Vespa V 50 - und nun?

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A.501
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Vespa V 50 - und nun?

#1 Beitrag von A.501 » Mo 19. Jul 2010, 11:13

Moin.

Meine Anvertraute hat sich in Berlin (250 km vom Wohnort entfernt) in einen 50`er Vespa Roller verliebt. Da sie nur den Autoführerschein besitzt, darf sie nicht mehr Hubraum fahren.

Folgende "technische" Daten sind bekannt:

Baujahr: 1976, abgelesener Kilometerstand: 17.000 (somit am Ende also unbekannt), Nachlackierung, falsche Sitzbank, Gepäckträger, Fahrzeug ist komplett, Kupplung trennt nicht vollständig (Seilzug oder Komplettteil tauschen?). Deutsche Papiere vorhanden, Riß im Scheinwerferglas an der Schraubenaufnahme, Vergaser gereinigt und überholt. Fahrzeug sprang mit dem ersten Tritt an, Motor trocken. Im Bereich des Trittbretts ist eine Skater-Pappe verlegt worden.

Soweit erkennbar, sind die Motor/Schwingenaufnahme rostfrei, wie (optisch) weitestgehend das ganze Fahrzeug. Es handelt ich aber um eine mittelmäßige Lackierung, was evtl. auch Rückschlüsse auf den Allgemeinzustand/den Reparaturstau zulässt (meine Gesamt-Bewertung: Zustand 3-4)

Der Händler ruft 1.500 € auf, ist aber verhandlungsbereit. Er bietet an, die Kupplung zu tauschen, wobei ich den Tausch von hier aus nicht mitverfolgen kann. Ansonsten (ohne Kupplungstausch) wäre preislich noch Spielraum.

Restaurationsarbeiten könnten von mir selbst ausgeführt werden, mein Liebste will allerdings kein "überrestauriertes" Wohnzimmerstück bewegen.

Mein Frau möchte den Roller gern kaufen, wir wissen allerdings nicht, wo der Marktwert liegt.

Wozu ratet Ihr und welcher Preis (ich weiß schon: Ferndiganosen sind schwierig, alter Roller etc.) wäre angemessen?

Danke im Voraus für Eure Mithilfe

Andy

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efendi
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Re: Vespa V 50 - und nun?

#2 Beitrag von efendi » Mo 19. Jul 2010, 12:04

Die Preise sind derzeit hoch, und gute Exemplare werden schon für 1.500,- € gehandelt.

So wie Du denn Roller beschreibst, ist der Preis aber zu hoch. Ich würde die Finger davon lassen, wenn Du Dich nicht auskennst.

Wie sieht es mit der Welle im Beinschild hinter dem Vorderrad aus? Ist die vorhanden? Frag mal danach, wäre ein zusätzlicher Minuspunkt.

Wenn der Roller in Berlin steht, dann könnte der hier schon mal besprochen worden sein. Hast Du einen Link?
Zuletzt geändert von efendi am Mo 19. Jul 2010, 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Igel59
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Re: Vespa V 50 - und nun?

#3 Beitrag von Igel59 » Mo 19. Jul 2010, 14:12

Wie efendi schon schreibt sind die Preise für die alten Schaltvespen, speziell v50 und 50N hoch. Allerdings glaube ich nicht, das die in den nächsten Jahren günstiger werden.
Die Ersatzteilversorgung ist gut, aber bei verschiedenen Teilen muß man auf Tunig ausweichen (z.B. DR 50 ccm Zylinder anstatt des nicht mehr verfügbaren Originals - oder aufarbeiten mit neuem Kolben).

Des weiteren ist zu Berücksichtigen um welche Ausführung es sich handelt:
Für eine V50 mit Blechkaskade und Rundlichtlenker kann man meines Erachtens nach Nachverhandlung den Preis schon zahlen, wenn der Karosseriezustand, abgesehen vom Lack, gut ist, d.h. keine Durchrostungen oder Unfallschäden (die angesprochene Welle) vorhanden sind und der sonstige Zustand ok ist.
Bei einer Spezial mit der Kunststoffkaskade und dem eckigen Scheinwerfer müste für den Preis schon alles Top sein - also Technisch und auch der Lack entweder Original oder eine sehr gute Neulackierung. Gilt also in dem Fall für die angebotene nicht.

Bezüglich Durchrostung die Querträger unter dem Trittbrett und die Federbeinaufnahme hinten anschauen (die Federbeinaufnahme von unten und oben, dafür sollte der Tank 'raus).
Die Kupplung der V50 ist nur schwierig so einzustellen, das sie sauber trennt und trotzdem bei Volllast nicht rutscht, von daher würde ich ggfs. nicht die Kupplung tauschen lassen, sondern eher den Preis 'runterhandeln.

Gruß
Martin

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Re: Vespa V 50 - und nun?

#4 Beitrag von A.501 » Mo 19. Jul 2010, 14:42

Vielen Dank Euch beiden.

Einen Link zum Roller gibt es nicht: dieser steht sozusagen abseits des Verkaufsraums und soll "nebenbei" veräußert werden.

Es handelt sich um ein Modell mit trapezförmiger Lampe/Kunststoffkaskade.

Durchrostungen an der Unterseite waren nicht erkennbar, die Federbeinaufnahmen konnte ich aber nicht begutachten, da der Tank nicht ab/ausgebaut wurde.

Der Roller scheint nicht verbogen (Unfall/Sturz) und fährt einwandfrei geradeaus. Das Spiel um die Lenker-Mittellage ist sehr leicht.

Leider kann ich mit "Weller vor dem Beinschild" nichts anfangen. Was genau meint Ihr damit? Eine Sicke?

Wie schon geschrieben: ich hörte, dass vor allem die Schwingenaufnahme ein neuralgischer Punkt sei.

Momentan neigen wir dazu, die 1000`er Zahl in den Raum zu werfen :mrgreen: . Allerdings wird das sicher erst einmal große Entrüstung verursachen.... :roll:

Merci dafür

Andy

Igel59
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Re: Vespa V 50 - und nun?

#5 Beitrag von Igel59 » Mo 19. Jul 2010, 21:21

Wenn die Vespa so Verkehrstüchtig ist und nicht dringend der Rastaurierung bedarf liegst du aus meiner sicht im richtigen Rahmen. für absolute Restaurierungsobjekte werden auch schon 600,- bezahlt.
Das Beinschild/Trittbrett hat oft eine Welle hinter dem Vorderrad (Schutzblech) die auf einen Verzug des Rahmens hindeutet. Die Vespa lfährt dann trotzdem noch einwandfrei gradeaus.
Zur Argumentation: Skaterpappe ist schnell ein Rostnest und es fehlen vermutlich die Trittleisten (Alu mit Gummieinlage, Vernieten ohne Macken an der Lackierung ist nicht einfach, es gibt nur noch wenige Betriebe, die das spezielle Nietwerkzeug haben. Ungeliebtes Modell (Trapezlenker)
wenn es die 4 eckigen Blinker hat nochmal weniger beliebt. Ansonsten, das was Du schon selbst festgestellt hast.

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