Italien ehemaliges Vespaland?
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Italien ehemaliges Vespaland?
Es geschah am Gardasee.
Gegenwärtig malträtiere ich meine Füße auf diversen Klettersteigen und führe zum Zwecke der besseren Mobilität meine Primavera mit dem Wohnmobil mit.
Um erwähnten Füßen nach getaner Arbeit eine erfrischende Kühlung zu gönnen, machte ich kürzlich einen Ausflug zum 50 km entfernten See. Unnötig an dieser Stelle zu erwähnen, dass der nahe bei liegende Ledrosee deutlich hübscher gelegen ist, aber das entdeckte ich erst bei der Rückfahrt.
Was auch nichts zur Sache tut.
Flugs also geparkt im ehrwürdigen Torbole und den Strand aufgesucht. Nach Verrichtung der sportlichen Betätigung im gletscherkalten Wasser folgte der Bummel durch den mir nicht unbekannten Ort, wobei das Augenmerk auf die zahllosen abgestellten Motorroller fiel, fast durchgängig mit einheimischem Kennzeichen.
Ich war schockiert.
War ich nicht in dem Land, das die Vespa hervorgebracht hatte, mit der zahllose Zeitgenossen nördlich der Alpen ein nicht näher zu definierendes „italienisches Lebensgefühl“ in Verbindung brachten?
Hier aber gab es nahezu keine!
Nicht nur überhaupt keine alten Schalt-Vespas, gerade mal zwei moderne Primaveras und eine verschämt am Rande stehende GTS lugten zwischen zahllosen Plastikrollern hervor.
Mit großem Abstand führen Großradroller von Honda, gefolgt von Kymco, hier wird offenbar gerne der Agility gefahren.
Aber selbst die Plastikbomber aus einheimischer Produktion (Piaggio) findet man nur hier und da.
Was ist da los?
Haben die Italiener womöglich den Eindruck gewonnen, dass andere Hersteller bessere Roller billiger anbieten?
Nun ist das Trentino sicherlich und nicht zuletzt wegen der Autonomie einer der eher reicheren Landstriche, sodass sich anachronistische Blechkisten aus den 60ern vermutlich noch weniger lange halten als südlich von Neapel. Aber ich hätte doch erwartet, dass die Vespa stärker vertreten ist. Schließlich kauft der Deutsche ja auch brav seinen VW Golf.
Überlebt Piaggio eventuell vorwiegend dank der Fanbasis in anderen Ländern?
Fragen über Fragen…
Gegenwärtig malträtiere ich meine Füße auf diversen Klettersteigen und führe zum Zwecke der besseren Mobilität meine Primavera mit dem Wohnmobil mit.
Um erwähnten Füßen nach getaner Arbeit eine erfrischende Kühlung zu gönnen, machte ich kürzlich einen Ausflug zum 50 km entfernten See. Unnötig an dieser Stelle zu erwähnen, dass der nahe bei liegende Ledrosee deutlich hübscher gelegen ist, aber das entdeckte ich erst bei der Rückfahrt.
Was auch nichts zur Sache tut.
Flugs also geparkt im ehrwürdigen Torbole und den Strand aufgesucht. Nach Verrichtung der sportlichen Betätigung im gletscherkalten Wasser folgte der Bummel durch den mir nicht unbekannten Ort, wobei das Augenmerk auf die zahllosen abgestellten Motorroller fiel, fast durchgängig mit einheimischem Kennzeichen.
Ich war schockiert.
War ich nicht in dem Land, das die Vespa hervorgebracht hatte, mit der zahllose Zeitgenossen nördlich der Alpen ein nicht näher zu definierendes „italienisches Lebensgefühl“ in Verbindung brachten?
Hier aber gab es nahezu keine!
Nicht nur überhaupt keine alten Schalt-Vespas, gerade mal zwei moderne Primaveras und eine verschämt am Rande stehende GTS lugten zwischen zahllosen Plastikrollern hervor.
Mit großem Abstand führen Großradroller von Honda, gefolgt von Kymco, hier wird offenbar gerne der Agility gefahren.
Aber selbst die Plastikbomber aus einheimischer Produktion (Piaggio) findet man nur hier und da.
Was ist da los?
Haben die Italiener womöglich den Eindruck gewonnen, dass andere Hersteller bessere Roller billiger anbieten?
Nun ist das Trentino sicherlich und nicht zuletzt wegen der Autonomie einer der eher reicheren Landstriche, sodass sich anachronistische Blechkisten aus den 60ern vermutlich noch weniger lange halten als südlich von Neapel. Aber ich hätte doch erwartet, dass die Vespa stärker vertreten ist. Schließlich kauft der Deutsche ja auch brav seinen VW Golf.
Überlebt Piaggio eventuell vorwiegend dank der Fanbasis in anderen Ländern?
Fragen über Fragen…
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Hier in Garda staube ich immer wie viele Vespen tatsächlich unterwegs sind und zwar alle Altersklassen.
- Der Komplize
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Die gesamte Produktion wird nach DE und AT verkauft!
Wenn wir in den Himmel kommen, müssen wir immer beim Donnern helfen!
- John Doe
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Der Deutsche kauft Kia, Hyundai und was weiß ich, und ausnahmsweise natürlich Vespa. Der Italiener macht es im Prinzip nicht anders.
Der Marktanteil von Vespa im Heimatland liegt gefühlt bei <5 % ... zumindest mein Eindruck von meinen Vespatouren ins gelobte Land.
Der Marktanteil von Vespa im Heimatland liegt gefühlt bei <5 % ... zumindest mein Eindruck von meinen Vespatouren ins gelobte Land.
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Vielleicht spielt hier ja auch der Preis eine Rolle.
- fluxvalve
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Die wissen warum, habe GTS auch in Honda getauscht. Was soll ich sagen, ausser dem Aussehen kann die Honda alles besser als die GTS. Ist so.
Die Vespa ET4 ist und bleibt trotzdem das beste Alltagsfahrzeug für mich.
Die Vespa ET4 ist und bleibt trotzdem das beste Alltagsfahrzeug für mich.
- Lucia
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Am und um den Gardasee sind insgesamt noch verhältnismäßig viele Vespa, APE und alte Fiat 500 unterwegs. Dort konnte ich in den letzten Jahren viel sichten.
In den italienischen Großstädten sieht die Sache anders aus. Hier dominieren tatsächlich Honda, Kymco und Co. Nur ab und an sieht man eine ranzige Vespa am Rand. Bei meinem Rom-Besuch in 2019 war ich regelrecht enttäuscht, kaum Vespas oder vor allem nicht einen Fiat 500 gesehen zu haben. Der scheint auch in Italien mittlerweile ein Liebhaber-Fahrzeug zu sein. Ebenso die Vespa. Da lässt wohl Niemand solch ein Fahrzeug länger alleine am Straßenrand.
Noch dazu ist die Vespa einfach zu teuer und rostanfällig für ein Alltagsfahrzeug.
In den italienischen Großstädten sieht die Sache anders aus. Hier dominieren tatsächlich Honda, Kymco und Co. Nur ab und an sieht man eine ranzige Vespa am Rand. Bei meinem Rom-Besuch in 2019 war ich regelrecht enttäuscht, kaum Vespas oder vor allem nicht einen Fiat 500 gesehen zu haben. Der scheint auch in Italien mittlerweile ein Liebhaber-Fahrzeug zu sein. Ebenso die Vespa. Da lässt wohl Niemand solch ein Fahrzeug länger alleine am Straßenrand.
Noch dazu ist die Vespa einfach zu teuer und rostanfällig für ein Alltagsfahrzeug.
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
So hart ist das Leben in Bella Italia, auch wenn des der Gläubige nördlich der Alpen nicht verstehen kann.Lucia hat geschrieben: ↑Mi 21. Jul 2021, 07:30Am und um den Gardasee sind insgesamt noch verhältnismäßig viele Vespa, APE und alte Fiat 500 unterwegs. Dort konnte ich in den letzten Jahren viel sichten.
In den italienischen Großstädten sieht die Sache anders aus. Hier dominieren tatsächlich Honda, Kymco und Co. Nur ab und an sieht man eine ranzige Vespa am Rand. Bei meinem Rom-Besuch in 2019 war ich regelrecht enttäuscht, kaum Vespas oder vor allem nicht einen Fiat 500 gesehen zu haben. Der scheint auch in Italien mittlerweile ein Liebhaber-Fahrzeug zu sein. Ebenso die Vespa. Da lässt wohl Niemand solch ein Fahrzeug länger alleine am Straßenrand.
Noch dazu ist die Vespa einfach zu teuer und rostanfällig für ein Alltagsfahrzeug.
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Vermutlich weil die Piaggio Produkte teurer sind als ein Kymco? Und die Italiener auch nicht unbedingt in Geld schwimmen?
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Wenn du dir echt mal etwas gönnen möchtest, dann begib dich nach Sizilien. Ich denke, nirgends auf dem Planeten sind mehr Vespas in allen denkbaren Baujahren, Formen und Farben unterwegs. Wunderschön!
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Ganz einfach, in Italien ist ein Roller ein einfaches, beliebtes Transportmittel und Gebrauchsgegenstand, war er dort schon immer und wird er immer bleiben. Vespa ist in Italien noch mehr Kulturgut als bei uns und wird dementsprechend dort nur von Sammlern und Fans gefahren.
- Tom-Tiger
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Naja das es wenig Schaltvespas gibt könnte auch daran liegen das LKW weise aufgekauft und hier wieder für teures Geld verhöckert wird. Bilder in Sozialen Medien sprechen Bände. Schade somit wird für den richtigen Liebhaber oder der sich den Traum erfüllen möcht fast unmöglich regulär an bezahlbares Material zu kommen.
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
War auf Sizilien, vor 3 Jahren.Hansknauss hat geschrieben: ↑Mi 21. Jul 2021, 09:00Wenn du dir echt mal etwas gönnen möchtest, dann begib dich nach Sizilien. Ich denke, nirgends auf dem Planeten sind mehr Vespas in allen denkbaren Baujahren, Formen und Farben unterwegs. Wunderschön!
Moderne Vespen so gut wie keine.
Alte ab & an.
Aber nicht im Übermaß.
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Gefühlt fahren im gesamten Süden anteilig mehr Vespas rum, alte wie neue. Die wirklich schönen und alten aber auch dort überwiegend am Wochenende
- Appler
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Re: Italien ehemaliges Vespaland?
Naja, in Deutschland fährt ja auch nicht jeder Porsche, Audi, Mercedes oder BMW.