Organspender?

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zehern
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Re: Organspender?

#46 Beitrag von zehern » Mo 11. Jun 2012, 23:09

*Larissa* hat geschrieben: KEINEM Menschen in Deutschland wird eine notwendige Therapie verwährt, nur weil er Kassenpatient ist! Leider ist aber auch das Bewusstsein für die eigene Gesundheit bei den Deutschen ziemlich komisch, da wird lieber für das Auto/das Haustier/den Urlaub mehr Geld ausgegeben, als für die eigene Gesundheit...

Gruß,
Larissa
Das stimmt in keinster weise was du hier schreibst :!:
Ich habe seit 12 Jahren Rheuma und mir wurden schon mehrfach nötige Therapien verweigert die mir vielleicht geholfen hätten. Als Privatpatient hätte ich diese Behandlungen auf anhieb bekommen, aber was nützt es mir wenn ich als Kassenpatient in die Poliklinik geschickt werde, und dann den Professor nicht zu sehen bekomme, weil der nur Privatpatienten behandelt :?:
Stattdessen haben mich angehende Ärzte behandelt die noch gar keine Ärzte sind, und von nichts eine Ahnung haben. Auf fragen konnten die mir natürlich keine Antwort geben. In der Poliklinik in München werden Privatpatienten vom Professor behandelt, Kassenpatienten von angehenden Ärzten :!:
Was nützt es mir wenn mir die TCM-Klinik eine Zusage auf einen stationären Aufenthalt macht, wenn die Kasse nicht zahlen will :?: Ich habe in den 12 Jahren schon tausende Euro in meine Gesundheit investiert, aber ich bin immer noch Normalverdiener und deshalb ist das jede Menge Geld für mich. Eine sationäre Behandlung hätte ca. 6000,- Euro gekostet.
Im übrigen, bei der Terminvergabe ist man als Kassenpatient bei Fachärzten immer das fünte Rad am Wagen, 3-4 Monate ist normal, darunter geht gar nichts, das ist meine Erfahrung.

Gruß Stephan

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Re: Organspender?

#47 Beitrag von celentano65 » Mo 11. Jun 2012, 23:58

Da hast du Recht Stephan :klatschen: :klatschen: :klatschen: ist im Ösiland genauso :klatschen: :klatschen: :klatschen:
Gruß aus Wien Thomas.

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Re: Organspender?

#48 Beitrag von Nomuc » Di 12. Jun 2012, 00:52

Prinzipiell ist das was Larissa schreibt richtig. Das Problem ist, dass nicht mehr Dein Arzt frei entscheiden kann welches einen notwendige Therapie ist, sondern Deine Krankenkasse hier das letzte Wort hat. Das bedeutet, eine notwendige Therapie wird, sofern vorhanden, immer angeboten, allerdings vielleicht nicht immer die Beste. Die Gründe hierfür sind unendlich, es geht um viel Geld und Interessen, die nicht immer etwas mit dem Wohl des Patienten zu tun haben.

Da alles nur noch wirtschaftlichen Kriterien unterworfen wird, ist es auch kein Wunder, dass Ärzte, Krankenhäuser, etc. Privat-Patienten vorziehen, bei denen Sie das zigfache Abrechnen können, anstatt einer Pauschale von der Krankenkasse. Wie gesagt, es geht um Geld, da ist die Medizin ein Gewerbe wie jedes andere auch...

Lamentieren hilft übrigens auch nicht, schreib Deiner Krankenkasse, der Ärztevereinigung, Deinem Abgeordneten, nimm an Demos gegen die "Gesundheitsreform" teil usw.
Wenn wir uns nicht fortwährend wehren, wird sich alles noch deutlich verschlimmern...
Lieben Gruß,
Chris

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Re: Organspender?

#49 Beitrag von zehern » Di 12. Jun 2012, 08:06

celentano65 hat geschrieben:Da hast du Recht Stephan :klatschen: :klatschen: :klatschen: ist im Ösiland genauso :klatschen: :klatschen: :klatschen:
Hallo Celentano,
das Zweiklassensystem in Deutschland ist den Politikern schon lange bekannt, und die wissen auch das hier was nicht stimmt, aber sie tun halt nichts.

Das kuriose ist ja, ich kann mir beim sport jedes Jahr komplizierte Brüche und Verletztungen zuziehen, die in die zehntausende oder hunderttausende gehen, das zahlen sie anstandslos. Aber wenn ich mit meinen Rheuma daher komme, dann kann ich um alles streiten.....

Ich bin im übrigen seit ca. 2 Wochen in Italien, für mich ist das wie eine selbstbezahlte Kur, aufgrund der Wärme ;)

Gruß Stephan
Zuletzt geändert von zehern am Di 12. Jun 2012, 16:41, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Organspender?

#50 Beitrag von indensiff » Di 12. Jun 2012, 09:53

hi,

ich arbeite wie der Name schon sagt auf einer Intensivstation als Krankenpfleger und
bei uns gibt es keine 2-Klassen-Medizin. Wir fragen nicht nach der Krankenkasse, da der Pat.
auch oft nicht ansprechbar ist. Jeder bekommt bei uns seine Behandlung - egal wann und was.
Ich kann jetzt nicht vom ambulanten Bereich sprechen, da ich da nicht arbeite und
nur von Kollegen höre wie es dort zugeht. Viele Patienten - wenig Personal --> viel Wartezeit.
Ich denke aber, dass wir in Deutschland insgesamt eine gute Versorgung haben.
Aber natürlich haben es chronische Patienten schwer ...das sehe ich auch so.

Es gibt klare Richtlinien zur Festellung des Hirntodes .
Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass wir den Hirntod feststellen,
damit Organe entnommen werden können.
Wir beziehen immer die Angehörigen und den (vermeintlichen) Willen des Pat. mit ein und
respektieren das auch. Anders geht es auch nicht. Das ist oft ein tagelanger Prozeß und
es erleichtert die Entscheidungsfindung deutlich wenn der Wille schriftlich fixiert ist - sei
es mit Organspendeausweis oder halt auch nicht. Wichtig ist, dass darüber zu Lebzeiten mal
gesprochen wurde.
Ich versorge auch hirntote Patienten und es fällt mir auch schwer sie als tot anzusehen
obwohl ich es besser weiss. Für mich ist das immer noch ein Mensch, wenn auch hirntot und
so wird er auch mit Respekt und Würde versorgt bis zur Explantation.

Wir bekommen von der Deutschen Stiftung für Organspende (DSO) immer einen kurzen
Brief über die Patienten (natürlich anonym ), die Organe erhalten haben und wir als Team
sehen, dass der Tod eines Menschen anderen geholfen hat. Das gibt dem Tod noch einen
Sinn.

Ich finde das Thema schwierig in einem Forum zu erörtern und meine Meinung
resultiert aus 15 Jahren Intensivstation und mir fällt es auch schwer eine klare
Meinung zu haben....jede Situation ist halt anders und fordert immer eine Neubetrachtung.
Ich spende zum Beispiel keine Leber...ist wahrscheinlich eh nicht zu gebrauchen.

Klaus
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Re: Organspender?

#51 Beitrag von Oller Roller » Di 12. Jun 2012, 10:04

indensiff hat geschrieben:...
Ich spende zum Beispiel keine Leber...ist wahrscheinlich eh nicht zu gebrauchen.

Klaus
Danke für Deine ausführliche Schilderung, Klaus!

Aber gestatte mir die Frage (-wenn es nicht zu persönlich ist-): Was für einen Grund gibt es, nur bestimmte Organe zu spenden, und beispielsweise keine Leber??? - Das leuchtet mir nicht ein...

Krankheiten sind selbstverständlich ein Grund, kein Thema, aber das wird ja sicherlich schon bei der Organentnahme untersucht und berücksichtigt, oder?

Oder gibt es da noch andere Gründe? (z.B. Glaubensgründe?)

Viele Grüße,
Jürgen

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indensiff
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Re: Organspender?

#52 Beitrag von indensiff » Di 12. Jun 2012, 10:21

Aber gestatte mir die Frage (-wenn es nicht zu persönlich ist-): Was für einen Grund gibt es, nur bestimmte Organe zu spenden, und beispielsweise keine Leber??? - Das leuchtet mir nicht ein...
Weil ich keinen Sinn sehe Alkoholikern diese Therapie zu ermöglichen. Vor ein paar Jahren war es so, dass der Alkoholiker trocken sein musste, bevor er eine
neue Leber bekommt. Das ist heute nicht mehr so. Ich habe meine Zweifel, dass der Aufwand der Lebertransplantation gerechtfertigt ist. Zumal ich es auch erlebt habe, das Pat. ihre Medikamente nicht mehr eingenommen haben und so ihre neue Leber wieder ins Leberversagen getrieben haben.
Der Pat., der die Organe bekommt, hat die Verantwortung gegenüber seinem Spender, dass er das neue Organ auch hegt und pflegt. Wenn er das nicht tut, dann soll er auch kein Organ von mir bekommen. Alkohol ist eine Sucht mit hoher Rückfallquote.
Das heisst aber nicht, dass ich Alkohol nicht als Krankheit ansehe oder die Menschen nicht mit Respekt behandle, aber diese Leute haben eine schwere Erkrankung und auch das soziale Umfeld ist durch den jahrelangen Konsum nicht immer das Beste für eine konsequente (neue ) Lebensweise und Medikamenteneinnahme.

Ich bin aber am überlegen ob ich meine Leber evtl. für andere ( nicht alkoholkranke ) zur Verfügung stelle, wie z.B. Budd-Chiari-Syndrom.

Deshalb habe ich mal meine Leber ( Hornhaut der Augen --> hat andere Gründe ) ausgeschlossen.
Und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wie gesagt - schriftlich - finde ich das Thema sehr komplex.

Klaus

P.s. trinke selber gern Bier!
Klaus

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*Larissa*
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Re: Organspender?

#53 Beitrag von *Larissa* » Di 12. Jun 2012, 12:29

Nomuc hat geschrieben:Prinzipiell ist das was Larissa schreibt richtig. Das Problem ist, dass nicht mehr Dein Arzt frei entscheiden kann welches einen notwendige Therapie ist, sondern Deine Krankenkasse hier das letzte Wort hat. Das bedeutet, eine notwendige Therapie wird, sofern vorhanden, immer angeboten, allerdings vielleicht nicht immer die Beste. Die Gründe hierfür sind unendlich, es geht um viel Geld und Interessen, die nicht immer etwas mit dem Wohl des Patienten zu tun haben.

Da alles nur noch wirtschaftlichen Kriterien unterworfen wird, ist es auch kein Wunder, dass Ärzte, Krankenhäuser, etc. Privat-Patienten vorziehen, bei denen Sie das zigfache Abrechnen können, anstatt einer Pauschale von der Krankenkasse. Wie gesagt, es geht um Geld, da ist die Medizin ein Gewerbe wie jedes andere auch...

Lamentieren hilft übrigens auch nicht, schreib Deiner Krankenkasse, der Ärztevereinigung, Deinem Abgeordneten, nimm an Demos gegen die "Gesundheitsreform" teil usw.
Wenn wir uns nicht fortwährend wehren, wird sich alles noch deutlich verschlimmern...
DANKE für diese Worte.
Leider stieg mir beim vorherigen Beitrag (von zehern) schon wieder die Galle hoch... da war es gut, dass du wohlüberlegte und wahre Worte gefunden hast!!

Auch Anfänger haben 6 Jahre lang Medizin studiert und wissen oftmals mehr, weil die Fort- und Weiterbildung viel ernster genommen wird, als bei den Alteingesessenen!

Nicht immer ist eine Chefarztbehandlung sinnvoll und dass Privatpatienten vorgezogen werden liegt einfach daran, dass die das Geld in die Praxen bringen, mit dem schlussendlich auch der Kassenpatient behandelt wird! Leider ist Medizin auch nur Wirtschaft! Und wenn ich viel zahle (ergo Privatpatient) kann ich auch viel erwarten.
Sicherlich sollten lebensnotwendige Therapien nicht verwährt werden (und das wird es in KEINEM Fal), aber was ermöglicht wird bestimmt nunmal die Krankenkasse und nicht der Arzt!!

Oftmals bringen stationäre Aufenthalte kein Geld, da nicht die "richtige" Diagnose für das Bezahlungssystem (DRG) der Krankenkasse dabei ist und das obwohl Kosten angefallen sind für Pflege, Versorgung, Medikamente, Therapien....

Ich finde es grundsätzlich nicht richtig, dass den Ärzten die "Schuld" für verwährte Therapien in die Schuhe geschoben wird, denn das ist so nicht!


Und was die Organspende angeht: da wird ja so und so JEDER deutsche Bürger demnächst Post bekommen, was auch gut so ist!
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Re: Organspender?

#54 Beitrag von Thali » Di 12. Jun 2012, 13:59

*Larissa* hat geschrieben: Oftmals bringen stationäre Aufenthalte kein Geld, da nicht die "richtige" Diagnose für das Bezahlungssystem (DRG) der Krankenkasse dabei ist und das obwohl Kosten angefallen sind für Pflege, Versorgung, Medikamente, Therapien....
Veto.
Es gibt jedes Jahr einen neuen Katalog, in dem die "Diagnose-Gruppen" neu definiert bzw erweitert werden.
Der DRG-Katalog ist so umfassend, da sollte auf jedenfall etwas passendes dabei sein.
Neuartige Untersuchungen und Behandlungen (NUBs) gibt es ebenfalls und können abgerechnet werden, sollten die "Standard-Diagnosen" nicht ausreichen.

Zum Thema Organspendeausweis:
Wollte ich immer schon mal haben. Da kam die Zeitschrift inkl. Organspendeausweis der TK Anfang des Jahres gerade recht. Was mich erschreckt hat: das Ding ist nur aus Pappe. Hätte gedacht, dass es da ein striktes Verfahren, wie beim Personalausweis etc gibt. Man macht ein paar Kreuze auf dem Pappding, unterschreibt und fertig. Ist nirgendwo registriert, außer auf dem Organspende"ausweis". Ein Blankozettel mit "Ja ich möchte alle Organe spenden." wäre wohl genauso wirksam.

Der Vermerk sollte auf den Perso oder auf die Gesundheitskarte.
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*Larissa*
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Re: Organspender?

#55 Beitrag von *Larissa* » Di 12. Jun 2012, 15:11

airbrushmarc hat geschrieben: Liebe Larissa,
"zickig" hineinsteigern und aufregen, "aufblasen" tust, "Wutausbrüche", arrogant, was für einen Stuss redest Du denn da, gequirlte kacke die Du hier ablässt, "Gejammere", Flegel, Geldgier...

...auch würdevoll ausüben!!!ärztlichen Ethik !!!

Und nicht an erster Stelle der wirtschaftliche Faktor !!! Kohle verdienen und den Hals nicht voll genug bekommen !!!

Schämen solltet Ihr Euch!!! Alle zusammen !!! Da fällt mir nur zu ein : Den Arztberuf nicht würdig !!!

Und da kommst Du daher liebe Larissa und schreibst hier noch unverschämt dass dies in Ordnung
Und schimpf hier nicht auf den Bürger, der nach Deiner Meinung mehr Geld ausgibt für Autos, Hobby´s usw, aber für die eigene Gesundheit nichts über hätte. Das ist doch völliger Quatsch was Du hier verbreitest!!!

Und genau das liegt an so Leuten wie Dir, liebe Larissa, die aus Geldgier abwandern, lieber in die Städte gehen, weil ja ein Landarzt noch mehr für sein Geld arbeiten muss, stimmts ?

Da gibt es natürlich andere Länder in denen das nicht so ist. Da können wir uns also glücklich schätzen.
Es gibt aber auch Länder in denen das System besser ist. Z.B. Holland, skandinavische Länder usw.
Und das liegt nicht am Verdienst des Arztes oder an den Kassen !!!
Das wurde staatlich einfach besser geregelt. Und die Ärzte jammern da auch nicht so wie hier!!!

Das war meine Meinung
Mensch,
Danke, dass du mich so ungalublich gut charakterisiert hast...

Motzen können wir alle gut und sicherlich "verteidige" ich auch meinen Berufsstand, würdest du auch tun...

Achja btw: ich bin auch Kassenpatient - bewusst.....

Soviel dazu... Soll sich jeder seine Meinung bilden...
Und schau mal in die Statistik, wie viele Praxen pleite gemacht haben in den letzten Jahren und wie viele Überschüsse die gesetzlichen Krankenkassen erwirtschaften.... Aber who cares....

Hab auch keinen Bock mehr darüber zu diskutieren... Bin ich halt die geldgeile, unmoralische Ziege....
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Re: Organspender?

#56 Beitrag von AnnS » Di 12. Jun 2012, 16:30

By the way...wenn ich könnte, wär ich gerne Selbstzahler.
Wenn ich seh wieviel Kohle im System Krankenhaus völlig sinnfrei verblasen wird, dann könnt ich hier den Ko.tzsmiley nicht oft genug benutzen. Heute Nacht mal wieder ein super Beispiel geliefert bekommen.

Ich kann nach vielen Jahren Intensivpflege auch nur sagen, in der Intensivmedizin ist es wurscht wie der Versicherungsstatus ist. Da wird jeder gleich behandelt/gepflegt, jeder Pat bekommt z.B. Medikamente/Diagnostik die er akut benötigt, egal ob Obdachloser Harzer oder hochprivater Manager.
Zum Kohlescheffeln: Als Assistent/OA verdient sich keiner ne goldene Nase im System Krankenhaus. Die Asche wird mit den Pharmafirmen/Studien etc gemacht. Wer clever ist kann so sein fettes Häusschen verdienen. Aber allein durch die Arbeit im KH wirst nicht zum Millionär.
Je nach Fachrichtung und Angebot, kann man sich als Niedergelassener schon viel eher dumm und dämlich verdienen.

Zum Thema Berufsehre/Berufung/Ethik: Die Zeiten dass man einen Job allein aus Barmherzigkeit und reiner Menschenliebe macht, sind vorbei, da sollte man nicht naiv sein. Jeder möchte seine Schäfchen ins trockene bringen.

Wenn die Arbeitsbedingungen für Ärzte gebessert würden, da gäbe es auch wieder mehr Niedergelassene Fachärzte auf dem Land.
Jetzt mal im ernst, ich geh doch nicht für wesentlich weniger Kohle arbeiten, wobei ich wesentlich mehr arbeiten muss und ständig rumrechnen muss ob ich meine Praxis noch lange über die Runden bekomme mit dem Patientenklientel auf dem Land. Nur mit Kassenpateinten wirst kaum ein sicheres Plus erwirtschaften auf dem Land. Kostendeckend ist ok, aber ich geh auch nicht arbeiten um meine laufenden Kosten zu decken und das wars. Ich arbeite um mir ein schönes Leben zu leisten. Da gehört Gewinn nun mal dazu. Sonst könnte ich auch beim Amt Grundsicherung beantragen und so leben.
Barmherzigkeit und Menschenliebe bezahlt auch nicht meine Einkäufe an der Kasse.

Die Docs allesamt als geldgierige Geier abzustempeln, ist völlig unsinnig.

Ich bin froh über junge motivierte Ärzte, die sich bemühen nach bestem Wissen und Gewissen zu behandeln.


Gruß
Annette

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Re: Organspender?

#57 Beitrag von zehern » Di 12. Jun 2012, 16:57

Alles was ich weiter oben geschrieben habe ist nicht erfunden, es sind meine eigenen Erfahrungen mit unserem Gesundheitssystem. Es ist mir schon passiert das ich bei der telefonischen Anmeldung abgelehnt wurde, mit der Begründung: "Wir nehmen nur Privatpatienten" ! Willkommen in der Realität.

In einer Uniklinik fragte mich die Ärztin wo ich meine Befunde habe. Ich fragte welche Befunde, ich bin eigentlich hier das welche gemacht werden? Ausser einem Gespräch wurde dann auch nichts gemacht....? Sie lies sich dann sieben Jahre alte Befunde von meinem Arzt zuschicken, die überhaupt nicht mehr aussagekräftig sind....?
So viel zu unserem Gesundheitssystem !
Es gab übrigens schon viele Sendungen über die Missstände in unserem Zweiklassensystem, hier braucht man gar nichts zu beschönigen.

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Re: Organspender?

#58 Beitrag von Nomuc » Di 12. Jun 2012, 17:15

airbrushmarc hat geschrieben: Pleite gemacht ??? Ich höre wohl nicht richtig.
Da kann man sehen dass Du noch "frisch" in der Branche bist und Dich diesbezüglich noch fortbilden musst.
Du meinst wohl dass viele Praxen "geschlossen" haben, zum Teil auch altersbdingt Ärzte aufgehört haben und keinen
Nachfolger finden.
Ich garantiere Dir liebe Larissa, in Deutschland geht kein niedergelassener Arzt pleite !!! Außer er hat sich vielleicht privat
und finanziell "übernommen" oder lebt auf zu großem Fuss.
Das wäre aber dann eine andere Geschichte. Pleite jedoch geht in Deutschland kein Arzt!!! Das versichere ich Dir.
Unzählige Praxen gehen jedes Jahr pleite. Schau Dir mal den Bericht der Creditreform an, z.T. hunderte Praxen im Jahr! Arzt ist nicht Arzt, Praxis nicht Praxis, jede Region unterschiedlich in der Abrechnung und im "Klientel". Es gibt Bereiche in ein und demselben Krankenhaus die sind hoch profitabel, während andere ein Minusgeschäft sind. Frag Deinen Arzt doch mal, wie viele Kassenpatienten er behandeln und abrechnen muß, um auf die Summe nur -eines- Privatpatienten zu kommen. Die Tatsache, dass er den größten Teil seiner Einnahmen mit Kassenpatienten macht, liegt an dem allgemeinen Verhältnis von Kassenpatienten zu Privatpatienten.

Könntest Du auch bitte aufhören so unsachlich und persönlich beleidigend zu schreiben! Konzentrier Dich doch einfach auf die Diskussion, wenn Du etwas beizutragen hast. Ist doch spannend so viele Meinungen zu lesen, egal in welche Richtung sie gehen.

Und nur nebenbei, alle Pauschalisierungen sind falsch… auch diese ;)
Lieben Gruß,
Chris

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Re: Organspender?

#59 Beitrag von zehern » Di 12. Jun 2012, 22:11

Das Zweiklassensystem fängt bei der Terminvergabe an und hört bei der Nachbehandlung bzw. Nachuntersuchung auf !

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 74882.html

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Re: Organspender?

#60 Beitrag von gmu » Fr 20. Jul 2012, 10:06

Hier für alle "das ist geregelt und kann nicht getürkt werden"-Gläubiger:

http://www.antenne.de/nachrichten/panor ... ionen.html


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