mal beim Vergaser schauen, oder mir die Spritpumpe genauer anschauen (is aber nix, was man eigentlich am Strassenrand super reparieren kann!).
Test Spritpumpe: Am Vergaser die Spritzuleitung abziehen, ein Gefäss unterstellen für den Sprit, und einfach mal drüberstarten (Vorsicht, der Sprit kann ordentlich herumflitzen!) Kommt ordentlich Sprit, dann kanns das zu (95%) nicht mehr sein (zu geringer Pumpendruck kann auch sein, aber eher unwahrscheinlich).

Vergaser: Der Vergaser der GT hat sicher irgendwo eine Schwimmernadel und ein Sprit-Zulauf-Ventil. Wenn die beiden nicht sauber arbeiten, dann ist auch Malaria.
Dass die Bedüsung was hat, hm, dann würd sie nicht nach einer Zeit wieder angehen. Wenn man viel Dreck in der Schwimmerkammer hat, dann könnte es aber trotzdem die Möglichkeit sein.

Am besten: Prüf zuerst, ob du Sprit bekommst (und die Pumpe nicht zeitweise steckt!)
Dann baust mal den Vergaser aus, und ordentlich reinigen (nicht von aussen, sondern zerlegen und dann innen reinigen!)

LG,
WW
Hallo WW

Danke dass du dir Zeit genommen hast mir zu helfen.

Also der Anlasser dreht und der Motor springt ja auch an. Dann aber geht er aus. Anschliessend geht nix mehr also der Anlasser dreht/orgelt ohne dass der Motor startet. Verstehe schon auch: vielleicht ist was an der Wegfahrsperre oder Schlüssel defekt. Ich werde mal mit dem braunen Schlüssel rangehen und sehen was passiert.

Darüber hinaus hab ich mich vorhin noch mit einem anderen Hobbyschrauber ausgetauscht. Der meinte noch dass es auf einen geplatzten Schlauch hindeutet irgendwo. Sosse läuft zwar keine aus, aber vielleicht ist einfach nicht genug Druck. Das würde auch den mittellauten Knall erklären, den ich auf Auspuffhöhe zu beginn des Problems gehört habe. Ich schaue mir morgen nochmal alles im Detail an und bin gespannt!

Melde mich dann morgen nochmal mit einem Update. Nehme für morgen mal alles mit was ich für den Vergaserausbau und den beschriebenen Pumpencheck brauche.

Lg
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#9 Beitrag von Weinbergwepsn » So 21. Mai 2017, 22:40

KevinseinVadder hat geschrieben: Hallo WW

Danke dass du dir Zeit genommen hast mir zu helfen.
Hi,

kein Thema. Bin zwar berufsbedingt mit Einspritzanlagen vertraut, bin eigentlich aber immer auf den alten Vergasern unterwegs gewesen (und auch sehr viel geschraubt auf den alten Mühlen => Oldtimer).

Du schreibst, du wirfst das GT-Gürkchen an, läßt sie laufen, und dann geht sie plötzlich aus, richtig?

Wie lange läuft der Motor, bevor sie ausgeht?

(Wegfahrsperre schließ ich aus, Zündung auch, wenn sie sich wirklich so verhält. Passt nicht zu solch einem Fehlerbild)

Einen undichten Spritschlauch merkst, glaub mir (fängt zu stinken an, als wenn du an der Tanke am Tankstutzen vorbeigetankt hättest).
Luftschlauch am Ansaugsystem kann man leicht checken: Motor anstarten (vorher Sitzbank auf und Helmfach raus) und dann drückst und quetscht mit der Hand/Finger auf dem Schlauch herum. Fängt sie zu stottern an, dann bekommt sie Falschluft und du hast den Fehler gefunden.

Ich glaub aber eher das deine Gemischaufbereitung (Vergaser) oder die Versorgung das Problem ist.

(Hab mir gerade die Explosionszeichnung vom Walbro und vom Kehin-Vergaser angeschaut):

Seitlich sitzt so ein schräger Topf am Vergaser mit einem Kabel dran, das ist die Kaltstarteinrichtung. Die kan einen Fisch haben.

Untem am Vergaser hast einen grossen Deckel, darunter sitzt der Schwimmer (sieht aus wie 2 kleine miteinader verbundene Halbschalen; der macht die Spritversorgung für die Schwimmerkammer über eine Schwimmernadel auf und zu (sieht ein bisschen wie ein kleiner Pflock aus) => dadurch hast immer das gleiche Niveau Sprit in der Schwimmerkammer, damit deine Zerstäuberdüsen (=Düsen des Vergasers) sauber arbeiten können).
Diese Nadel verschleissen mit der Zeit, und können hängen bleiben. Dann hast den falschen Spritstand in der Schwimmerkammer und deine Düsen arbeiten nicht sauber. Hängt die Nadel in "ZU", stirbt das Gürkchen, hängt sie auf "Auf", dann flutest den Vergaser mit Sprit und sie säuft ab (patscht/schießt am Auspuff und stinkt nach unverbranntem Sprit); ein weiteres Problem hatte ich auch schon mit den Schwimmern selbst: Die Größe der Schwimmer ist abgestimmt auf das Niveau, das der halten muss (wie eine Plastikflasche, die auf der Wasseroberfläche schwimmt). Wenn die undicht werden, dann geht der Schwimmer nicht mehr sauber oder zu spät in die "ZU"-Stellung, und du hast das gleiche Bild wie bei Schwimmernadel hängt in "AUF").

Dann hast oben unter dem runden Deckel noch ein paar Federn (Vorsicht beim Abschrauben: Wenn was davonspringt, musst suchen gehen! Ist in der Werkstatt schon Kacke, bei einer Reparatur auf freiem Flur => Anhänger holen, denn die findest in 100 Jahren nicht mehr!) und eine Membran (sieht aus wie eine Gummischeibe mit einem Metallpflock in der Mitte).

Diese Membran kann rissig werden, dann ist auch Malaria.

Was bei den älteren Vergaser-Modellen öfters mal auch so ein seltsames Fehlerbild ergibt, und dich suchen läßt, bis du schwarz wirst:

Wennst einen Vorfilter in der Spritleitung hast (kleine durchsichtige Kunststofffilter): Die fangen den feinen Dreck aus dem Tank auf, so weit so gut, is ja nix schlechtes, ABER: Wenn diese Filter zuwachsen (=mit Dreck voll sind), dann geht da nur mehr marginal was durch.
Ich hatte es schon öfters, dass nach dem Abstellen der Sprit wieder Richtung Tank zurückdrückt, den Dreck aus dem Filter schiebt, und der halbwegs frei ist. Startest wieder nach einiger Zeit, läuft der Motor zwar an, nur dann drückts den Dreck wieder in den Filter (und an das Filtergewebe), und der Filter ist wieder zu => Nix Safti, nix Brumm-Brumm. ;)

Soviel mal zu den Sachen, die man an einem Vergaser schnell checken kann.

LG,
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#10 Beitrag von KevinseinVadder » Di 23. Mai 2017, 09:52

Weinbergwepsn hat geschrieben:
KevinseinVadder hat geschrieben: Hallo WW

Danke dass du dir Zeit genommen hast mir zu helfen.
Hi,

kein Thema. Bin zwar berufsbedingt mit Einspritzanlagen vertraut, bin eigentlich aber immer auf den alten Vergasern unterwegs gewesen (und auch sehr viel geschraubt auf den alten Mühlen => Oldtimer).

Du schreibst, du wirfst das GT-Gürkchen an, läßt sie laufen, und dann geht sie plötzlich aus, richtig?

Wie lange läuft der Motor, bevor sie ausgeht?

(Wegfahrsperre schließ ich aus, Zündung auch, wenn sie sich wirklich so verhält. Passt nicht zu solch einem Fehlerbild)

Einen undichten Spritschlauch merkst, glaub mir (fängt zu stinken an, als wenn du an der Tanke am Tankstutzen vorbeigetankt hättest).
Luftschlauch am Ansaugsystem kann man leicht checken: Motor anstarten (vorher Sitzbank auf und Helmfach raus) und dann drückst und quetscht mit der Hand/Finger auf dem Schlauch herum. Fängt sie zu stottern an, dann bekommt sie Falschluft und du hast den Fehler gefunden.

Ich glaub aber eher das deine Gemischaufbereitung (Vergaser) oder die Versorgung das Problem ist.

(Hab mir gerade die Explosionszeichnung vom Walbro und vom Kehin-Vergaser angeschaut):

Seitlich sitzt so ein schräger Topf am Vergaser mit einem Kabel dran, das ist die Kaltstarteinrichtung. Die kan einen Fisch haben.

Untem am Vergaser hast einen grossen Deckel, darunter sitzt der Schwimmer (sieht aus wie 2 kleine miteinader verbundene Halbschalen; der macht die Spritversorgung für die Schwimmerkammer über eine Schwimmernadel auf und zu (sieht ein bisschen wie ein kleiner Pflock aus) => dadurch hast immer das gleiche Niveau Sprit in der Schwimmerkammer, damit deine Zerstäuberdüsen (=Düsen des Vergasers) sauber arbeiten können).
Diese Nadel verschleissen mit der Zeit, und können hängen bleiben. Dann hast den falschen Spritstand in der Schwimmerkammer und deine Düsen arbeiten nicht sauber. Hängt die Nadel in "ZU", stirbt das Gürkchen, hängt sie auf "Auf", dann flutest den Vergaser mit Sprit und sie säuft ab (patscht/schießt am Auspuff und stinkt nach unverbranntem Sprit); ein weiteres Problem hatte ich auch schon mit den Schwimmern selbst: Die Größe der Schwimmer ist abgestimmt auf das Niveau, das der halten muss (wie eine Plastikflasche, die auf der Wasseroberfläche schwimmt). Wenn die undicht werden, dann geht der Schwimmer nicht mehr sauber oder zu spät in die "ZU"-Stellung, und du hast das gleiche Bild wie bei Schwimmernadel hängt in "AUF").

Dann hast oben unter dem runden Deckel noch ein paar Federn (Vorsicht beim Abschrauben: Wenn was davonspringt, musst suchen gehen! Ist in der Werkstatt schon Kacke, bei einer Reparatur auf freiem Flur => Anhänger holen, denn die findest in 100 Jahren nicht mehr!) und eine Membran (sieht aus wie eine Gummischeibe mit einem Metallpflock in der Mitte).

Diese Membran kann rissig werden, dann ist auch Malaria.

Was bei den älteren Vergaser-Modellen öfters mal auch so ein seltsames Fehlerbild ergibt, und dich suchen läßt, bis du schwarz wirst:

Wennst einen Vorfilter in der Spritleitung hast (kleine durchsichtige Kunststofffilter): Die fangen den feinen Dreck aus dem Tank auf, so weit so gut, is ja nix schlechtes, ABER: Wenn diese Filter zuwachsen (=mit Dreck voll sind), dann geht da nur mehr marginal was durch.
Ich hatte es schon öfters, dass nach dem Abstellen der Sprit wieder Richtung Tank zurückdrückt, den Dreck aus dem Filter schiebt, und der halbwegs frei ist. Startest wieder nach einiger Zeit, läuft der Motor zwar an, nur dann drückts den Dreck wieder in den Filter (und an das Filtergewebe), und der Filter ist wieder zu => Nix Safti, nix Brumm-Brumm. ;)

Soviel mal zu den Sachen, die man an einem Vergaser schnell checken kann.

LG,
WW
Vielen Dank für die zusätzlichen Infos! Ich hab den Vergaser gestern ausgebaut und seziere ihn dann heute mal.

Eines ist mir aufgefallen (neben der Sauerei die in der Strassenrinne gelandet ist). Die Schrauben an der Seite am Choke sind so festgezogen dass man sie nicht mehr abbekommt.

Er sah eigentlich noch gut aus von aussen.

Die Symtome passen auf die Nadel bleibt "zu" - also nicht genug Sprit nach dem Start. Wenn ich die Maschine das erste Mal starte läuft sie noch ein paar Sekunden. Aber anschliessend startet sie nicht mals mehr. Ich bin mal gespannt was ich da alles sehen werde heute abend.

Bis später und vielen Dank vorab!
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#11 Beitrag von kölle-st18 » Di 23. Mai 2017, 13:52

Ich bin auch jahrelang eine GT125 L gefahren und auch das ein oder andere mal liegengeblieben.
Beim 1. mal war die Leitung hinter Filter zum Vergaser mit Ablagerungen die sich lösten und in die Schwimmerkammer gelangten.
Ich hab immer wieder den Vergaser gereinigt - half auch ein paar Tage. Bin bestimmt 4-5x mit dem selben Problem leigengeblieben.
Erst als ich die Benzinleitungen kompl. erneuert habe war der Fall gegessen.

Danach auch noch 2x.
Beim 1. bin ich mal liegengeblieben weil sich der Kerzenstecker gelöst hatte (vermutlich nicht richtig draufgesteckt) ==> muß deutlich hörbar einrasten.
Beim 2. auf der Autobahn wieder einmal liegengeblieben weil vom dünnen Schlauch (der, der vom Thermostat zum Vergaser führt) Kühlwasser
auf den Kerzenstecker sprühte. (Schlauch war porös)
Ich hoffe du findest bald den Fehler.
Gruß Harald
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#12 Beitrag von Weinbergwepsn » Di 23. Mai 2017, 17:34

KevinseinVadder hat geschrieben: Vielen Dank für die zusätzlichen Infos! Ich hab den Vergaser gestern ausgebaut und seziere ihn dann heute mal.

Eines ist mir aufgefallen (neben der Sauerei die in der Strassenrinne gelandet ist). Die Schrauben an der Seite am Choke sind so festgezogen dass man sie nicht mehr abbekommt.

Er sah eigentlich noch gut aus von aussen.

Die Symtome passen auf die Nadel bleibt "zu" - also nicht genug Sprit nach dem Start. Wenn ich die Maschine das erste Mal starte läuft sie noch ein paar Sekunden. Aber anschliessend startet sie nicht mals mehr. Ich bin mal gespannt was ich da alles sehen werde heute abend.

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Hi,

heisser Tip bei der Vergaserzerlegung: Such dir einen Tisch oder eine Werkbank, leg eine Decke drauf, und dann einen "Fetzen", auf dem der Vergaser dann zerlegt wird: Dann können Schrauben und Kleinstteile nicht auf einer harten Arbeitsfläche davonspringen!

Bei einem Vergaser muss man nur eines sehr genau bedenken: Es ist zwar viel mechanisch gelöst, aber das ganze Spielwerk muss sauber funktionieren und ist sehr kapriziert, was Verschmutzungen und Verschleiss anbelangt.

Die meisten Probleme entstehen bei 4T-Vergasern, wenn Verschmutzungen aus dem Tank in den Vergaser gelangen.
Das betrifft dann die Schwimmernadel und die Düsen (wenn du die rausschraubst: Umdrehungen zählen, wenn sie keine Anschläge haben!).

Leicht zu eruieren ist das, wenn du den Deckel der Schwimmerkammer aufmachst: da ist so ein grüner Belag dann drinnen. Wenn das so ist: Düsen auch raus und reinigen (aber bitte nicht mit spitzen Gegenständen die Düsenlöcher aufreiben: Bestehen aus weichem Messing; lieber in Drosselklappenreiniger oder ähnliche Reiniger über Nacht einlegen und dann mit Pressluft ausblasen; Düse schön festhalten, damit sie nicht davonsegelt!)

Aber schreib mal, wies vorangeht.

LG,
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#13 Beitrag von KevinseinVadder » Mi 24. Mai 2017, 23:04

Hallo an alle Beitragenden

Heute habe ich nun den Vergaser auseinandergenommen. Ich habe ein paar Schrauben nicht abbekommen und musste mit WD40 ran. Daher habe ich erst heute weitermachen können.

Zunächst einmal waren die Schläuche unglaublich fest drauf. Die liessen sich kaum abziehen.

Dann war die Schwimmerkammer sehr sauber. Das gleiche gilt für den Haupthohlraum. Dort war etwas mehr Schmutz. Aber nichts weltbewegendes. Dann zuletzt die Kammer die die Feder und Schwimmernadel plus Membran beherbergt. Die war schmutzig. Könnte sein dass die Nadel nicht mehr nach oben gleiten konnte wegen der Ablagerungen. Ich bin mal gespannt.

Ich lasse alles bis morgen trocknen und dann wird es wieder montiert. Mal gespannt - vielleicht muss ich ja doch eher die Schläuche ersetzen.

Irgendwie hätte ich mehr Dreck erwartet.

Was ist denn die Frequenz für diese Arbeit?

Vielen Dank + Viele Grüsse
KsV

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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#14 Beitrag von kölle-st18 » Do 25. Mai 2017, 15:45

"Schläuche ersetzen" ==> Ist auf jeden Fall ein sehr guter Ansatz zumal du nun schon mal den Vergaser gereinigt hast.
P.S. Den Filter würde ich übrigens auch wechseln.
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Re: Vespa GT125L-ausgegangen und liegengeblieben......

#15 Beitrag von KevinseinVadder » Do 25. Mai 2017, 18:29

kölle-st18 hat geschrieben:"Schläuche ersetzen" ==> Ist auf jeden Fall ein sehr guter Ansatz zumal du nun schon mal den Vergaser gereinigt hast.
P.S. Den Filter würde ich übrigens auch wechseln.
Wobei wir beim Thema sind: ich hab keine Ahnung mehr welche Schläuche wohingehen. Benzin ist klar. Der Schlauch neben dem Choke glaube auch. Der Rest nicht. Ich kann es nicht mehr nachvollziehen.

In der gut Glück Kombination hat es nicht geklappt. Da orgelt die Zündung ohne dass der Motor anspringt.

Hat irgendjemand ein Bild dessen wie es aussehen sollte? Vergaser ist der Keihin CVK 30 und das Modell Vespa GT 125L Bj 2006.

Werde die Kiste morgen vermutlich 10 km heim schieben um besser dran arbeiten zu können.BildBild

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