Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

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LosDacos
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Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

#1 Beitrag von LosDacos » Sa 12. Dez 2020, 12:11

Hallo Vespafreunde!

Ich bin zu einem Besitz einer Vespa LX 50 4T 4V (BJ 2011) gekommen und bin superglücklich. Nur die Batterie scheint ein bisschen zu stottern.
ich habe mir überlegt eine neue einzubauen. Genauer gesagt eine Gelbatterie weil die Vorteile mit Nicht-befüllen, wartungsfrei etc. offen liegen.
Ist ein Wechsel der Batterien "Technologie" unbedenklich oder muss ich irgendwas beachten?

Würde mich sehr über eine Antwort freuen!

Danke!

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mikesch
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Re: Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

#2 Beitrag von mikesch » Sa 12. Dez 2020, 12:42

Willkommen im Forum, LosDacos :D
BleiGelAkkus spielen ihre Vorteile nur aus wenn du einen besonders erschütterungsfesten oder einbaulageeunabhängigen Akku wünscht.
In einem Roller treten weder starke Erschütterungen auf noch ändert sich die Einbaulage.
Daher reicht für einen Roller ein normaler wartungsfreier Flüssigakku ohne Schraubverschlüsse.
Die Ladekurve eines BleiGelakkus ähnelt einer eines normalen Nassakkus ist aber nicht identisch.
BleiGel Akkus werden hauptsächlicht in Niederstromgeräten eingesetzt die eine lange Haltbarkeit und eine geringe Selbstentladung wegen dauerndem Nichtgebrauch haben sollen.
Beispiele sind hier Solarakkus im Wohnmobil oder in Alarmanlagen und unterbrechungsfreien Stromversorungsanlagen.
Heute werden für diese Zwecke immer mehr die ultraleichten LiFePo4 Akkus eingesetzt.

Als Startakkus für Verbrennungsmotoren werden hauptsächlich warungsfreie Bleiflüssigakkus (preiswert) oder AGM Akkus (teurer) wegen des sehr geringen Innenwiderstands eingesetzt.
Sie können somit einen sehr hohen Startstrom auch bei Kälte liefern.
Wenn dir das Kaltstromverhalten nicht so wichtig ist weil du nur bei Temperaturen über 5-8 Grad C fährst ist auch ein LiFePo4 Akku sehr gut als Startakku im Roller geeignet.
Er ist etwas käteempfindlich.

Du sparst sehr viel Gewicht und gewinnst die bis zu 6 fache Haltbarkeit gegenüber eines normalen Blei-Naßakkus.
Er ist allerdings etwas teurer.
Ich rate unbedingt zu einem unipolaren Markenprodukt. Er passt wegen der 4 Pole immer.
Ich selbst fahre in meiner ET4 seit mehreren Jahren einen ultraleichten LiFePo4 Akku mit nur 3Ah.
Das entspricht kapazitätsmäßig einem 10-12 Ah StandartBleiakku, er wiegt aber nur 700 Gramm. :D
Hier schreitet die Technik ähnlich schnell voran wie bei der LED Technik.

Dennoch kannst du technisch gesehen einen BleiGelAkku anstatt eines BleiNaßakku ohne Probleme einsetzen, um deine Eingangsfrage zu beantworten.

Viel Erfolg bei der für dich richtigen Auswahl.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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MrMirk
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Re: Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

#3 Beitrag von MrMirk » Sa 12. Dez 2020, 13:56

Ich hatte in meiner ET4 damals auch eine Gelbatterie, hat einwandfrei funktioniert.
lebe dein ändern

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wbdsk
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Re: Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

#4 Beitrag von wbdsk » Sa 12. Dez 2020, 14:27

Willkommen im Forum, LosDacos ... und immer viel Spaß auf der Vespa :vespa:

... und Danke an mikesch, das nenne ich mal eine top Antwort. Danke dafür !!

LosDacos
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Re: Batterietausch:Von Säure zu Gel problematisch

#5 Beitrag von LosDacos » Sa 12. Dez 2020, 16:02

Wahnsinns Antworten bis jetzt! Danke für die Ausführlichkeit!

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