Vespa PX 125

[kölle-st18]

Heute habe ich mal eine Frage zum Motor einer PX 125.
Mein Sohn hat am Vergaser herumgeschraubt und plötzlich ging der Motor mit einem metallichen Geräusch aus.
Kurbelwelle hängt fest.
Jetzt stehe ich vor dem Problem das Kurbelgehäuse zu "spalten".
Alle Muttern die ich finden komnnte "M6" ich glaube es waren 12 Stück hebe ich entfernt.
Jetzt meine Frage: was muss ich noch lösen damit ich das Kurbelgehäuse trennen (spalten) kann?

[d-marc]

Ob Du alle Schrauben erwischt hast kannste an der Dichtung ableiten, zwölf haut hin (nicht verwirren lassen wenn die Dichtung im oberen Bereich ein Pärchen "Alternative" Schraubenlöcher hat.
Schaltraste muss ab, da Du 12 Muttern los hast sind Polrad und Zündung ja bereits runter.
Der lange Motorbolzen an dem das Blechfähnchen für die Schaltzüge fest ist gammelt gerne schon mal fest, den solltest Du raustreiben bevor Du die Motorhälfte abnimmst, da hat sich schon so mancher das Gehäuse beschädigt der das nicht beachtet hat. Idealerweise nimmt man alle Steckbolzen (also alles ausser den verschraubten unmittelbar ums Kurbelgehäuse) raus.
Bei ausgebautem oder abgeklapptem Motor den Zylinder abnehmen oder die äußeren Zylinderstehbolzen rausschrauben, dann kann man den Motor auch mit steckendem Zylinder öffnen.
Normalerweise reichen ein paar sanfte Klopfer mit dem Plastikhammer gegen das Lüftergehäuse und etwas rütteln am Kickstarter und man hat die Motorhälfte in der Hand.
Sind übrigens M7-Bolzen und Muttern, findet man hauptsächlich bei italienischen Fahrzeugen.

[Wenne]

Die Gehäusehälften können noch durch die Gehäusedichtung verklebt sein. Am Motor gibt es zudem im unteren Bereich 2 Stellen, bei der man von der Kupplungsseite mit viel Gefühl, einem breiten Schraubenfreher und Hammer die Hälften lockern kann.
Grüße
Wenne

[kölle-st18]

Erst einmal vielen Dank ihr beiden.
Auf den Hinweis mit der neuen Gehäuse Dichtung kann ich im Moment noch nicht zugreifen,
weil ich noch keine Dichtungen besorgt habe.
Das mit dem Dichtungsmittel hatte ich auch auf dem Schirm.
Ich habe auf der Kupplungsseite eine relativ große Mutter die mit einem Blech gesichert ist entdeckt.
Muß die auch entfernt werden?

[d-marc]

Das ist die Getriebenebenwelle, die stört beim öffnen des Motors nicht und bleibt verschraubt.

[kölle-st18]

OK. danke dir für die Info.

[kölle-st18]

Bisher hab ich es noch nicht geschafft das Kurbelgehäuse zu trennen.
Langsam verzweifele ich daran.
Die 12 Muttern habe ich demontiert und mit sanfter Gewalt schaffe ich es auch im oberen Bereich einen ca. 2mm breiten Spalt zu erzeugen.
Das wars dann aber auch schon. Im unteren Bereich passiert aber nichts.
Hab ich irgend was vergessen?

[d-marc]

Schau mal dass Du bis auf die vier verschraubten Bolzen um die Kurbelwelle alle (gesteckten) Bolzen entfernst, dann kann es schon mal nicht daran liegen.
Ganz unten ist neben dem einzigen Bolzen bei dem die Mutter nach hinten verschraubt ist noch ein Führungsstift. Der gammelt manchmal auch durch Kontaktkorrosion fest, da mal vorsichtig in den Spalt von unten (das ist keine Relevante Dichtfläche) mit einem flachen Meißel gehen, wenn sich etwas tut - WD40 o.ä. auf den Stift drauf, meist hat der schon "verloren"sobald sich etwas bewegt.

[kölle-st18]

Ich denke, dass in meinem Fall das Kurbelwellenlager das Problem bereitet.
Gibt es eine entsprechende Abziehvorrichtung um die Gehäusehälfte über die Kurbelwelle abzudrücken?
Die Vorrichtung müßte dann über die 3 Lichtmaschinen-Gewinde befestigt werden.
Der Schwachpunkt daran ist allerdings, dass nur M5 Gewinde zu verfügung stehen.

[d-marc]

Bei der PX ist das Lichtmaschinenseitige Kurbelwellenlager geteilt, steht dem Abziehen also normalerweise nicht im Wege.

Nur 125/150er-Largeframe also bis 1978 (Vespa Sprint/TS) hatten ein einteiliges Lager.
Sollte was ich eigentlich ausschließe das Lager brutal gefressen haben oder man es mit einem renitenten Sprint-Motor zu tun haben, Kurbelwelle Kupplungsseitig vorsichtig aus dem Lager treiben, die Passung dort ist nicht so irre eng.

[kölle-st18]

Ich hatte 1983 die Vespa neu gekauft und bisher war der Motor auch noch nicht offen.
Was ich bisher entdeckt habe ist, dass am Kolben (auf der Lichtmaschinenseite) der untere Steg des Kolbenfensters
herausgebrochen ist. Außerdem habe ich (magnetische) Stahlpartikel im Bereich der Zylinderlaufbuchse gefunden.
Die Laufbuchse selbst sieht glatt aus (keine Riefen).

[d-marc]

Denkbar dass das rausgebrochene Kolbenstück die Welle verkeilt hat. Kupplung runter, Mutter als Gewindeschutz drauf und mal mit nem Schonhammer die Kurbelwelle aus dem Lager treiben, sollte dann die Motorhälfte mit raustreiben. Drauf achten dass sich unten im Bereich des Paßstifts nicht verspannt.
Ferromagnetischer Abrieb wäre ein Indiz für Pleuellager bzw Anlaufscheiben

[kölle-st18]

Ich dachte wenn alle Muttern des Gehäuses demontiert sind, dann kann man das KG trennen,
aber leider gibt es einen Bolzen der hält das Ganze noch zusammen.
Der Bolzen scheint so festgebacken zu sein das er sich einfach nicht bewegt.

[kölle-st18]

So, endlich ist es geschafft, aber nur mit ausbohren hat es funktiopniert.
Nochmal Danke für eure Hilfe.

[kölle-st18]

Die Ursache des Motorschadens war der innliegende Wellendichtring.