Mit einem Freund, der eine GT200L fährt, war ich drei Tage auf Tour im Erzgebirge und im Elbsandsteingebirge. Regen, Nebel und Kälte satt aber auch Kurven über Kurven und wenig Autoverkehr. Trotz einer Menge Erfahrung mit Regenfahrten auf dem Motorrad, hatte ich reichlich Respekt vor nassen Straßen, wenn ich auf der Vespa saß. Aber jetzt habe ich mich eingeschaukelt und gemerkt, daß man auch bei Nässe mit den kleinen Rädern noch mit Vergnügen Kurven fahren kann. Für die Anreise hatten wir uns einen Anhänger gemietet, im Zielgebiet sind dann immerhin 730 Vespakilometer zusammen gekommen. Im Erzgebirge sind Tankstellen sehr dünn gesät und ab 19:30 Uhr ist kaum noch irgendwo etwas zum Essen zu bekommen. In Teplice ist das kein Problem und überhaupt sind die Straßen in Tschechien in einem wesentlich besseren Zustand als auf der deutschen Seite.
Irgendwo auf einer Landstraße zwischen Oberwiesenthal und Augustusburg stießen wir auf eine Gruppe Motorradfahrer, ca. 15 bis 20 Leute, die ihre Maschinen einfach am Straßenrand abgestellt hatten und auf der Fahrbahn herumstanden. Als wir dabei waren langsam und vorsichtig an der Gruppe vorbeizufahren, stellten sich die Motorradfahrer alle in einer Reihe auf, um sich dann gemeinsam tief in unsere Richtung zu verneigen. Das müssen die ja vorher geübt haben, damit das so klappt. Natürlich wollten die uns nur ein wenig veräppeln, aber trotzdem war es doch irgendwie ergreifend. Wir haben huldvoll zurück gewunken...
Im Schloß Augustusburg haben wir die sehr hochkarätige Motorradausstellung besucht.
Ich begebe mich lieber auf einen selbst gewählten Irrweg, als daß ich mich in eine Richtung schicken lasse, die unumkehrbar ist.
