Hallo Forums-Freunde,
Kurzer Rückblick: das Original-Gewicht der Rollen misst bei der S125 8,7 Gramm. Eingebaut habe ich damals die 8 Gramm schweren Pulley-Rollen. Die Beschleunigung war klasse, die Endgeschwindigkeit hatte auch nicht gelitten und das Spüren der „Schaltarbeit“ der Vario hatte mich besonders fasziniert. Am Spitzingsattel habe ich mir Messdaten notiert. Ich konnte die Anfangssteigung lange mit 70 km/h erklimmen, die dann im Laufe des steiler werdenden Anstiegs auf 60 km/h abfiel. Aber ….. der durch die höhere Drehzahl bedingte Lärm hat mich doch so sehr gestört, dass ich mir von DDirk 9 Gramm schwere Pulleys auf 8,7 Gramm ausfräsen ließ. Ich wollte wissen, ob mit originalgewichtigen Pulley noch was von der beeindruckenden „Bergwertung“ übrig blieb. Mit diesem Setup war ich bereits viel in der Stadt und auch zu zweit unterwegs und so einen radikalen Leistungseinbruch konnte ich nicht erfühlen. Der drehzahlbedingte Lärm wurde auf alle Fälle erträglicher, jedoch blieb eine gewisse Kernigkeit bestehen. Meine S125 klingt und fühlt sich so richtig sportlich an.
So, und nun habe ich es doch noch vor Wintereinbruch geschafft, die mit 8,7 Gramm pulleybestückte S125 in die Berge zu treiben. Wie bereits subjektiv festgestellt, zeigten auch die Messwerte keine radikalen Leistungseinbrüche.
Die Anfangssteigung konnte ich mit 67 km/h erklimmen, am steilsten Punkt blieben ebenfalls 60 km/h übrig. Das Anfahren am Berg, das Beschleunigen aus Schrittgeschwindigkeit heraus, das kräftige und völlig ruckelfreie Fahren ist einfach faszinierend. Gegenüber den Rundrollen habe ich den Eindruck, dass ich bei Bergfahrten einen kürzer übersetzten 1. Gang habe. Im Forum wurde schon mal was über den erweiterten Variobereich berichtet, den man der Form der Pulleys zuschreibt. Fakt ist, ich kann mit wenig Gas in Schritttempo die Steigung fahren, das Drehzahlniveau scheint aber hoch zu sein. Drehe ich nun am Quirl, schnellt kurz die Drehzahl weiter in die Höhe, begleitet von einem wirklich kräftigen, nur leicht verzögerten Anzug. Ich denke, dass dieses Phänomen mit der momentan anliegenden Last am Hinterrad zu tun hat in Verbindung mit der Bauform der Pulleys. Auf der Ebene ist das Verhalten nicht so stark ausgeprägt. Warum das so ist, werden vielleicht die Spezialisten hier im Forum erklären können. Als ich im Sommer das Hahntennjoch gefahren bin, wäre mir die - allerdings mit alten Rund-Rollen bestückte Vespa - fast stehengeblieben, da auch die Drehzahl so in den Keller fiel. Warum hat die Vario da nicht „runtergeschaltet“? Rollen vielleicht irgendwie verklemmt? … keine Ahnung. Dennoch werde ich bei Zeiten meine jetzt pulleybestückte Vespa ebenfalls das Hahntennjoch hochtreiben.
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=23&t=13187
Die Heimreise auf der Salzburger Autobahn konnte ich mit 110 km/h laut Tacho durchziehen, kurz waren sogar mal 115 drin. Was will man mehr? Diese minimalen Geschwindigkeits-Unterschiede beim Bergauffahren könnten leicht temperaturabhängiger Natur gewesen sein, auch könnte mein Winterspeck-Ansatz zusammen mit 2 Paar Socken, einer langen Unterhose, 1 Unterhemd, 2 Pullis, winterfutter-bestückten Motorradjacke und Hose plus bleischwerer Motorradstiefel zu den 3 km/h Geschwindigkeitseinbruch geführt haben.
Für eine VESPA S125, hier die Vergaserversion, spreche ich nun die Empfehlung für 8,7 Gramm schweren Pulley-Vielecke aus, sprich die mit Original-Gewicht. Kein nennenswerter Leistungseinbruch gegenüber der 8 Gramm-Variante, dabei aber moderate Drehzahlen des Motors und dennoch süchtig machende Vario-Funktionalität. Bauartbedingt sollten die Vielecke auch länger halten. Die Pulleys bleiben jetzt drin und werden sozusagen einem Langzeittest unterzogen.
Wünsche Euch allen Spaß mit der Vespa, eine glückliche Hand beim Schrauben, stets Unfallfreiheit und Freude im Forum. Nochmals Dank an DDirk für das Manipulieren meiner ehemals 9 Gramm schweren Pulleys; es hat sich für mich zu 100% ausgezahlt. (ja, und gerne kannst Du Teile aus dem hier geschriebenen in Deinen Pulley-Blog übernehmen)
Hochzufriedene Grüße
Mac-Vesp
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