die letzten vier Urlaubstage habe ich mit meiner besseren Hälfte und mit unseren Rollern im schönen Mainfranken verbracht.
Als erstes bin ich zu meiner Freundin in die Fränkische Schweiz gefahren. Von dort aus ging es dann über Bamberg in Richtung Main.
Hier zunächst einmal die Karte für den Verlauf unserer Route:
Den ersten Stopp hatten wir in Lisberg. Die dortige Burg kann man schon von weitem sehen. Also haben wir uns auf den Weg gemacht um sie ein wenig näher zu betrachten.
Zu unserer Überraschung befindet sich in der Burg ein Weingut und es fand gerade ein Oldtimer-Treffen statt.
Wir nutzten die Zeit, um uns einige Fahrzeuge anzuschauen und uns bei einer Steak-Semmel, Kaffee und Kuche etwas zu stärken.
Natürlich haben wir auch den Verkaufsraum mit den regionalen Angeboten besichtigt.
So frisch gestärkt konnten wir unsere Reise fortsetzen.
Als nächstes hielten wir in Ebrach an, um das dortige Kloster zu besichtigen. Wie man sieht hat die Trockenheit den Wiesen ganz schön zugesetzt.
Nebenbei hielt uns eine Baustelle von unserem geplanten Routenverlauf ab. Davon folgten noch so einige auf unserer Fahrt.
Was sich wohl hinter diesen Toren verbirgt?
Ein wundervolles Barockschloss mit Gärten, Blumen, Brunnen und Apfelbäumen.
Außerdem gab es eine sehenswerte barocke Kirche auf dem Klostergelände.
Und im Kaffee des Klosters ging es ums Sehen und Gesehen werden. Aber so einen Anblick hat man doch gerne...
Der Haken an Kloster Ebrach ist nur, es ist überhaupt kein Kloster, denn seit seiner Säkularisation beherbergt es seit 1851 wechselnde Justizvollzugsanstalten. Derzeit befindet sich eine der drei größten Jugendstrafanstalten Bayerns in seinen Gemäuern. Wenn man im Hintergrund nicht den Stacheldraht sehen würde könnte man es kaum glauben.
Nach diesem Abstecher fuhren wir weiter nach Gerolzhofen. Einem netten unterfränkischen Städtchen mit Kirche und Friedhofskappelle. Von diesen Kappellen gibt es in Unterfranken eine ganze Menge. Sie dienten im Mittelalter als Karner (Gebeinhaus), weil die Friedhöfe innerhalb der Mauern doch recht klein waren. Gebeine kann man heute aber nur noch in Iphofen sehen.
Da wir in Gerolzhofen keine Unterkunft beziehen konnten, sind wir dann doch noch nach Volkach weitergefahren. Eine äußerst reizvolle Stadt, mit vielen schönen Gebäuden und sehenswertem Hausschmuck.
Natürlich durfte abends der Schoppen Wein (oder auch etwas mehr) nicht fehlen, wenn man schon in diese Weingegend fährt.
Am nächsten Tag ging es ab in die Weinberge, um einen Blick auf die Mainschleife zu werfen. Das Wetter war uns hold und so hatten wir einen grandiosen Blick über das Maintal.
Anschließend fuhren wir nach Schwarzach am Main. Diesmal hielten wir auch an einem richtigen Kloster an und zwar am Kloster "Münsterschwarzach" einer großen Franziskaner-Abtei mit angeschlossenem Gymnasium, Internat, Buchdruckerei, Tagungsstätte, Friedhof, Labyrinth etc. Den einen oder anderen Bruder konnten wir sehen. Außerdem beherbergt das Kloster auch Anselm Grün, der hier wohl viele seiner Bücher schreibt.
Danach ging unsere Reise weiter am Main entlang nach Kitzingen. Nahe der alten Mainbrücke nahmen wir erst einmal in einem Kaffee einen Cappucino zu uns, um dann gestärkt unsere weitere Tour bestreiten zu können.
Der letzte Halt an diesem Tag war in Ochsenfurt. Hier bezogen wir unser Quartier direkt in der Innenstadt gegenüber der Kirche. Das war zwar vom Fenster aus ein toller Ausblick, aber dafür meldete sich die Glocke lautstark zu jeder Viertelstunde und zu jeder vollen Stunde. Deshalb konnten ich auch diese Aufnahme in der Nacht machen.
Am Tage sah die Kirche dann so aus...
Ochsenfurt ist ein "Exot" unter den Städten am Main, denn statt Wein, wird hier überwiegend Bier gebraut, z. B. das Kauzen-Bräu in einer der drei ortsansässigen Brauereien. Wein gibt es natürlich auch. Die Stadt ist mit seinen vielen Türmen und stattlichen Häusern ein wirklicher Blickfang.
z. B. das neue Rathaus, das vor dem Treppenaufgang, das so genannte "Narrenhaus" besaß. Dies diente auch als Ausnüchterungszelle.
Im Inneren gibt es einen wunderbaren Rathaussaal...
...und an der Außenfassade lassen sich viele Details erkennen.
Es gibt viele schöne Fachwerkbauten...
...und viele verwunschene Gässchen und Winkel.
Am alten Rathaus kann man noch gut den Pranger und die "Hals-Eisen" erkennen.
Hier ein paar Aufnahmen vom Spital und der Elisabeth-Kappelle.
Es gibt auch ein Trachtenmuseum, das allerdings nur am Wochenende geöffnet hat, bei dem man dann aber auch einmal die eine oder andere Tracht selbst anziehen kann.
Und Türme zur Genüge. Daran erkennt man die Wehrhaftigkeit dieser Stadt.
Am Bollwerk gibt es eine Schmiede, so eine Art "Tankstelle" des Mittelalters.
Das Schlösschen dient heute als Heimatmuseum
Dem Spruch auf der Holztafel können wir uns voll und ganz anschließen.
Noch ein Blick von der Mainbrücke und ein kleines Panorama von Ochsenfurt bevor es für uns weiter ging in Richtung Iphofen.
Weil wir von Rödelsee her kamen fuhren wir nach Iphofen auch durch das Rödelseer Tor, der berühmtesten Sehenswürdigkeit von Iphofen.
Iphofen selbst ist voll mit Weinlokalen, Gaststätten und Weingütern. Wir entschieden uns für die Übernachtung auf einem Weingut.
Natürlich haben wir noch am selben Tag einen Ausflug in die Weinberge unternommen. Nicht nur die Fahrt war wunderbar, sondern auch das "Naschen" an den Trauben.
Wer braucht schon Italien, wenn er so einen Ausblick genießen kann....
Am nächsten Tag haben wir uns dann auf die Heimreise begeben.
Hier haben wir noch in Prichsenstadt gehalten und eine kleine Rast eingelegt. Auch diese Stadt bietet einige Sehenswürdigkeiten und zudem einen "Nachtwächter", der noch in der Mittagszeit durch seine Stadt läuft...
Malerisch, was sich nicht so alles finden lässt, wenn man die Augen offen hält.
Danach fuhren wir nach Bamberg. Hier haben wir noch einmal das italienische Flair genossen.
Gebaut wurde damals, wie man hier schön sehen kann, noch ohne statische Berechnungen...
Das Rathaus mitten in der Regnitz ist schon ein Hingucker.
Noch ein bisserl in der Stadt flanieren und anschließend ins "Schlenkerla" um etwas G'schaidts zu sich zu nehmen.
So sieht Erholung aus.
Anschließend ging es wieder in Richtung Heimat. Mit vielen Halten haben wir in vier Tagen über 300 km zurück gelegt. Vor allem in den Ortschaften bin ich meiner Freundin zuliebe seeeehhhhr langsam gefahren, damit man auch genug sehen konnte. Alles in allem ein sehr schöner Tripp, der bei bestem Wetter stattfand.
Zwar hat der ZIP meiner Freundin während der Fahrt ein wenig geschwächelt, doch mit etwas Gas ging es schon. Da muss ich mich jetzt mal drum kümmern.
Einziger Wehrmutstropfen der schönen Reise war, dass mir in Bamberg mein Geldbeutel aus meiner Gesäßtasche entwendet wurde....
Zum Glück hatte ich nicht soviel Bares drin und die Papiere trage ich zum Glück gesondert.
Was soll ich ansonsten sagen? Spaß gemacht hat es wieder, auch meiner Freundin..
Gruß Stefan
