Österreich - "klimaneutral bis 2040" - Auswirkungen auf den Individualverkehr?

[Back2Vespa]

Guten Abend!

Laut Medienberichten haben die österreichischen Grünen beschlossen, Österreich bis 2040 "klimaneutral" zu machen.

Siehe hier: https://www.derstandard.at/story/200011 ... arden-euro

Meine Frage dazu: wenn die weg von fossilen Brennstoffen wollen, die entsprechende Infrastruktur (Tankstellen) auflassen bzw. umgestalten (Elektro-Schnelllader), womit tanken wir dann unsere Autos und unsere Vespas?

Ich weiß, dass es sich hierbei um Österreich handelt, aber es ist ja nicht gesagt, dass Deutschland nicht nachzieht?

Und wäre es rechtlich möglich, dass die Regierung die Nutzung bereits bestehenden Eigentums (Autos, Vespas) untersagt?

Den österreichischen Grünen sind Autos bzw. der ganze Individualverkehr ja seit jeher ein Dorn im Auge, am liebsten würden sie die Bevölkerung in Bus und Bahn zwingen, was ich als ganz entscheidende, eigentlich nicht tragbare Herabsetzung der Lebensqualität empfände!

Wie seht Ihr das Thema?

[Dr.Mabusse]

Im Vergleich zu Österreich haben wir eine gigantische Autoindustrie.
Die immer noch als Schlüsselindustrie gilt.
Und mit zahlreichen Lobbyisten perfekt an unsere Politik angebunden ist.
Der Untergang der Autoindustrie kommt dem Niedergang der BRD gleich.

Es wird sich sicher auch in der BRD einiges ändern.
Aber nur mit zeitraubendem Widerstand der Großkonzerne.

2040 ist weit. 20 Jahre sind für viele von uns ein Zeitfenster, in dem wir es eh ausklingen lassen werden.

Ausserdem lassen sich schon heute nette Elektroroller kaufen, wie Niu, Schwalbe und Seat.
Das Elektrik nicht umweltschonender ist, wie Benzin, lassen wir mal dahingestellt.

Ich sehe es allerdings auch so, dass der Individualverkehr keine großartige Zukunft hat,
egal ob fossil, elektrisch oder per Brennstoffzelle.
Siehe Fahrverbote für Motorräder, derzeitige München Problematik, zuviel Tourismus und damit Fahrzeuge
in der Alpenregion mit Demonstrationen ...

Ich persönlich sehe meine drei 2-Takter als zeitlich begrenzt.
Auf Besitzstand bestehe ich nicht.
Wenn man etwas ändern möchte, tut es halt auch mal weh.
Das ist m.E. kein Grund ewig in der Steinzeit zu verhaften.
Schon heute waren es 20 schöne Jahre mit Vespen.
Lass es noch 10 weitere sein.
Dann kann man mit Geld & Zeit auch anderes anstellen.

[Vollhorst]

Was machen dann nur die ganzen Geldanleger, die sich auf die blumigen Verkaufsanzeigen mit Texten wie "Wertsteigerung garantiert" verlassen und eine PX 80 für 3.000 Euro gekauft haben? Könnte dann zeitlich knapp werden mit der erhofften Rendite...

[DJ WOLF]

vor nicht allzu langer zeit konnten wir alle die alten fernseher entsorgen als auf digital umgestellt wurde. mit den vespas wird es aber noch dauern, in 30 jahren werde ich kaum mehr mit einer vespa fahren, ich hoffe noch das nachfolgemodell der gts zu erleben! bei dem modellzyklus den die gts bis jetzt hat gar nicht so abwegig...

[VespistaSvizzero]

Nun ja, die Zeiten wandeln sich. Vieles hat Spass gemacht (und macht es immer noch), aber dieser Spass ist mitverantwortlich, dass wir unsere Lebensgrundlage - unseren Planeten - an die Wand fahren. Nun kann man natürlich einwenden, dass die paar Vespi ja kaum der Grund dafür sind. Ja und Nein, denn auch Kleinvieh macht Mist. Und Zweitakter sind definitiv nicht gut fürs Klima. Ja, all die schönen alten Maschinen werden früher oder später - wohl eher früher - nicht mehr fahren dürfen. Und wer eine alte Vespa kaufte als Wertanlage, muss schauen, ob sie Museumswert hat oder doch eher Schrottpreise erzielen wird.
Auch die benzinigen 4-Takter werden in 20, 30 Jahren das Zeitliche segnen, weil sie schlicht nicht mehr fahren dürfen (sprich Post-Carbon-Zeitalter).
Die Zukunft liegt sicher bei den Elektro-Rollern. Und wenn Piaggio hier mittun will, muss das Unternehmen aber kräftig einen Gang hochschalten - sprich Wechselbatterie, Reichweiten und Preisniveau.
Ein paar Jahre dürfen wir unsere Vespen in dieser Form noch geniessen: es werden nur noch wenige Jahre sein; und bei den 2-Taktern nur noch sehr wenige

[Back2Vespa]

Ok, danke für Eure Meinungen, auch, wenn ich sehr erstaunt bin.

[Vilstaler]

Was wurde alles schon gepredigt und wie viele Weissagungen gab es schon....? Da fließt noch viel Wasser die Isar hinunter wie wir hier zu sagen pflegen.
Es kommt wie´s kommt.... Abwarten und trinken.

Gruß!

Florian

[fluxvalve]

Ok, danke für Eure Meinungen, auch, wenn ich sehr erstaunt bin.

Meine Meinung ist das gar nicht. Nur weil Batterieautos jeden Tag medial wie die Sau durch`s Dorf getrieben werden, muss das noch lange nicht so kommen. Wenn erst einmal die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie sichtbar werden (sind sie ja noch gar nicht!), wird das Thema Klima nach hinten rutschen. Wie wir mit unserer Schlüsselindustrie umgehen ist einfach unglaublich. Es wäre ja fast so, wie wenn die Staaten ihr Silicon Valley schließen würden
Wir in Mitteleuropa leben in einer Wohlstandsblase; uns geht's schlicht zu gut. Das Weltklima kann aber nur die ganze Welt retten. Da hilft auch die vielbeschworene Vorbildfunktion nicht.Glaubt jemand bei den Strompreisen in D macht uns das Ausland die Energiewende nach?
Ob ich in 20 Jahren noch GTS fahre weiß ich nicht. Vielleicht elektrisch, Wasserstoff, synfuel oder sonst was. Vielleicht ja Auto mit Brennstoffzelle, e-bike mit Akku und Vespa mit Synfuel. Alles ist möglich. Die Glaskugel hat jedenfalls keiner. Die Geschichte jedenfalls hat gezeigt, dass es in der Mobilität des Menschen nie zurück ging! Was die Individualmobilität in Städten (!) angeht muss ich Dr. Mabuse recht geben: hier ist die Kritische Anzahl an Fahrzeugen (und Fahren) einfach überschritten und es kommt zum Infarkt - und zu schlechter Luft. Hier könnten aber gerade Roller und Fahrräder helfen. Das ist ja auch erkannt worden und Konsens. Zum Glück wohne ich auf dem Land