Wellendichtring Kupplungsseite kaputt: Das waren die Symptome
Verfasst: Fr 20. Nov 2020, 21:05
Um es vorwegzunehmen: An meiner PX 125 Lusso Bj. 1997, 30000 km, alles original, ist der Simmerring Kupplungsseite durch. Die Symptome waren aber derart diffus, dass ich sie hier beschreiben möchte. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Fehlersuche.
Also: Die in Würde gealterte PX begann zu ölen, mal mehr, mal weniger. Habe Plastikschalen druntergestellt, um ein klareres Bild zu bekommen. Konsistenz, Geruch und Farbe: Getriebeöl (Zweitaktöl ist bei mir rot). Dann sprang sie irgendwann nach längerer Standzeit nicht mehr an. Da ich beruflich viel zu tun hatte, habe ich sie vom Händler abholen lassen, ohne zuvor selbst Hand anzulegen. Der gab sie nach Vergaserreinigung, Getriebeölwechsel und Wechsel der Schwimmernadel als geheilt wieder zurück. Ich konnte es irgendwie nicht glauben, denn, wie gesagt, ich war überzeugt, dass Getriebeöl raustropft. Nun gut.
Ca. 100 glückliche Km ohne Öltropfen. Dann dasselbe Spiel: Dicke Öltropfen darunter, mehr als je zuvor. Parallel war auch der Benzinhahn defekt. Er war schwergängig und der Plastikhebelgriff auf der Metallstange drehte durch. Also: Benzinhahnwechsel (jetzt hatte ich wochenends etwas mehr Zeit - den Aufwand beschreibe ich jetzt mal nicht näher, ist aber insgesamt kein Spaß). Danach: Die große Erleichterung: Maschine springt sauber an und vor allem: Sie ölt nicht mehr!! Sollte es das gewesen sein? Sollte ich mich bei meiner Ölanalyse vertan haben? Vielleicht waren es ja doch nur überlaufender Sprit und Öl aus der Vergaserwanne...
Was nachdenklich stimmt: Sie springt jetzt schlecht an. Das hat sie in 22 Jahren nie getan. Und dabei bläut sie, dass mich die Nachbarn schon schräg anschauen. Aber: 100 m Straße rauf und die Welt ist in Ordnung. So in Ordnung, dass ich gar nicht glauben kann, wie leichtgängig und flutschig die Handschaltung jetzt auch im kalten Zustand auf einmal ist.
Tja, ölen tug sie nun wirklich nicht mehr, das schlechte Anspringen und anfängliche Bläuen wird aber immer schlimmer. Wer den Choke benutzt, hat keine Chance mehr. Aber nach 100m läuft sie wie geölt und die Schaltung flutscht, dass es eine Freude ist. Nur ist imwarmen Zustand die Leerlaufdrehzahl auf einmal so hoch...
Irgendwann springt sie zwar an, geht aber 50 m nach dem Anspringen wieder aus. Die Kerze ist nass und ölig. Sie lässt sich aber nach Kerzeputzen , mit Vollgas bei geschlossenem Hahn dann starten. Abgesoffen! Das muss der Schwimmer sein, oder?
Bevor ich nun einen neuen Schwimmer und sicherheitshalber eine Schwimmernadel bestelle, nur noch schnell einen bösen Verdacht ausschließen und das Getriebeöl mal ablassen. Dann kommt die große Ernüchterung: Es ist Kaffeebraun und es sind nur noch 180 statt 250 ml und vor allem: Es stinkt nach Sprit.
Das ist wohl jetzt eindeutig der Simmerring an der Kupplungsseite. Das heißt sie hat durch den defekten Ring Sprit ins Öl geblasen und andererseits ist Öl auf umgekehrtem Weg ins Kurbelgehäuse gelaufen, was das Bläuen erklärt. Die Flecken erkläre ich mir damit, dass sie Öl über die Getriebeentlüftjng abgeblasen hat, bis eben so wenig drin war, dass es dann aufhörte. Dass das Getriebe mit Sprit im Öl kalt butterweich schaltet und dass der Motor keinerlei Leistungsverlust hatte, ist ei interessanter Nebeneffekt, aber macht es nicht besser.
Soweit meine Analyse. Der TÜV hat übrigens die Abgaswerte nicht beanstandet. Sie ist gerade drübergekommen. Sie wandert jetzt gut konserviert in die hinterste Ecke der Garage und ich werde sie in aller Ruhe in einigen Jahren als Rentner wieder rausholen, mir das Spezialwerkzeug zusammensammeln, den Motor zerlegen und alles Nötige austauschen.
Vielleicht helfen diese Erfahrungen ja einem von Euch.
Also: Die in Würde gealterte PX begann zu ölen, mal mehr, mal weniger. Habe Plastikschalen druntergestellt, um ein klareres Bild zu bekommen. Konsistenz, Geruch und Farbe: Getriebeöl (Zweitaktöl ist bei mir rot). Dann sprang sie irgendwann nach längerer Standzeit nicht mehr an. Da ich beruflich viel zu tun hatte, habe ich sie vom Händler abholen lassen, ohne zuvor selbst Hand anzulegen. Der gab sie nach Vergaserreinigung, Getriebeölwechsel und Wechsel der Schwimmernadel als geheilt wieder zurück. Ich konnte es irgendwie nicht glauben, denn, wie gesagt, ich war überzeugt, dass Getriebeöl raustropft. Nun gut.
Ca. 100 glückliche Km ohne Öltropfen. Dann dasselbe Spiel: Dicke Öltropfen darunter, mehr als je zuvor. Parallel war auch der Benzinhahn defekt. Er war schwergängig und der Plastikhebelgriff auf der Metallstange drehte durch. Also: Benzinhahnwechsel (jetzt hatte ich wochenends etwas mehr Zeit - den Aufwand beschreibe ich jetzt mal nicht näher, ist aber insgesamt kein Spaß). Danach: Die große Erleichterung: Maschine springt sauber an und vor allem: Sie ölt nicht mehr!! Sollte es das gewesen sein? Sollte ich mich bei meiner Ölanalyse vertan haben? Vielleicht waren es ja doch nur überlaufender Sprit und Öl aus der Vergaserwanne...
Was nachdenklich stimmt: Sie springt jetzt schlecht an. Das hat sie in 22 Jahren nie getan. Und dabei bläut sie, dass mich die Nachbarn schon schräg anschauen. Aber: 100 m Straße rauf und die Welt ist in Ordnung. So in Ordnung, dass ich gar nicht glauben kann, wie leichtgängig und flutschig die Handschaltung jetzt auch im kalten Zustand auf einmal ist.
Tja, ölen tug sie nun wirklich nicht mehr, das schlechte Anspringen und anfängliche Bläuen wird aber immer schlimmer. Wer den Choke benutzt, hat keine Chance mehr. Aber nach 100m läuft sie wie geölt und die Schaltung flutscht, dass es eine Freude ist. Nur ist imwarmen Zustand die Leerlaufdrehzahl auf einmal so hoch...
Irgendwann springt sie zwar an, geht aber 50 m nach dem Anspringen wieder aus. Die Kerze ist nass und ölig. Sie lässt sich aber nach Kerzeputzen , mit Vollgas bei geschlossenem Hahn dann starten. Abgesoffen! Das muss der Schwimmer sein, oder?
Bevor ich nun einen neuen Schwimmer und sicherheitshalber eine Schwimmernadel bestelle, nur noch schnell einen bösen Verdacht ausschließen und das Getriebeöl mal ablassen. Dann kommt die große Ernüchterung: Es ist Kaffeebraun und es sind nur noch 180 statt 250 ml und vor allem: Es stinkt nach Sprit.
Das ist wohl jetzt eindeutig der Simmerring an der Kupplungsseite. Das heißt sie hat durch den defekten Ring Sprit ins Öl geblasen und andererseits ist Öl auf umgekehrtem Weg ins Kurbelgehäuse gelaufen, was das Bläuen erklärt. Die Flecken erkläre ich mir damit, dass sie Öl über die Getriebeentlüftjng abgeblasen hat, bis eben so wenig drin war, dass es dann aufhörte. Dass das Getriebe mit Sprit im Öl kalt butterweich schaltet und dass der Motor keinerlei Leistungsverlust hatte, ist ei interessanter Nebeneffekt, aber macht es nicht besser.
Soweit meine Analyse. Der TÜV hat übrigens die Abgaswerte nicht beanstandet. Sie ist gerade drübergekommen. Sie wandert jetzt gut konserviert in die hinterste Ecke der Garage und ich werde sie in aller Ruhe in einigen Jahren als Rentner wieder rausholen, mir das Spezialwerkzeug zusammensammeln, den Motor zerlegen und alles Nötige austauschen.
Vielleicht helfen diese Erfahrungen ja einem von Euch.