Von den CEVENNEN nach CALAIS
Verfasst: So 16. Jul 2017, 11:51
Alles Gute geht irgendwann einmal zu Ende.
So auch unsere CEVENNEN Tour.
Auch wenn ich ein paar Tage später dazugekommen bin, so hatte ich doch ausgiebig Zeit
es wirklich zu genießen.
Wunderschöne Strecken, Sonne ohne Ende, ein Kühlschrank voll mit Bier, Wein und VENEZZINI BITTER (Alkfrei), ebenso lecker Käse und Wurst….. was willst du mehr?
Und fast vergessen: 2 Wasserfälle zum Baden in der Nähe, und ein Pool hinten im Garten.
Ein dickes Dankeschön:
ULRICH, MAITRE DE CUISINE, für die leckeren Speisen,
THOMAS, für die unermüdliche Küchenhilfe und fürs BAGUETTE und CROISSANTS holen,
Spülmaschine einräumen, …..
Und VOLKMAR, für die Tipps und Erklärungen zum Umgang mit mobilen Geräten, und deren Programmen (ja, ja,…. Alt hilft jung… )
ROAD CAPTAINS:
ULRICH und VOLKMAR haben einige erstklassige Routen zusammengestellt, und diese auch angeführt.
GORGE DU TARN und TOUR DE ARDECHE waren erste Sahne.
MERCI, MERCI, MERCI…...
Am Samstag, den 24.06. haben sich dann die Wege von uns Vieren getrennt.
Während die 3 CEVENNER Richtung Heimat aufgebrochen sind, bin ich Richtung Norden gestartet, genau gesagt nach CALAIS, zum Fährhafen nach England.
Da ich die Fähre für Dienstag Vormittag gebucht hatte, blieben mir 3 Tage Zeit, die errechneten 1050 Km zu bewältigen.
Entspanntes Fahren also, ohne Stress und Hektik.
Meine gewählten Ziele waren MONTLUCON, DREUX und CALAIS, gebührenfrei über Landstraßen.
Hier ein paar Eindrücke und Bilder dieser Fahrt.
Etappe 1: ST. LAURENT-DE-MINIER nach MONTLUCON …. 400 Km…
Als Vorletzter verlasse ich am Samstag voller Elan, aber schweren Herzens das Haus.
Thomas übernimmt die Abnahme des Ferienhauses - (Danke… Daumen hoch).
Mein altes GARMIN BILLIG NAVI führt mich, zu meiner Begeisterung, gleich in die CEVENNEN.
Über MEYRUEIS hinauf zum COL DE LA LUSETTE, den Quälberg der Radfahrer.
Steile, schmale Strecke, mit Kehren und Kurven, gespickt mit Rollsplit Passagen,
mit eisernen Willen und Hingabe quälen sich Männlein und Weiblein hier hoch.
(Echt Respekt, und es sind nicht nur junge, die da hochstrampeln).
Ich kann es nur bewundern, schätze aber die Vorzüge des Verbrennungsmotors.
Kurz nach dem Gipfel ist erstmal Schluss mit Navigation.
Bildschirm dunkel, GARMIN spricht, lädt Karten erneut, spricht weiter, Bildschirm an, GARMIN spricht, berechnet Route neu, Bildschirm dunkel, GARMIN spricht, GARMIN lädt, Bildschirm dunkel….
GARMIN lässt sich nicht mehr abschalten, und spricht noch immer, als ich es in die Fußraumtasche stecke…. Bildschirm dunkel…… Fahrer leicht panisch und fluchend ….
Lichtblick… GOOGLE MAPS…. NETZ DA, GPS…. ZIEL eingeben,….. arbeitet… startet….
Vermeidungen anwählen, neu berechnen, arbeitet…. Und spricht…. !!!!!!
FAHRER nervös, unruhig, …. aber glücklich….
Zu meiner Überraschung liefert MAPS eine wilde Mischung aus Neben- und Verbindungsstraßen.
Immer wieder wechsle ich die Richtung.
Auf der kurvenreichen 907 taucht dann ein Schild taucht auf…..„GORGE DU TARN“ .
Von oben sehe ich die vielen Kehren, die sich hinunter nach LA MALENE winden.
Ein Lächeln, und ein sanftes „Danke MAPS“, und schon geht es abwärts in den Ort, und dann zwischen den Felswänden wieder hinauf…. Traumhaft…
Auf wenig befahrenen Straßen rolle ich weiter und streife den
PARC NATURAL REGIONAL DES VOLCANS D' AUVERGE.
Die Berge werden flacher, die Straßen bleiben kurvig, kurze Alleen ähnliche Waldstücke.
Und links und rechts der Straße begleiten mich Kornfelder.
Anfangs nur einige, dann immer mehr, Kornfelder, Kornfelder, Kornfelder…..
Habe noch nie solch eine Menge gesehen…. (außer in den Staaten).
Aber nicht nur bis MONTLUCON, nein, bis fast nach CALAIS werden sie und der Korngeruch meine Begleiter sein.
In einem kleinen Dorf gönne ich mir einen KAFFEE und ein CROISSANT, sitze einfach da und genieße einen CAFE AMERICANO.
Einfach entspannt sitzen (habe ich von Limmi, Thomas und Volkmar gelernt).
Trotz Pause erreiche ich entspannt um 16.30h meine Unterkunft in St. Victor/ MONTLUCON.
(HOTEL PREMIERE CLASSE 37,78 € mit Frühstück, Zimmer und Bad klein, gute Matratze,
warmes Wasser, keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, keine Eismaschine, kein Schrank, sauber,
24 Std. Self Check-In, freundliches Personal).
Ideal für eine Nacht..!!!!
Hotel PREMIERE CLASSE ist eine Kette, die günstige Hotelzimmer anbietet.
Manche gut, manche weniger gut…. Dieses war okay….
Für die Durchreise, als Zwischenstopp für 1 Nacht, völlig in Ordnung
Abends befasse ich mich näher mit GOOGLE MAPS.
KANN MAPS die Routen aufzeichnen?
Kann ich sie in MAPS oder in meinem GOOGLE KONTO speichern und eventuell nochmals so nutzen?
Wo ist VOLKMAR?
Viele Fragen….. brauche nur noch Antworten…
Etappe 2: MONTLUCON nach DREUX …. 350 km
So, GOOGLE MAPS bietet mir 3 Routen an, alles Land- und Nebenstraßen.
Alle ziemlich ähnlich in Bezug auf Fahrzeit und Länge, nur die Zeitangabe verwirrt mich etwas.
Für 350 km sagt mir MAPS eine Fahrzeit von 4 Stunden und 35 Minuten voraus.
Das ergibt grob einen Schnitt von 76 Km/h (??????????)
Auf kleinen Land- und Nebenstraßen ist das äußerst waghalsig berechnet.
Schaue mir nochmals den Streckenverlauf an.
Stelle fest, keine Autobahn…. - Daumen hoch.…
Nach einen qualitativ guten CONTINENTAL BREAKFAST breche ich bei schönen blauen Himmel auf.
Die heutige Tour führt durch das DEPARTMENT LIMOUSIN und endet im DEPARTEMENT CENTRE/LOIRE.
Die D65 geleitet mich aus SAINT VICTOR hinaus. Der Verlauf der D65 hat sich mir immer noch nicht erschlossen. Da bräuchte ich Detailkarten.
Ich werde noch mehrmals auf sie stoßen; nicht nur heute, sondern auch morgen auf der letzten Etappe nach CALAIS.
Dann fahre ich D960 über ISSODROUN nach VATAN, oder besser gesagt: MAPS gibt vor….
Links an der Straße sehe ich einen Fahnenmasten, mit dem Hinweis „LIZERAY FIELD“, und daran wehend, eine US Flagge. (???????)…..
Die folgenden Kilometer beschäftigt mich die Frage, warum weht hier eine US Flagge?
Erste Schlösser und Viadukte tauchen auf.
Wenig Verkehr, und…… links und rechts ?
Richtig:… Kornfelder…. Jetzt wenigstens unterbrochen von Maisfeldern…. und Waldstücken.
Die wenigen Ortschaften, die ich durchfahre, bestechen durch ihre ländliche Schönheit.
Alles ordentlich, sauber und aufgeräumt (ja, ja, das mag der Deutsche….!!!).
Und MAPS schickt mich kreuz und quer….. Kurven, dunkle Waldstraßen, kleine Steinbrücken…
An einer hölzernen Windmühle raste ich und versuche auf der Karte die gefahrene Route zu verfolgen.
Schwierig, schwierig….
Ich cruise mich Richtung Norden….
Plötzlich der SUPER GAU ….. - Straßensperre !!!!
Eine gesperrte Ortsdurchfahrt und die Frage: links oder rechts?
und kein Schild: DEVIATION
Wie sage ich das MAPS ? Ganz ehrlich? Keine Ahnung….
Ich fahre rechts… und sehe dass sich der ZEIGER von der Route wegbewegt.
MELDUNG: VERBINDUNG ZUR ROUTE VERLOREN
Keine Neuberechnung… ? Verwirrung…. Ungutes Gefühl….. leichtes Fluchen…. Aber Hoffnung…
Verfolge den Zeiger auf der Karte im Display… und stelle fest:
Ich muss nur wieder auf die angezeigte Route kommen….
Und…. ich finde später die Straße, die auf meine Route führt….
Durchatmen… Freude…. und weiter….
DREUX liegt ca. 80 km westlich von PARIS. Bis zu meiner Ankunft habe ich nicht einmal das Gefühl es könnte eine größere Stadt in der Nähe sein.
Nach dem Check-In werfe ich mich unter die Dusche, und erkunde noch etwas das Zentrum.
Sonntag ist hier nix los….
Am Marktplatz vor der Kathedrale ST. PIERRE hat ein großes CAFE geöffnet.
Alle Außenplätze sind restlos besetzt , also schlendere ich noch etwas durch die Fußgängerzone.
Die ist aber genauso unattraktiv wie überall.
HOTEL PREMIERE CLASSE 38,08 € mit Frühstück, Zimmer und Bad klein, gute Matratze, warmes Wasser, keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, keine Eismaschine, einigermaßen sauber, kein Schrank, 24 Std. Self Check-In, freundliches Personal).
Kleine Renovierung könnte nicht schaden.
Um die Ecke gibt es eine BOULANGERIE mit verdammt leckeren Sandwiches.
Und:
Neben den Hotel eine Autowaschanlage, 24 Stunden / 7 Tage geöffnet.
Und der Franzose wäscht gerne sein Auto… auch am Sonntag…. und auch Nachts … glaubt mir… !!!
Ideal für max. eine Nacht..!!!!
Etappe 3: DREUX nach CALAIS ……. 300 km
Bei komplett bewölkten Himmel breche ich auf…
Gleiches Spiel wie vorher...
Zielvorgabe…. Vorschläge ….. Auswahl….. MAPS rechnet.... Abfahrt….
D2 / D65 / D 912 / und einige andere sind die gewählten Routen.
Nach ca. 50 km lacht auch langsam die Sonne durch die Wolken, und meine Stimmung könnte nicht besser sein …. noch ….
Wie bereits zuvor wenig Straßenverkehr, sehr schöne Strecken….
Einziger Unterschied:
Je weiter ich in den Norden komme, desto hübscher werden die Dörfer.
Alles voller Blumen, liebevoll gepflanzt in Eimern, alten Booten, herrlich anzusehen.
Nicht nur in den Gärten, sondern auch an den Ortsein- und ausgängen,
sehe ich Franzosen, die Abfall aufsammeln, Hecken schneiden, wässern,
als ob ein „schönstes Dorf“ Wettbewerb anstehen würde.
Auch die Kreisverkehrsinseln sind bunt und witzig dekoriert, mit selbstgebauten Skulpturen und
anderen seltsamen Gebilden.
Und langsam verdunkelt sich der Himmel…. Anfangs wenig Wolken… dann mehr…. dunkle Wolken.
Einige wenige Tröpfchen fallen herab…. es drückt…. aber Regen passt jetzt gar nicht….
Mit Bangen und Hoffen fahre ich weiter…. mit etwas unbehaglichen Gefühl.
Und tatsächlich bleibt es mir erspart mich in die Regenkleidung zu werfen.
Nach einiger Zeit lassen die Wolken die Sonne wieder durch…. so muss Roller fahren sein.
Wobei ich es nicht mehr lassen kann permanent in den Rückspiegel zu schauen.
Es ist ein tolles Gefühl auf wenig frequentierten, kleinen Straßen zu fahren, frei von Stress und Hetze.
Aber dann:
Auf ca. halber Strecke überholt mich ein Wagen auf einer kleinen, engen Straße.
Er brettert so knapp an mir vorbei, dass es mich vor Schrecken fast in den Graben wirft.
Bin darauf völlig unvorbereitet, habe ihn nicht kommen sehen und bin auf Anschlag der Pulsfrequenz.
Mein Herz rast, ich schreie und schimpfe hinterher, und bin stinkwütend.
Es ist die Wut über soviel Rücksichtlosigkeit, was wenn ich in just diesem Moment einem Hindernis ausgewichen wäre? Schlagloch, Stein, oder sonstiges...
Noch etliche Kilometer danach bin ich aufgewühlt, unruhig, der Schrecken sitzt fest in meinen Gliedern, und es dauert noch einige Zeit
bis ich mich einigermaßen normalisiert habe.
Überhaupt bewegt sich der Franzose sehr, sehr flott auf den Straßen.
Wahrscheinlich rast er so, damit er mehr Zeit hat, beim Schnecken essen, sein Baguette in die Knoblauchsauce zu tauchen, und passend dazu völlig relaxt
am VIN DE BLANC zu nippen.
Dies ist einer der Gründe, warum es an Tankstellen kein kaltes Bier / Alkohol gibt.
(eine gesetzliche Vorgabe aufgrund der immensen Alkoholunfälle der letzten Jahre).
Versuche mit dem Roller immer Mitte meiner Spur zu fahren.
Sich mit dem Roller rechts halten dürfte die schlechteste Lösung sein, da es von einigen wenigen Verkehrsteilnehmer oft als eine Einladung zum Überholen verstanden wird, und das auch bei Gegenverkehr.
Dort herrscht immer noch in den Köpfen, oh voila, ein Roller, überholen.
Dieses knappe Überholen scheint auch für viele Motorradfahrer völlig normal zu sein,
und das auch mit hohen Tempo.
Es wäre aber ungerecht dies zu pauschalisieren, denn ich habe auch sehr freundliche und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer erlebt.
Weiter Richtung CALAIS mehren sich die nun Mais- und Gemüsefelder, und die Rinderweiden.
Überhaupt erinnert mich vieles an meine schöne bayerische Heimat.
(Mei, dees schaugt jo aus, wieh bei uns dahoam).
Ein Teilstück der Route ist eine lieblose einspurige, gerade Schnellstraße, mit Industriebetrieben am Wegesrand, die ich zum Glück nach ca. 25 km wieder verlasse.
DANKE MAPS…..
Obwohl ich nach Angabe Wegweiser nur noch 35 km von CALAIS, und dem Meer entfernt bin,
wenig Spur von Industrie und Verkehrsdichte.
Die ersten Lastwagen kreuzen nun meinen Weg. An den Kreisverkehren trennen sich unsere Wege wieder.
Über kleine Wege erreiche ich den Stadtteil COULOGNE und damit CALAIS.
Am Straßenrand ein völlig kaputtes demoliertes Auto, na prima, ich hatte ja nur Schlechtes über CALAIS gehört.
Vorbei an den alten Bunkern, noch ein paarmal Abbiegen, und ich stehe ich vor meinem Hotel in der Nähe der Universität.
HOTEL CAR FERRY (Ex-BALLADINS)
Schlichtes, einfaches Hotel, sauber…
Vorteil dieses Hotels: günstig, und die Nähe zum Fährhafen.
Fahrzeit keine 10 Minuten…. Ausgeschildert !!!
Abladen, Roller absperren,…..
Abends drehe ich noch eine kleine Runde, und kaufe im nahen Einkaufszentrum noch etwas ein.
Der Stellplatz am Hotel ist in der Nacht beleuchtet, und meine GTS am nächsten Morgen noch da.
Vor dem Aufbruch noch ein simples Frühstück der Sorte „braucht keiner“… für 6 Euro.
Und dann ab nach DOVER….
ENGLAND, HERE I COME …….
Und sollte jemand nach Dover übersetzen, an Bord gibt es ein echt leckeres ENGLISH BREAKFAST für 12 €…… - (mit Kaffee 13,50 € … Stand Juni 2017).
Und…
Ein neues Navi muss auch her…. eins mit Streckeneingabe…. will ja wissen, wo ich herumfahre.
So auch unsere CEVENNEN Tour.
Auch wenn ich ein paar Tage später dazugekommen bin, so hatte ich doch ausgiebig Zeit
es wirklich zu genießen.
Wunderschöne Strecken, Sonne ohne Ende, ein Kühlschrank voll mit Bier, Wein und VENEZZINI BITTER (Alkfrei), ebenso lecker Käse und Wurst….. was willst du mehr?
Und fast vergessen: 2 Wasserfälle zum Baden in der Nähe, und ein Pool hinten im Garten.
Ein dickes Dankeschön:
ULRICH, MAITRE DE CUISINE, für die leckeren Speisen,
THOMAS, für die unermüdliche Küchenhilfe und fürs BAGUETTE und CROISSANTS holen,
Spülmaschine einräumen, …..
Und VOLKMAR, für die Tipps und Erklärungen zum Umgang mit mobilen Geräten, und deren Programmen (ja, ja,…. Alt hilft jung… )
ROAD CAPTAINS:
ULRICH und VOLKMAR haben einige erstklassige Routen zusammengestellt, und diese auch angeführt.
GORGE DU TARN und TOUR DE ARDECHE waren erste Sahne.
MERCI, MERCI, MERCI…...
Am Samstag, den 24.06. haben sich dann die Wege von uns Vieren getrennt.
Während die 3 CEVENNER Richtung Heimat aufgebrochen sind, bin ich Richtung Norden gestartet, genau gesagt nach CALAIS, zum Fährhafen nach England.
Da ich die Fähre für Dienstag Vormittag gebucht hatte, blieben mir 3 Tage Zeit, die errechneten 1050 Km zu bewältigen.
Entspanntes Fahren also, ohne Stress und Hektik.
Meine gewählten Ziele waren MONTLUCON, DREUX und CALAIS, gebührenfrei über Landstraßen.
Hier ein paar Eindrücke und Bilder dieser Fahrt.
Etappe 1: ST. LAURENT-DE-MINIER nach MONTLUCON …. 400 Km…
Als Vorletzter verlasse ich am Samstag voller Elan, aber schweren Herzens das Haus.
Thomas übernimmt die Abnahme des Ferienhauses - (Danke… Daumen hoch).
Mein altes GARMIN BILLIG NAVI führt mich, zu meiner Begeisterung, gleich in die CEVENNEN.
Über MEYRUEIS hinauf zum COL DE LA LUSETTE, den Quälberg der Radfahrer.
Steile, schmale Strecke, mit Kehren und Kurven, gespickt mit Rollsplit Passagen,
mit eisernen Willen und Hingabe quälen sich Männlein und Weiblein hier hoch.
(Echt Respekt, und es sind nicht nur junge, die da hochstrampeln).
Ich kann es nur bewundern, schätze aber die Vorzüge des Verbrennungsmotors.
Kurz nach dem Gipfel ist erstmal Schluss mit Navigation.
Bildschirm dunkel, GARMIN spricht, lädt Karten erneut, spricht weiter, Bildschirm an, GARMIN spricht, berechnet Route neu, Bildschirm dunkel, GARMIN spricht, GARMIN lädt, Bildschirm dunkel….
GARMIN lässt sich nicht mehr abschalten, und spricht noch immer, als ich es in die Fußraumtasche stecke…. Bildschirm dunkel…… Fahrer leicht panisch und fluchend ….
Lichtblick… GOOGLE MAPS…. NETZ DA, GPS…. ZIEL eingeben,….. arbeitet… startet….
Vermeidungen anwählen, neu berechnen, arbeitet…. Und spricht…. !!!!!!
FAHRER nervös, unruhig, …. aber glücklich….
Zu meiner Überraschung liefert MAPS eine wilde Mischung aus Neben- und Verbindungsstraßen.
Immer wieder wechsle ich die Richtung.
Auf der kurvenreichen 907 taucht dann ein Schild taucht auf…..„GORGE DU TARN“ .
Von oben sehe ich die vielen Kehren, die sich hinunter nach LA MALENE winden.
Ein Lächeln, und ein sanftes „Danke MAPS“, und schon geht es abwärts in den Ort, und dann zwischen den Felswänden wieder hinauf…. Traumhaft…
Auf wenig befahrenen Straßen rolle ich weiter und streife den
PARC NATURAL REGIONAL DES VOLCANS D' AUVERGE.
Die Berge werden flacher, die Straßen bleiben kurvig, kurze Alleen ähnliche Waldstücke.
Und links und rechts der Straße begleiten mich Kornfelder.
Anfangs nur einige, dann immer mehr, Kornfelder, Kornfelder, Kornfelder…..
Habe noch nie solch eine Menge gesehen…. (außer in den Staaten).
Aber nicht nur bis MONTLUCON, nein, bis fast nach CALAIS werden sie und der Korngeruch meine Begleiter sein.
In einem kleinen Dorf gönne ich mir einen KAFFEE und ein CROISSANT, sitze einfach da und genieße einen CAFE AMERICANO.
Einfach entspannt sitzen (habe ich von Limmi, Thomas und Volkmar gelernt).
Trotz Pause erreiche ich entspannt um 16.30h meine Unterkunft in St. Victor/ MONTLUCON.
(HOTEL PREMIERE CLASSE 37,78 € mit Frühstück, Zimmer und Bad klein, gute Matratze,
warmes Wasser, keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, keine Eismaschine, kein Schrank, sauber,
24 Std. Self Check-In, freundliches Personal).
Ideal für eine Nacht..!!!!
Hotel PREMIERE CLASSE ist eine Kette, die günstige Hotelzimmer anbietet.
Manche gut, manche weniger gut…. Dieses war okay….
Für die Durchreise, als Zwischenstopp für 1 Nacht, völlig in Ordnung
Abends befasse ich mich näher mit GOOGLE MAPS.
KANN MAPS die Routen aufzeichnen?
Kann ich sie in MAPS oder in meinem GOOGLE KONTO speichern und eventuell nochmals so nutzen?
Wo ist VOLKMAR?
Viele Fragen….. brauche nur noch Antworten…
Etappe 2: MONTLUCON nach DREUX …. 350 km
So, GOOGLE MAPS bietet mir 3 Routen an, alles Land- und Nebenstraßen.
Alle ziemlich ähnlich in Bezug auf Fahrzeit und Länge, nur die Zeitangabe verwirrt mich etwas.
Für 350 km sagt mir MAPS eine Fahrzeit von 4 Stunden und 35 Minuten voraus.
Das ergibt grob einen Schnitt von 76 Km/h (??????????)
Auf kleinen Land- und Nebenstraßen ist das äußerst waghalsig berechnet.
Schaue mir nochmals den Streckenverlauf an.
Stelle fest, keine Autobahn…. - Daumen hoch.…
Nach einen qualitativ guten CONTINENTAL BREAKFAST breche ich bei schönen blauen Himmel auf.
Die heutige Tour führt durch das DEPARTMENT LIMOUSIN und endet im DEPARTEMENT CENTRE/LOIRE.
Die D65 geleitet mich aus SAINT VICTOR hinaus. Der Verlauf der D65 hat sich mir immer noch nicht erschlossen. Da bräuchte ich Detailkarten.
Ich werde noch mehrmals auf sie stoßen; nicht nur heute, sondern auch morgen auf der letzten Etappe nach CALAIS.
Dann fahre ich D960 über ISSODROUN nach VATAN, oder besser gesagt: MAPS gibt vor….
Links an der Straße sehe ich einen Fahnenmasten, mit dem Hinweis „LIZERAY FIELD“, und daran wehend, eine US Flagge. (???????)…..
Die folgenden Kilometer beschäftigt mich die Frage, warum weht hier eine US Flagge?
Erste Schlösser und Viadukte tauchen auf.
Wenig Verkehr, und…… links und rechts ?
Richtig:… Kornfelder…. Jetzt wenigstens unterbrochen von Maisfeldern…. und Waldstücken.
Die wenigen Ortschaften, die ich durchfahre, bestechen durch ihre ländliche Schönheit.
Alles ordentlich, sauber und aufgeräumt (ja, ja, das mag der Deutsche….!!!).
Und MAPS schickt mich kreuz und quer….. Kurven, dunkle Waldstraßen, kleine Steinbrücken…
An einer hölzernen Windmühle raste ich und versuche auf der Karte die gefahrene Route zu verfolgen.
Schwierig, schwierig….
Ich cruise mich Richtung Norden….
Plötzlich der SUPER GAU ….. - Straßensperre !!!!
Eine gesperrte Ortsdurchfahrt und die Frage: links oder rechts?
und kein Schild: DEVIATION
Wie sage ich das MAPS ? Ganz ehrlich? Keine Ahnung….
Ich fahre rechts… und sehe dass sich der ZEIGER von der Route wegbewegt.
MELDUNG: VERBINDUNG ZUR ROUTE VERLOREN
Keine Neuberechnung… ? Verwirrung…. Ungutes Gefühl….. leichtes Fluchen…. Aber Hoffnung…
Verfolge den Zeiger auf der Karte im Display… und stelle fest:
Ich muss nur wieder auf die angezeigte Route kommen….
Und…. ich finde später die Straße, die auf meine Route führt….
Durchatmen… Freude…. und weiter….
DREUX liegt ca. 80 km westlich von PARIS. Bis zu meiner Ankunft habe ich nicht einmal das Gefühl es könnte eine größere Stadt in der Nähe sein.
Nach dem Check-In werfe ich mich unter die Dusche, und erkunde noch etwas das Zentrum.
Sonntag ist hier nix los….
Am Marktplatz vor der Kathedrale ST. PIERRE hat ein großes CAFE geöffnet.
Alle Außenplätze sind restlos besetzt , also schlendere ich noch etwas durch die Fußgängerzone.
Die ist aber genauso unattraktiv wie überall.
HOTEL PREMIERE CLASSE 38,08 € mit Frühstück, Zimmer und Bad klein, gute Matratze, warmes Wasser, keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, keine Eismaschine, einigermaßen sauber, kein Schrank, 24 Std. Self Check-In, freundliches Personal).
Kleine Renovierung könnte nicht schaden.
Um die Ecke gibt es eine BOULANGERIE mit verdammt leckeren Sandwiches.
Und:
Neben den Hotel eine Autowaschanlage, 24 Stunden / 7 Tage geöffnet.
Und der Franzose wäscht gerne sein Auto… auch am Sonntag…. und auch Nachts … glaubt mir… !!!
Ideal für max. eine Nacht..!!!!
Etappe 3: DREUX nach CALAIS ……. 300 km
Bei komplett bewölkten Himmel breche ich auf…
Gleiches Spiel wie vorher...
Zielvorgabe…. Vorschläge ….. Auswahl….. MAPS rechnet.... Abfahrt….
D2 / D65 / D 912 / und einige andere sind die gewählten Routen.
Nach ca. 50 km lacht auch langsam die Sonne durch die Wolken, und meine Stimmung könnte nicht besser sein …. noch ….
Wie bereits zuvor wenig Straßenverkehr, sehr schöne Strecken….
Einziger Unterschied:
Je weiter ich in den Norden komme, desto hübscher werden die Dörfer.
Alles voller Blumen, liebevoll gepflanzt in Eimern, alten Booten, herrlich anzusehen.
Nicht nur in den Gärten, sondern auch an den Ortsein- und ausgängen,
sehe ich Franzosen, die Abfall aufsammeln, Hecken schneiden, wässern,
als ob ein „schönstes Dorf“ Wettbewerb anstehen würde.
Auch die Kreisverkehrsinseln sind bunt und witzig dekoriert, mit selbstgebauten Skulpturen und
anderen seltsamen Gebilden.
Und langsam verdunkelt sich der Himmel…. Anfangs wenig Wolken… dann mehr…. dunkle Wolken.
Einige wenige Tröpfchen fallen herab…. es drückt…. aber Regen passt jetzt gar nicht….
Mit Bangen und Hoffen fahre ich weiter…. mit etwas unbehaglichen Gefühl.
Und tatsächlich bleibt es mir erspart mich in die Regenkleidung zu werfen.
Nach einiger Zeit lassen die Wolken die Sonne wieder durch…. so muss Roller fahren sein.
Wobei ich es nicht mehr lassen kann permanent in den Rückspiegel zu schauen.
Es ist ein tolles Gefühl auf wenig frequentierten, kleinen Straßen zu fahren, frei von Stress und Hetze.
Aber dann:
Auf ca. halber Strecke überholt mich ein Wagen auf einer kleinen, engen Straße.
Er brettert so knapp an mir vorbei, dass es mich vor Schrecken fast in den Graben wirft.
Bin darauf völlig unvorbereitet, habe ihn nicht kommen sehen und bin auf Anschlag der Pulsfrequenz.
Mein Herz rast, ich schreie und schimpfe hinterher, und bin stinkwütend.
Es ist die Wut über soviel Rücksichtlosigkeit, was wenn ich in just diesem Moment einem Hindernis ausgewichen wäre? Schlagloch, Stein, oder sonstiges...
Noch etliche Kilometer danach bin ich aufgewühlt, unruhig, der Schrecken sitzt fest in meinen Gliedern, und es dauert noch einige Zeit
bis ich mich einigermaßen normalisiert habe.
Überhaupt bewegt sich der Franzose sehr, sehr flott auf den Straßen.
Wahrscheinlich rast er so, damit er mehr Zeit hat, beim Schnecken essen, sein Baguette in die Knoblauchsauce zu tauchen, und passend dazu völlig relaxt
am VIN DE BLANC zu nippen.
Dies ist einer der Gründe, warum es an Tankstellen kein kaltes Bier / Alkohol gibt.
(eine gesetzliche Vorgabe aufgrund der immensen Alkoholunfälle der letzten Jahre).
Versuche mit dem Roller immer Mitte meiner Spur zu fahren.
Sich mit dem Roller rechts halten dürfte die schlechteste Lösung sein, da es von einigen wenigen Verkehrsteilnehmer oft als eine Einladung zum Überholen verstanden wird, und das auch bei Gegenverkehr.
Dort herrscht immer noch in den Köpfen, oh voila, ein Roller, überholen.
Dieses knappe Überholen scheint auch für viele Motorradfahrer völlig normal zu sein,
und das auch mit hohen Tempo.
Es wäre aber ungerecht dies zu pauschalisieren, denn ich habe auch sehr freundliche und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer erlebt.
Weiter Richtung CALAIS mehren sich die nun Mais- und Gemüsefelder, und die Rinderweiden.
Überhaupt erinnert mich vieles an meine schöne bayerische Heimat.
(Mei, dees schaugt jo aus, wieh bei uns dahoam).
Ein Teilstück der Route ist eine lieblose einspurige, gerade Schnellstraße, mit Industriebetrieben am Wegesrand, die ich zum Glück nach ca. 25 km wieder verlasse.
DANKE MAPS…..
Obwohl ich nach Angabe Wegweiser nur noch 35 km von CALAIS, und dem Meer entfernt bin,
wenig Spur von Industrie und Verkehrsdichte.
Die ersten Lastwagen kreuzen nun meinen Weg. An den Kreisverkehren trennen sich unsere Wege wieder.
Über kleine Wege erreiche ich den Stadtteil COULOGNE und damit CALAIS.
Am Straßenrand ein völlig kaputtes demoliertes Auto, na prima, ich hatte ja nur Schlechtes über CALAIS gehört.
Vorbei an den alten Bunkern, noch ein paarmal Abbiegen, und ich stehe ich vor meinem Hotel in der Nähe der Universität.
HOTEL CAR FERRY (Ex-BALLADINS)
Schlichtes, einfaches Hotel, sauber…
Vorteil dieses Hotels: günstig, und die Nähe zum Fährhafen.
Fahrzeit keine 10 Minuten…. Ausgeschildert !!!
Abladen, Roller absperren,…..
Abends drehe ich noch eine kleine Runde, und kaufe im nahen Einkaufszentrum noch etwas ein.
Der Stellplatz am Hotel ist in der Nacht beleuchtet, und meine GTS am nächsten Morgen noch da.
Vor dem Aufbruch noch ein simples Frühstück der Sorte „braucht keiner“… für 6 Euro.
Und dann ab nach DOVER….
ENGLAND, HERE I COME …….
Und sollte jemand nach Dover übersetzen, an Bord gibt es ein echt leckeres ENGLISH BREAKFAST für 12 €…… - (mit Kaffee 13,50 € … Stand Juni 2017).
Und…
Ein neues Navi muss auch her…. eins mit Streckeneingabe…. will ja wissen, wo ich herumfahre.