Na, dann will ich mal von Gran Canaria auf der Vespa berichten.
Unsere gesammelten Urlaubsansprüche waren Sonne und Vespa. Wir Alten wollten Vespa fahren, unsere Tochter mit einer Freundin an den Strand. Da passte Gran Canaria doch ganz gut. Lieber noch wäre uns Teneriffa gewesen, aber da fand sich kein Vespa-Verleih. Mein Mann freute sich besonders darauf, mit seinem Auto-Führerschein mal 125er fahren zu dürfen. Leider fiel der Mutter der besagten Freundin 2 Wochen vor Urlaubsantritt plötzlich ein, dass ihre Tochter es nicht verdient hätte, in den Urlaub zu fahren. Da waren wir dann nur noch zu Dritt. Also einigten wir uns auf halbe / halbe Strand und Vespazieren. Da Teenager ja gerne ihre eigenen Weltanschauungen ausprobieren, "vergaß" unsere Tochter doch glatt am ersten Strandtag die Sonnencreme zu nutzen. Das Ergebnis war übel und unseren ersten Tag Vespa konnten wir nur zu zweit antreten. Die Navis durften auch im Hotel bleiben, Ideen wo wir hin wollten hatten wir uns bereits im Reiseführer angelesen.
Tag 1: Meloneras - Puerto de Mogan - Mogan - Grillplatz am Presa de las Ninas - Bar Casa Melo in Ayacata - Meloneras
Die Kartenansicht habe ich nur aus dem Gedächnis, da fehlen also Fähnchen und den ein oder anderen kleinen Schlenker hatten wir ganz zufällig bestimmt auch noch dabei.
Die Küstenstraße von Meloneras bis Puerto de Mogan ist recht karg und langweilig, die Küstenorte würde ich als eher hässlich bezeichnen, aber zum einschwingen auf der mir bis dato unbekannten Primavera fand ich die Strecke ideal. Ein paar Rennradfahrer und Autos und ansonsten nicht viel los. In Puerto de Mogan gab es an der Promenade einen leckeren Cafe con leche, mein Mann braucht da so ein bis zwei Liter jeden Tag, um bei Laune zu bleiben.
Bester Dinge ging es dann in die Berge hinauf. (Siehe die ersten Fotos, hier nochmal eingefügt.)
Oben auf knapp über 1000 Höhenmetern angekommen verwies ein Schild auf einen Grillplatz am Stausee. Erste Gedanken kamen auf, ob man einen Sack Grillkohle unter die Sitzbank der Primavera bekommen würde. Prompt war mein Mann auch schon den Schotterweg runter bis an die Parkplätze vom Stausee gefahren, um die Gegebenheiten näher zu inspizieren.
Na, wenn er das hin kriegte, dann musste ich wohl hinterher. Und dann kamen sie: diese riesigen Regenrinnen, die das Wasser quer über den Weg leiten sollte. Natürlich war auch vor und hinter den Steinrinnen alles ausgewaschen und mir war nicht ganz wohl beim Anblick dieser Berg- und Tal Landschaft. Ich bin halt lütt, sehr lütt und hatte schon mal mein Motorrad hingelegt, als das Hinterrad höher stand als das Vorderrad, ich anhalten musste und dann keinen Boden mehr unter den Zehenspitzen fand. Die erste Rinne war problemlos. Tja, aber dann kam es, wie es kommen musste, obwohl ich schon den Weg mit den geringsten Bodenwellen gesucht hatte. Mein Vorderrad hing in der Luft, mein Hinterrad hing in der Luft und ich saß auf dem nicht aufgeklappten Hauptständer und schaukelte wie ein Kleinkind auf einem Schaukelpferd. Oh mein Gott, hoffentlich sieht mich keiner, war mein erste Gedanke. Im zweiten Moment musste ich doch schon ziemlich loslachen, so dämlich wie das war.
Hier eine „ungefährliche“ Rinne:
Mein Mann war wie immer liebreizend: ich hätte den Abend vorher wohl weniger essen sollen. Pah. Also aufstehen, Bodenfreiheit herstellen, Gas geben und ab zur Bar Casa Melo und Brot mit Tomate bestellt. Erinnerte entfernt an Bruschetta mit Parmaschinken und war unglaublich lecker. Das runter fahren vom Berg war dank der guten Straßen dann entspannt, bis auf die Tatsache, dass ich doch nun bald nach dem verbrannten Huhn, öhm, unserer Tochter, sehen wollte. Rund um den Grillplatz hatte die Landstraße Sanierungsbedarf.