Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

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Smalli
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Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#1 Beitrag von Smalli » Do 11. Apr 2019, 19:14

Ich hatte bisher noch nie ein Batterieladegerät für meine Vespa. Entweder waren die Batterien kaputt oder aber die Vespa hat die Batterie selbst wieder aufgeladen. Mittlerweile ist es so, dass ich die Vespa im Winter kaum noch fahre und deswegen im Spätherbst die Batterie ausbaue und ins Haus mitnehme.

Meine jetzige Batterie für eine PX alt ist eine versiegelte wartungsfreie Batterie (12 Volt 5,5 Ah) und hatte Ende letzten Jahres noch 11,9 Volt und nun sind es 10,8 Volt.

Fragen

Worauf muss ich beim Kauf eines Batterieladegerätes achten?

Wie funktioniert eine sogenannte Dauerladung? Gibt es da Unterschiede?

Ab wann ist eine Batterie tiefentladen?

Welches Ladegerät würdet Ihr empfehlen? Ich schaue mir gerade das H-TRONIC AL 300Pro an. Ist klein, kann Dauerladen, ist für 12 Volt geeignet. Der Hersteller kommt aus der Oberpfalz.

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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#2 Beitrag von Wenne » Do 11. Apr 2019, 19:30

Tja, bereits bei 11,9 Volt wird es so langsam kritisch. Da hättest du sofort laden müssen.

Ansonsten habe ich 2 Ladegeräte. Das CTek 0.8 und 5.0 (oder so).
Das kleine 0.8 sollte für deine Batterie ausreichend sein und ist sehr gut.

Die anderen Fragen sollen dir die Experten beantworten.

Grüße
WEnne
Was ist eigentlich eine "T5"?
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=19&t=9329

Meine 1972-er Fahrschul-Vespa-Sprint
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=20&t=19763

Einbau i.e.-Motor in Vespa ET4
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=11&t=14574

Ein netter Bausatz im Maßstab 1:1
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=19&t=26046

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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#3 Beitrag von Vespa-LI » Do 11. Apr 2019, 19:39

Für meine LX50/ ET2 mit einer 4,0 od. 5,0AH Batterie verwende ich nur noch das Ctek XS 0.8. Früher hatte ich es immer mit konventionellen Ladegeräten od. auch mit einem MXS 7.0 geladen. Die Batterien waren meist nach einem Jahr kaputt.
Das XS 0.8 ist spezielle für "kleine" Batterien zw. 1,2 Ah und 32 Ah ausgelegt.

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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#4 Beitrag von mikesch » Do 11. Apr 2019, 19:48

Für dich wäre ein LiPo Akku geeignet, da er keine Selbstentladung kennt, benötigst du auch kein Ladegerät.
Ich fahre seit 2016 einen winzigen und leichten Akku spazieren.
Hier lies mal. klick
Das Ladegerät dazu würde ich heute nicht mehr mitbestellen.
Bei mir liegt es seit 2 1/2 Jahren im Schrank und wartet auf einen Einsatz.
Vergeblich bis jetzt.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#5 Beitrag von Wenne » Do 11. Apr 2019, 20:52

Kann man so machen, muss man aber nicht.
Für den Preis kaufe ich mir 2 - 3 gute Batterien und ein CTEK-Ladegerät.

Grüße
Wenne
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#6 Beitrag von mikesch » Fr 12. Apr 2019, 05:09

Vespa-LI hat geschrieben:Für meine LX50/ ET2 mit einer 4,0 od. 5,0AH Batterie verwende ich nur noch das Ctek XS 0.8. Früher hatte ich es immer mit konventionellen Ladegeräten od. auch mit einem MXS 7.0 geladen. Die Batterien waren meist nach einem Jahr kaputt.
Das XS 0.8 ist spezielle für "kleine" Batterien zw. 1,2 Ah und 32 Ah ausgelegt.
Wenn das mal so einfach wäre.
Elektronisch geregelte Ladegeräte unterscheiden sich nur durch den maximal möglichen Ladestrom.
Die Geräte passen ihren max. Ladestrom genau dem angeschlossenen Akku an in dem die Klemmenspannung wärend des Ladevorgangs ständig überwacht wird.
Ein überladen ist bei intakter Regelfunktion (und davon gehen wir aus) somit ausgeschlossen.
Das XS 0.8 ist somit nicht speziell für kleine Akkus ausgelegt sondern es reicht auf Grund der kleinen Kapazität für kleine Akkus aus.
Grundsätzlich kann man mit jedem CTEK, um beim Beispiel zu bleiben, jeden Akku aufladen ohne eine Schädigung befürchten zu müssen.
Einzig die Ladezeit variert.
Wenn deine Akkus früher nach einem Jahr kaputt waren lag das sicher nicht am MXS 7.0 sondern an der schlechten Qualität der Akkus oder an der nicht vorhandenen Regelfunktion deines Baumarktladers.
Diese ungeregelten Teile kannst du eigentlich heute noch verwenden wenn du den Ladestrom manuell genau einstellen kannst und den gesamten Ladevorgang mit angeschlossenem Voltmeter permanent überwachst.
Das macht aber wegen des Zeitaufwandes nicht wirklich Sinn.
Solche manuell regelbaren Ladegeräte mit Ladekennlinie wurden nie in Baumärkten verkauft, sie bezog man über den Fachhandel und standen in guten Autowerkstätten, dazu gab es detailierte Aufladepläne für jede Akkugröße.

Vor kurzem erklärte ich noch das die Selbstentladung eines Bleiakkus von der Lagertemperatur abhängig ist.
Alle chemische Reaktionen sind bei hohen Temperaturen intensiver leider auch die Selbstenladung.
Das ist der Grund warum Bleiakkus bei starkem Frost kaum noch Leistung haben obwohl sie geladen sind.
Nun wird auch klar das nicht benutzte Akkus in geladenem Zustand im Winter am besten in der ungeheizten Garage allerdings im abgeklemmten Zustand gelagert werden sollten.
Notfalls auch im Kühlschrank z.B. bei 8°C wenn er vorher schön sauber verpackt wird.
Der kühle Akku hat einen Selbstenladungsfaktor von nur 2-3% pro Monat gleichzeitig hat er die längste Haltbarkeit.
Bei Raumtemperatur oder im Hochsommer liegt der Faktor erheblich höher (bis 10% bei Hitze).
Ja, Wärme und Erschütterungen verkürzen die Lebensdauer von normalen Bleiakkus mit Flüssigelektrolyt in einem erheblichem Maß.

Voll geladene, kühl gelagerte und abgeklemmte Akkus benötigen im Winter keinerlei Zusatzladung.
Es sei denn der Fahrer meint mit 90% Akkukapazität springt mein Motorr nach 3 Monaten eventuell nicht an.
Solche Fahrer können ihren Akku auch ausbauen, ihn warm lagern und den ganzen Winter die erhöhte Selbstentladung ausgleichen.
Wenn ein Flüssigelektrolytakku vorgeschädigt oder überaltert ist steigt seine Selbstentladung durch Schlammbildung im Bodenbereich.
Bei Gelakkus tritt der Nachteil der Schlammbildung übrigens nicht auf da sein Elektrolyt eingedickt wird.

Der durch starke Selbtentladung sterbende Akku muß nun künstlich am leben gehalten werden in dem man ihn ständig am Tropf hält.
Dieser Fall ist aber nicht Gegenstand meiner Ausführung.

Hier noch eine Grafik zum besseren Verständnis der temperaturabhhängigen Selbstentladung, allerdings NiMH es besteht allerdings kaum ein Unterschied zu Pb klick
Die Pb Kurve verläuft etwas flacher, die Selbstentladung ist also ingesamt etwas geringer.
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#7 Beitrag von Smalli » Fr 12. Apr 2019, 19:52

@ Mikesch:
Lipo Akku klingt nach der Lithium Akku Technologie. Das sind ja die Akkus, die auch in meinem Laptop sitzen.
Der Lipo Akku ist eine Weiterentwicklung der Lithium Akku Technologie.
Vorteil gegenüber den Blei-Akkus: Kleiner, leichter und langlebiger. Klingt gut.
Bei den 3 Ah wurde ich ein wenig stutzig, musste erst noch mal nachlesen, was Ah genau ist.
Bild
Ampere ist die Maßeinheit für elektrische Stromstärke, wohingegen Volt die Maßeinheit für die Stromspannung ist.
Auf dem Bild oben kann ich mir das ein wenig genauer erklären, also das Volt-Männchen tritt dem Ampere-Männchen
in den Hintern. Ergo sorgt die Stromstärke in gewisser Weiser für die Geschwindigkeit, mit welcher der Strom mit der
Stärke Ampere durch einen Stromkreislauf "flitzt". Das Ohm-Männchen brauche ich jetzt zwar nicht aber ich weiß,
dass Ohm eine Widerstandskraft ist.

Mein 12 Volt Blei-Akku hat ja 5,5 Ah, was erst mal mehr klingt als die 3 Ah des Lithium Akkus.
Du schriebst aber im Bezug auf die Ampere, dass ...
LIPO Akkus 100% der angegebenen Kapazität abgeben können, wärend es bei PB Akkus Wirkungsgrad bedingt nur 30% sind.
Das klingt ja schon mal gut. So, 30% von 5,5 Ah sind sind 1,65 effektive Ampere im Vergleich zu den 3 Ampere des Lithium Akkus. Frage: Verkraftet jetzt eine Vespa die höhere Ampere Zahl? Anscheinend ja.
@ Wenne & Vespa-Li

Ihr empfehlt das CTek 0.8. Kostet so um die 40-50 Euro je nach Laden. Das H-Tronic Ladegerät kostet 14-15 Euro je nach Laden.

Vom Preis her hat das H-Tronic die Nase vorne. Mal schauen, ob das CTek 0.8 mehr leisten kann als das H-Tronic Gerät.

Betriebsspannung: Beide 230 Volt

Ladespannung bei 12 Volt:
CTek 0.8.: 0,8 Ampere
H-Tronic: 0,3 Ampere

Hier hat das CTek 0.8 die Nase vorne. Das bedeutet also dass das CTek 0.8 einen Akku schneller laden kann.

Dahingegen kann das H-Tronik sowohl 2 Volt, als auch 6 und 12 Volt Akkus laden. Das CTek 0.8. kann nur 12 Volt.
Ist aber für PX und PK Vespas nicht so Ausschlag gebend, da nach meinem Wissen nur 12 Volt Akkus verbaut sind (wenn überhaupt).

Das CTek 0.8. hat eine Ladestand Anzeige in 6 Stufen. Das H-Tronic zeigt nur an, ob geladen wird oder nicht.
Genaueres würde hier dann wohl die zusätzliche Messung mit einem Multimeter ergeben.

Fazit bisher:
Das CTek 0.8 kann schneller laden und hat eine Anzeige mit etwas mehr Aussagekraft, kostet aber weitaus mehr als das
H-Tronik. Sowohl das H-Tronik als auch das CTek 0.8 können zur unüberwachten Aufladung von Vespa Akkus benutzt werden.
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#8 Beitrag von mikesch » Sa 13. Apr 2019, 01:30

Smalli hat geschrieben:Ich hatte bisher noch nie ein Batterieladegerät für meine Vespa. Entweder waren die Batterien kaputt oder aber die Vespa hat die Batterie selbst wieder aufgeladen. Mittlerweile ist es so, dass ich die Vespa im Winter kaum noch fahre und deswegen im Spätherbst die Batterie ausbaue und ins Haus mitnehme...
In dem ersten Teil deines Satzes bemerkst du das man eigentlich ohne Ladegerät auskommt genau wie ich es erklärt habe.

Wenn du im Herbst den Akku abklemmst und ihn nicht ausbaust und ihn nicht mit ins Haus nimmst brauchst du kein Ladegerät.
Anscheinend habe ich immer noch nicht den Bogen raus mein Wissen allgemeinverständlich genug zu erklären.
Lies noch einmal meine Ausführungen zum Thema Selbstentladung in Abhängigkeit von der Temperatur.

Anscheinend gehörst du zu denen die einen 90%igen Ladezustand im Frühjahr zu gering finden und betreiben den Aufwand nur um von 90 auf 100% zu kommen.7
Sie lagern ihren Akku warm damit er eine höhere Selbstentladung hat und gleichen den erhöhten Verlust mit einem Ladegerät wieder aus.
In dem Fall kann ich leider nichts mehr machen.
Es ist hier anscheinend wie beim vespafahren allgemein; mit Rationalität hat es meistens nichts zu tun.

Von wem stammt dein Bild mit Strom, Spannung und Widerstand?
Aus deiner Phantasie?
In der Praxis eher weniger zu gebrauchen.
Für mich als Techniker ist der Vergleich mit einem Wasserkreislauf am besten.

Elektro --------------Wasser

Spannung = Wasserdruck
Strom = Wassermenge
Widerstand = Durchmesser der Wasserleitung
Schalter = Absteller
Potentiometer = Wasserhahn
Voltmeter = Manometer
Amperemeter = Wasseruhr
Ohmmeter = Schieblehre zum messen des innendurchmessers der Ltg.
Generator = Pumpe
Akku = Hochbehälter
Verbraucher = Wasserrad
Trockenbatterie = kleiner mit Wasser gefüllter Ballon, Wasserbombe
Elektromotor = Wasserturbine
Überlandleitung 380kV = breiter Fluß
Kurzschluß = Rohrbruch
Trafos = Wasserfälle mit unterschiedlichen Gefällen und Wassermengen
Kondensatoren = Wassergefäße mit unterschiedlichen Füllmengen
Sicherung = Rohrbruchverhinderer, unterbricht schlagartig den Wasserfluß bevor das Rohr platzt
Gleichrichter/Diode = Ventil
Zenerdiode = Überdruckventil
Regler = Überlauf mit Rückführung damit der Hochbehälter schnell gefüllt wird, nicht überläuft und kein Wasser verschwendet wird.
Schaltbild = Wasserlaufplan mit allen Leitungen, Abstellern, Pumpen, Turbinen, Gefäßen und einem Hochbehälter.

Und wenn ich schon mal vergleiche:
Reaktorunfall = Dammbruch mit zehn Meter hoher Flutwelle auf dem BASF Werksgelände (konnte eigenlich gar nicht passieren)
Endlager = Ultrastarkgift in Fässern im Trinkwassereinzugsbereich aber immerhin mit staatlicher Genemigung
Atomkraftwerk = Riesentalsperre gefüllt mit einer ultragiftigen geruchslosen Flüssigkeit die mit viel Aufwand und sehr hohen Kosten erst produziert wurde.
Der Damm kann eigentlich nie brechen und die giftige Flüssigkeit kann nirgens auch nicht in winzigen Mengen austreten.
Und wenn mal was rauskommt merkt es eh keiner. Es richt ja nach nichts.
Die Giftflüssigkeit muß ständig mit immer neuem Gift aufgefrischt werden. Das nennt man dann harmlos Anreicherung.



Fällt dir was auf gegenüber deinem Bild? (nein, das letzte gezeichnete Bild meine ich nicht)

Mit diesem Bild konnte ich mir breits im alter von 14 Jahren, meinem Ausbildungsbeginn, das Ohmsche Gesetz erklären.
Das URI Dreieck vergisst du das ganze Leben nicht mehr.
Es ist neben einigen wenigen anderen Grundregeln (Magnetismus/Induktionsgesetz, Energieerhaltungsgesetz, etwas Mechanik, allgemeine Physik, Mathe, Chemie usw) eines der wichtigsten Gesetze das du im Technikerleben brauchst.
Elektrotechnik verliert aus meiner Sicht mit dem Bild Wasserkreislauf seine mystische Bedeutung und wird zu dem was es ist: Technik zum anfassen. Aber bitte über 65V nicht zu wörtlich nehmen.
Elektron = Bernstein kommt von Brennstein* = Tränen der Götter, also doch mystisch.

* Bernstein brennt tatsächlich.
Ich benutzte frührer Kolofonium als Block als Flußmittel zum löten.
Sieht wie Bernstein aus, fühlt sich so an, richt gut nach Kiefernnadel, ist aber viel jünger, billiger und brennt!
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#9 Beitrag von schmoelzer » Sa 13. Apr 2019, 09:23

der mikesch hat super erklärt, was ich auch seit Jahren in diversen Foren zu erklären probiere. Laßt doch die Akkus wo sie sind. Abklemmen vor allem deshalb, weil viele moderne Fahrzeuge immer irgendwo etwas Strom ziehen.
Ansonsten macht auch Frost einem Bleiakku nichts aus, einzig der Startstrom fällt. Wenn es wieder warm genug zum Vespa fahren ist, steigt auch wieder die Leistung des Akkus.
Ich habe übrigens auch noch ein uraltes Baumarkt Ladegerät, das mir immernoch gute Dienste leistet. Es muss halt rechtzeitig abkeklemmt werden.
Grüße
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#10 Beitrag von matt44 » Sa 13. Apr 2019, 15:32

Ich versuche mich mal kurz zu fassen:

- Kauf dir das kleine Ctek Ladegerät, Bleiakkus sollten üblicherweise mit 0.1C der Kapazität geladen werden, bei einem 9Ah Akku sind das dann 0.9A. Das kleiner Gerät, was Du genannt hast, geht auch, muss aber geregelt sein. Das passt dann. Baumarktlader sind oftmals betr des Ladeschlussspannung ungeregelt (Batterie fängt zu gasen an) und der Ladestrom ist für unsere kleinen Batterien viel zu hoch.

Die Selbstentladung bei Bleiakkus ist relativ hoch. Tiefentladene Bleibatterien nehmen sehr schnell Schaden, die Untergrenze liegt bei 10.5V. Wenn der Roller im Herbst mit schon halb leerer Batterie abgestellt wird, kann das uU für eine Tiefentladung bis zum nächsten Frühjahr reichen. Da muss man auch keine Romane zu schreiben, Batterie abklemmen und/oder in den kühlen Keller stellen und einmal im Monat vollladen. Das ist der sichere Weg, der zu einer langen Batterielebensdauer führt. Und das ist auch Stand der Technik !
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#11 Beitrag von mikesch » Sa 13. Apr 2019, 16:04

matt44 hat geschrieben:...Die Selbstentladung bei Bleiakkus ist relativ hoch. Tiefentladene Bleibatterien nehmen sehr schnell Schaden, die Untergrenze liegt bei 10.5V. Wenn der Roller im Herbst mit schon halb leerer Batterie abgestellt wird, kann das uU für eine Tiefentladung bis zum nächsten Frühjahr reichen...
Lieber Matt, du verschweigst uns leider wie hoch die Selbstenladung bei Bleiakkus deiner Meinung bei kühlen Temperaturen ist.
"Relativ hoch" sagt mir nicht wirklich etwas.

Anschließend malst du ein Horrorbild mit halb leerem Akku einwintern und behauptest das sei Stand der Technik.
Also ich weiß nicht.
Gesicherte Fakten sind das irgendwie nicht.

Bleiakkus gehören neben LiPos zu den Akkus mit der geringsten Selbstentladung bei kühlen Temperaturen.
Wenn du mal genau gelesen hättest habe ich geraten den geladenen Akku abzuklemmen und im Roller zu belassen.
Etwas technisches Verständnis ist natürlich erforderlich um meinen Tip zu befolgen.
Aber wie ich schon sagte, rationales denken ist unter Vespafahrern nicht unbedingt sooo wichtig.
Wobei ich dich nicht persönlich meine.
Ich bin auch nicht gegen den Kauf eines Ladegerätes, sondern möchte nur mit Fakten dem Mytos des dahinsiechenden Akkus widersprechen nur weil er abgeklemmt im Roller gelassen wurde.
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#12 Beitrag von Smalli » Sa 13. Apr 2019, 18:09

@ Mikesch:

Ja, ich nehme den Akku mit ins Haus. Also der steht dann im Keller bei Temperaturen von bis zu 10 Grad im Schnitt. Wir haben im Keller keine Heizkörper. Ich baue den Akku immer aus, weil ich mal gelesen habe, dass zu tiefe Temperaturen auch nicht gut sein sollen für einen Akku.

Aus meiner Sicht erklärst Du die Dinge wirklich gut. Es ist aber schon schwierig, die Dinge so zu erklären, dass die meisten Leute das auch verstehen. Problem sind halt die unterschiedlichen Bildungshintergründe speziell zum Thema. Da weiß man dann nicht, wo man anfangen soll. Oftmals gibt es auch verschiedenes Vokabular zu einem Thema. Die einen schreiben Multimeter, die anderen Voltmeter oder Vielfachmessgerät usw... Schraubendreher und Schraubenzieher ist auch so ein Klassiker.

Das Bild ist aus so einem uralten Werbe-Dokument zum Thema Strom von 1949.

Zurück zum Thema: Also mein Akku ist zu 90% geladen. Ich könnte den also einfach in die Vespa einbauen und den Rest macht dann das Vespa-interne Ladegerät? Mit Voltmeter/Multimeter hin und wieder prüfen?
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#13 Beitrag von Smalli » Sa 13. Apr 2019, 18:54

matt44 hat geschrieben:....

- Kauf dir das kleine Ctek Ladegerät, Bleiakkus sollten üblicherweise mit 0.1C der Kapazität geladen werden, bei einem 9Ah Akku sind das dann 0.9A. Das kleiner Gerät, was Du genannt hast, geht auch, muss aber geregelt sein. Das passt dann ....
Sowohl das Ctek als auch das H-Tronik sind geregelt im Bezug auf den Ladestrom. Der Ladestrom vom H-Tronic Al300 ist mit 0,3 A nach Deiner Aussage etwas zu niedrig. Es gibt aber noch ein H-Tronik AL800, was ebenfalls geregelt ist und all das kann, was das AL300 macht. Das Al800 hat aber einen Ladestrom von 0,8 A und ist damit auf einer Linie mit dem Ctek 0.8 im Bezug auf den Ladestrom. Kostet um die 19 Euro und ist damit weitaus günstiger als das Ctek. Ob ich nun eine Lampe habe mit Fertig geladen, oder 6 Lampen die ungefähr einen Ladestand anzeigen, spielt für mich eigentlich keine Rolle. Deswegen tendiere ich dann zum H-Tronik Al800
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#14 Beitrag von mikesch » Sa 13. Apr 2019, 18:58

Wieder so ein Mytos.
Ein voll geladener Akku ist bis -61°C frostsicher.
Ein halbvoller noch bis -20°. Verdünnte Schwefelsäure gefriert halt in Abhängigkeit der Säuredichte.
Die Säuredichte verändert sich mit dem Ladezustand wobei sie mit dem Ladezustand steigt oder fällt.
Sehr zuverlässig kannst du daher anhand der Säuredichte den Ladezustand deines Akkus bestimmen.
Es gibt zu diesem Zweck im Handel Säureheber für Bleiakkus zu kaufen.
Leider sind sie nur bei nicht wartungsfreien Akkus verwendbar, da nur hier Säureproben entnommen werden können.
Bei den wartungfreien kann nur anhand der Klemmenspannung der Ladezustand bestimmt werden.
Ich halte die Methode für nicht so genau, obwohl sie überall angewendet wird.
Im Industriellen Bereich sind oder besser waren Ladezustandsmessungen nur über die Säuredichte erlaubt da Leerlaufspannungsangaben zu wenig über den tatsächlichen Ladezustand aussagen.
Unser Vespa Startakku hat aber auch nicht so hohe Anforderungen zu erfüllen wie damals die riesigen Pufferakkus von Industrieanlagen mit mehren tausend A/h.
Im unbeheizten Keller oder Garage kannst du deinen Akku bedenkenlos ohne Beachtung überwintern.
Ich praktiziere das so schon seit mehr als 20 Jahren ohne das es jemals zu einer Besonderheit gekommen wäre.
Mein original erst Akku made in Italy hat dabei eine sagenhafte Lebensdauer von 16 Jahren erreicht.
Und er wurde täglich gequält weil damals bei uns ET4 Fahrern die Wegfahrsperre oft unberechtigterweise den Zündfunken nicht freigab.
Manchmal kam der Motor nach fünf Minuten orgeln endlich. Der Akku tat dabei wie gewohnt klaglos seinen Dienst.
Die neuen Akkus sterben teilweise ganz plötzlich ganz ohne Vorwarnung nach zwei Jahren.
Mir beim letzten passiert.

Nimm den billigen Lader sofern er einigermaßen Referenzen hat.
Um CTEK wird ein riesen Hype gemacht.
Wenn du die Lader aufschraubst lacht dir Billigelektronik aus dem Reich der Mitte entgegen.
Noch nicht mal die Verarbeitung der Platine entspricht einem ordentlichem Weststandart.
Leider versagen die Modetaster gelegentlich nach einiger Zeit.
Die verkapselten Taster oxidieren einfach.
Für den Techniklaien bedeutet der defekte 50Cent Taster das das gute CTEC in Elektronikschrott verwandelt wird.

Geplante Obsoleszenz?
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Re: Batterieladegerät - Diskussion allgemein Vespa PX PK

#15 Beitrag von matt44 » So 14. Apr 2019, 09:07

Aber wie ich schon sagte, rationales denken ist unter Vespafahrern nicht unbedingt sooo wichtig.
Und damit hat sich dann auch jedwede weitere Diskussion erledigt.

Solche Typen wie Du gibt es leider in nahezu jedem Forum. Belehrende, an der Sache vorbeigehende "Fachbeiträge", wobei allen anderen Forumsteilnehmer fachfremd und eigentlich Volldeppen sind.

Hast Du mal ernsthaft gelesen, was Du da so schreibst? Ich stufe das in die Kategorie "oberpeinlich" und "Thema grandios verfehlt" ein:
Wir sind hier keine 12- jährigen Hilfsschüler, auch wenn Du das gerne so hättest. Troll doch bitte in einem anderen Forum, wo auch viele "Techniker" unterwegs sind. Da bist dann dann unter Deinesgleichen.
Für mich als Techniker ist der Vergleich mit einem Wasserkreislauf am besten.

Elektro --------------Wasser

Spannung = Wasserdruck
Strom = Wassermenge
Widerstand = Durchmesser der Wasserleitung
Schalter = Absteller
Potentiometer = Wasserhahn
Voltmeter = Manometer
Amperemeter = Wasseruhr
Ohmmeter = Schieblehre zum messen des innendurchmessers der Ltg.
Generator = Pumpe
Akku = Hochbehälter
Verbraucher = Wasserrad
Trockenbatterie = kleiner mit Wasser gefüllter Ballon, Wasserbombe
Elektromotor = Wasserturbine
Überlandleitung 380kV = breiter Fluß
Kurzschluß = Rohrbruch
Trafos = Wasserfälle mit unterschiedlichen Gefällen und Wassermengen
Kondensatoren = Wassergefäße mit unterschiedlichen Füllmengen
Sicherung = Rohrbruchverhinderer, unterbricht schlagartig den Wasserfluß bevor das Rohr platzt
Gleichrichter/Diode = Ventil
Zenerdiode = Überdruckventil
Regler = Überlauf mit Rückführung damit der Hochbehälter schnell gefüllt wird, nicht überläuft und kein Wasser verschwendet wird.
Schaltbild = Wasserlaufplan mit allen Leitungen, Abstellern, Pumpen, Turbinen, Gefäßen und einem Hochbehälter.

Und wenn ich schon mal vergleiche:
Reaktorunfall = Dammbruch mit zehn Meter hoher Flutwelle auf dem BASF Werksgelände (konnte eigenlich gar nicht passieren)
Endlager = Ultrastarkgift in Fässern im Trinkwassereinzugsbereich aber immerhin mit staatlicher Genemigung
Atomkraftwerk = Riesentalsperre gefüllt mit einer ultragiftigen geruchslosen Flüssigkeit die mit viel Aufwand und sehr hohen Kosten erst produziert wurde.
Der Damm kann eigentlich nie brechen und die giftige Flüssigkeit kann nirgens auch nicht in winzigen Mengen austreten.
Und wenn mal was rauskommt merkt es eh keiner. Es richt ja nach nichts.
Die Giftflüssigkeit muß ständig mit immer neuem Gift aufgefrischt werden. Das nennt man dann harmlos Anreicherung.
Fällt dir was auf gegenüber deinem Bild? (nein, das letzte gezeichnete Bild meine ich nicht)
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