meine Rollertour zum Oktoberfest endete beinahe mit einem Fiasko und der Erkenntnis, daß ich dort nicht mehr hingehöre. Man fährt extra mit dem Roller hin, um dann festzustellen, daß man dort in der Nähe nirgends parken darf, weil man um die Wiesn eine Hochsicherheitszone eingerichtet hat. Also wieder Richtung Hauptbahnhof und quer zur Fahrtrichtung hinter einem Auto geparkt und zwei Kilometer zurückgelaufen.
Meine früheren Kollegen hatten extra einen Tisch im Bierzelt reserviert. Dort mit viertelstündiger Verspätung - wegen der fehlenden Parkmöglichkeit - angekommen, konnte niemanden finden und dank gestörtem Handyempfang oder tosendem Lärmpegel auch nicht erreichen. Die Reservierung lief zudem auf einen unbekannten Namen, sodaß ich nach einer Stunde Suche entnervt gegangen bin und die Hochsicherheitszone erleichtert verlassen habe. Die ersten Bierleichen lagen bereits mittags hinter den Bierzelten. Soviel dazu.
Daraufhin bin ich jedoch nicht nach Hause gedüst, sondern erstmal durchgeatmet und ab zur Fünf Seen Region,
hin zum schönen Ammersee. Was für ein Unterschied. Je weiter ich aus dem Wiesneinzugsgebiet heraus war, regenerierten sich meine " Gute Laune Anteile " und ich war wieder halbwegs bei mir und der schönen Natur angekommen.
Nachdem ich einen vogelwild überholenden Yuppi - Porschefahrer erfolgreich passieren habe lassen, kam ich kurze Zeit später knapp vor einem - aus einem Feld hinter einer Hecke links einbiegen wollenden - hagelneuen blauen VW Bus zum stehen. Der ältere Fahrer kurbelte sein Fenster runter und entschuldigte sich höflich, er hätte wegen der dortigen hohen Hecke nichts gesehen. Zitat : " Sorry, i hab´ Die ned gseng, i hob wirkli nix seng kenna ! "
Auf die Idee, daß seine Beifahrerin aussteigen hätte können und die Gefahrensituation durch Zeichengeben entschärfen hätte können, kamen die zwei Turteltauben natürlich nicht. Lieber blind in die Hauptstraße einfahren, wird schon gutgehen. Daß von solcher fahrlässigen Leichtfertigkeit ein Menschenleben abhängen kann, war beiden offenbar ziemlich egal. Ja, ich musste froh sein, daß ich heil am Ammersee ankam.
Doch zuerst musste ich mit meiner neuen gebrauchten Kamera ein paar Fotos von der schönen Auenlandschaft südlich des Ammersees machen.
und nochmal, weil´s so schön war :
Dann weiter zur Schiffsanlegestelle nach Dießen. Dort eine obligatorische Renke mit Kartoffelsalat direkt von einem ansässigem Fischzüchter und später noch ein Eis dazu gegönnt. Die Möwe heißt übrigens Hansi, ist in Menschenjahren 53 Jahre alt, im Vorruhestand und bereits 14 facher Opa. Unter dem blauen Schild kann man im Hintergrund Kloster Andechs erkennen.
Baywatch auf bayrisch :
Danach in Dießen Richtung Schongau abgebogen, ca. 3 km sanft bergauf, bis man oben auf dem Hügelkamm an eine alte Alle zur Rechten stößt.
Eines meiner Top Fünf Lieblings - Plätzchen in ganz Bayern
. Blick über den Ammersee bis nach Herrsching / Andechs und im Süden schönstes Bergpanorama. So ein traumhafter Ausblick / Augenblick kann jeden noch so verkorksten Tag retten.
Zurück ging es am Westufer rauf bis rauf zur A96 und später entlang der Amper auf der B 471 über FFB zurück Richtung Freising. Es war meine letzte Fahrt für dieses Jahr. Als Tourenfahrer muß ich mir irgendwas einfallen lassen, meine Dünne wird zu oft übersehen.
Allen Gute und Sichere Fahrt ! Immer mit den Fahrfehlern anderer rechnen
VG Jochen
Max
freut mich, wenn´s gefällt ! 