BGM Fahrwerk Grundeinstellung

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thias
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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#46 Beitrag von thias » Do 23. Apr 2020, 06:33

Kannst absolut selber machen. Ist echt recht einfach.
Hinten muss halt der Luftfilterkasten raus und vorne brauchst du gute Inbusschlüssel.
Wenn du technisch begabt bist ist das überhaupt kein Problem.
Denk an die Gummis vom Buchsenfuchs.

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#47 Beitrag von Randyak » Do 23. Apr 2020, 06:47

Muss mich korrigieren.
Hab natürlich keine original Werkstattanleitung, sondern so eine Reparaturanleitung für Selbstschrauber (Band 5293).
Grüße Andreas

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#48 Beitrag von thias » Do 23. Apr 2020, 09:09

Du baust im Prinzip alles wieder so ein wie du es ausgebaut hast.
Hinten rechts musst unten mal bissel am Stoßdämpfer ziehen weil er beim ausbauen mit der Feder etwas gegen den Tank drückt. Passiert aber nichts. Einfach ziehen bis er unten über den Bolzen raus geht.
Links hinten wie schon gesagt den Luftfilterkasten weg schrauben und vorne, falls es ein BGM wird die Shimplättchen mit Loctite oder Sekundenkleber fixieren damit es sich besser einbauen lässt.
Sonst fummelst die einen Wolf an die Finger.

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#49 Beitrag von Randyak » Do 23. Apr 2020, 11:24

Zu hinten noch ein Tipp von mir.
Nicht beide Federbeine gleichzeitig ausbauen. Erst das eine gegen das neue tauschen, dann das andere. Dadurch musst du die Triebsatzschwinge nicht abfangen / unterstützen.
Außerdem die Zugstufe hinten vor dem Einbau auf die Grundeinstellung einstellen.
Da hinten ist so eng, wenn du hinterher noch ein paar Klicks feineinstellen musst, geht das irgendwie, aber ganze 10 Klicks oder mehr und das auf beiden Seiten gleich ist der Horror.
Auch die Vorspannung würde ich vor dem Einbau auf eine Art Grundeinstellung bringen. Vorspannung bekommt man auch im eingebauten Zustand angepasst, aber auch das ist nicht easy. Je nachdem wieviel du wiegt, findest du hier im Forum Werte die du als Ausgangspunkt verwenden kannst.
Auf die Auspuffdichtung aufpassen. Bei mir ist sie heil geblieben, hatte mir aber vorsichtshalber vorher ne Ersatzdichtung bei Tante Louise besorgt. Kostet nicht die Welt.
Grüße Andreas

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#50 Beitrag von usalabici » Do 23. Apr 2020, 12:13

Den Luftfilterkasten braucht man nicht auszubauen, rundherum die Befestigungsschrauben zu lösen reicht aus. Beim Auspufftopf nur die drei Schauben und die Schelle lösen aber auf dem Krümmer stecken lassen und dann verdrehen bis man genügend Freigang für das Federbein hat - schont die Dichtung...
Ich begebe mich lieber auf einen selbst gewählten Irrweg, als daß ich mich in eine Richtung schicken lasse, die unumkehrbar ist.

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#51 Beitrag von Randyak » Do 30. Apr 2020, 14:51

Servus BGM Pro Fahrer,
mein Fahrwerk lässt mir keine Ruhe... Ist zu einer Art Obsession geworden.
Ich habe ein paar neue Erkenntnisse gewonnen die mich mehr verwirren, als dass sie mich weiterbringen. Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja ein paar Ideen dazu.
Ich habe mich gefragt, warum meine Federbeine dieses Jahr bei jeder Fahrt in den Federwegsbegrenzer gehen, während sie im letzten Jahr nicht bei jeder Fahrt, sondern nur etwa bei jeder zweiten, dritten Fahrt in den Begrenzer gegangen sind.
Die Einstellungen hatte ich seit letztem Jahr nicht verändert und ich habe zudem etwas abgenommen. Es betrifft sowohl vorne, als auch hinten.
Bisher habe ich die hinteren Federbeine in der Diskussion hier ja eher nebensächlich betrachtet, weil sie insgesamt unproblematischer für mich waren.
Einerseits bin ich letztes Jahr viel mehr Autobahn gefahren. Die Autobahnen sind einfach in besserer Verfassung, als die meisten Landstraßen meiner Umgebung.
In diesem Jahr habe ich Autobahnen bisher weitgehend vermieden. Meine Alternativstrecken sind mit Löchern und abgesackten Kanaldeckeln übersät und ich schaffe es nicht allen auszuweichen.
Könnte also ein Grund für meine Beobachtung sein.
Dann habe ich mir aber nochmal die Federvorspannung vorne vorgenommen und mit Erschrecken festgestellt, dass der negativ Federweg bei unveränderter Vorspannung größer geworden ist. Das ist bisher nur qualitativ, könnte also auch täuschen. Muss mal versuchen das zu quantifizieren.
Da meine bessere Hälfte nur sehr wenig motiviert ist mir regelmäßig beim Federweg an der Karosserie nachmessen zu helfen, muss ich das irgendwie alleine, also direkt auf der Kolbenstange messen (Stichwort Kabelbinder). Sind dann zwar andere Beträge, als an der Karosserie, aber die Verhältnisse sollten gleich bleiben.
Ich habe demnach die Vermutung, dass sich die Feder des vorderen Federbeins seit dem Einbau gesetzt hat...
Das ich damals nach dem Einbau einen Fehler beim Vermessen des Durchhangs gemacht habe, ist zwar denkbar, aber ich habe das so oft gemessen und bin immer zu annähernd gleichen Ergebnissen gekommen. Außerdem haben andere hier im Forum ja ähnliche Ergebnisse gewonnen. Einen groben Fehler schließe ich deshalb aus.
Gibt es irgendjemanden von euch da draußen der bisher auch mit 0 mm Vorspannung vorne gefahren ist und einen ähnlichen Effekt (Setzen) beobachten kann? Falls noch nicht aktiv geprüft, hätte mal jemand Zeit und Lust sich das an seiner GTS anzuschauen?
Ich meine Federn können sich schon setzen, sollten aber vorher kalibriert worden sein, damit das nicht im Fahrbetrieb auftritt. Würde aber auch erklären, warum ich das Federbein bei Auslieferung nicht vernünftig vorspannen konnte, ohne den SAG auf annähernd Null zu setzen, was eigentlich auf einen Konstruktionsmangel hindeuten würde.
Als Konsequenz habe ich jetzt mal vorne um eine Umdrehung vorgespannt. Das ergibt bei mir ca. 2,5 mm Vorspannung. Das Fahrverhalten wird gleich etwas bockiger und das Federbein geht immer noch in den Begrenzer. Hat also auch nichts gebracht.
Vielleicht wäre es ja eine Maßnahme nach dem Einbau der Federbeine die Federn einmal maximal (Maximal auf die Länge des Federwegs. Habe die vorhandenen Gewindelängen nicht geprüft/gemessen) vorzuspannen und mal ne Nacht so stehen zu lassen und erst danach die Grundeinstellung vorzunehmen...
An den hinteren Federbeinen ist mir aufgefallen, dass die Windungen der Federn zur oberen Federbein Aufnahme hin enger werden. Das würde bedeuten, dass sie progressiv sind. Laut ABE sollten sie aber linear sein.
Also entweder mir fehlt hier irgendein Wissen, oder aber die BGM Federbeine sind in Summe doch nicht ganz koscher...
Manchmal denke ich mir, es wäre besser gewesen nicht den Federweg über einen Kabelbinder zu prüfen, dann wäre mir der ganze Scheiß niemals aufgefallen und ich würde mir nicht so ne Platte machen. Ein anderes mal denke ich mir: "Warum hast du D*pp nicht vorher bei den Original Federbeinen diesen Test gemacht, dann wüsstest du jetzt, ob das normales Verhalten ist, oder nicht."
Na ja, ihr kennt den Spruch: "Hätte, hätte Fahrradkette..."
Von BGM habe ich leider noch keine Rückmeldung erhalten.
Bis dahin euch allen Gute Fahrt und bleibt gesund. :vespa:
Viele Grüße
Andreas
Grüße Andreas

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#52 Beitrag von Randyak » So 3. Mai 2020, 17:50

Update:
Habe mit einem kleinen Papplineal direkt an der Kolbenstange den negativ Federweg gemessen.
Ausgangslage:
Solo, ohne Gepäck; Fahrergewicht ~87kg
Vorne:
  • 1 Umdrehung (~2,5 mm) Vorspannung
  • Sag: ~15 mm (~19%)
Hinten:
  • 11 Umdrehungen (~16,5 mm) Vorspannung
  • Sag: ~25 mm (~32%)
Ist mit den Vorgaben aus der Anleitung schwer zu vergleichen, da gemäß Anleitung der Sag an der Karosserie gemessen wird.
Meine mich an eine Faustformel zu erinnern die besagt, dass man mindestens ca. 30% Negativfederweg haben soll. Die habe ich bei Polo Motorrad bestätigt gefunden. Die gehen da aber von Federwegen um die 120-130 mm aus. Ob das dann so bei unseren kurzen Federwegen noch gilt, keine Ahnung.
Die Dicke der Federwegbegrenzer muss so ca. 15 - 20 mm betragen. Hab ich ebenfalls mit dem Lineal abgeschätzt.
Wahrscheinlich ist es demnach gar nicht so schlimm, wenn die Federbeine in die Begrenzer gehen, wenn man bedenkt, dass man dann noch irgendwas zwischen 18 bis 25 % vom gesamt Federweg übrig hat.
Werde jetzt erstmal ne Weile so fahren und beobachten wie es sich anfühlt. Evtl. gehe ich vorne wieder auf Null Vorspannung zurück.
Grüße Andreas

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#53 Beitrag von Geierhorst » So 3. Mai 2020, 19:47

Moinsen! Ich muss zugeben, dass ich offensichtlich keine wirkliche Ahnung habe! Mir kommt es aber so vor, dass du mit der Art der Feder deine Probleme hast! Also das soll jetzt keine Kritik sein, aber wenn du meinst, dass irgendwas nicht ok ist, warum diskutierst du das nicht mit dem Hersteller? Also bitte nicht falsch verstehen!
Ach ich sehe gerade, du hast dich ja schon an bgm gewandt!? Bekommt man da keinen ans Telefon, der Ahnung hat?

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#54 Beitrag von Randyak » So 3. Mai 2020, 22:00

Hallo Geierhorst,
na ganz alleine bin ich mit den Problemen ja nicht, wie man hier auch nachlesen kann.
Es geht nicht primär um die Art der Feder, sondern darum, dass der Hersteller ein voll einstellbares Fahrwerk verkauft, ohne Daten für eine Grundeinstellung der Dämpfung zu liefern. Damit tun sich viele Kunden schwer, auch ich, wie man in diesem, wie auch in anderen Foren lesen kann.
Die Verwirrung wird dadurch verstärkt, dass man (z.B. ich und mindestens eine weitere Person hier im Thread) den Eindruck hat, dass die Konstruktion seitens BGM nicht ganz zweifelsfrei ist.
Wenn man ein Federbein verkauft, das sich bei Fahrern mit kleiner 85kg nicht vernünftig einstellen lässt (Vorspannung), dann stimmt was nicht. Und das italienische Vorbild hat bestimmt mit dem 75kg Standard Fahrer gerechnet, nicht mit Gardemaß Fahrern mit "schweren Knochen". Am Vorbild kann sich BGM demnach nicht orientiert haben.
Professioneller Anspruch der Federbeine hin oder her. Der Hersteller muss sich darüber im Klaren sein, dass Vespa Fahrer und vermutlich auch die meisten Vespa Händler und -Mechaniker keine Fahrwerksspezialisten sind. Vom Hersteller erwarte ich das dagegen schon. Dem sollte er Rechnung tragen indem er vernünftige Vorgaben macht.
Auch glaube ich, dass die Daten die ich hier gepostet habe dem ein oder anderen bei der Grundeinstellung helfen können. Insofern durchaus on topic.
Aber vielleicht hänge ich doch stärker an der Sache, als manch anderer.
Deshalb werde ich das Thema jetzt Ruhen lassen und mal versuchen den Hersteller ans Telefon zu bekommen. Wenn dabei etwas raus kommt, würde ich es hier posten. Hoffe dass das okay ist.
Viele Grüße
Andreas
Grüße Andreas

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#55 Beitrag von thias » So 3. Mai 2020, 23:19

Hi Andreas,
ich werde mich Morgen nochmal dazu äußern was ich festgestellt habe!
Wir liegen wiedermal gar nicht weit auseinander.

Gruß
Thias

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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#56 Beitrag von thias » Mo 4. Mai 2020, 09:29

Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass auf schlechter Straße teilweise harte Schläge zu vernehmen sind.
Also angehalten und Kabelbinder um die Kolbenstange vorne gemacht, paar Km gefahren und tatsächlich...auch hier schlägt der Dämpfer auf den Anschlag. hat sich wohl die Feder gesetzt.
Ich hatte zu Anfang den SAG auch am Fahrzeug gemessen. Nun habe ich festgestellt, mit dieser Einstellung (vorne) also null Vorspannung ist der Kabelbinder an der Kolbenstange ca. in der Hälfte des Federweges, mit mir drauf fahrfertig ca. 85KG.
Das heißt es bleiben nur noch ca. 2-3cm Federweg bis der Stoßdämpfer an den Begrenzer kommt. Dafür reicht ein kleines Schlagloch!
Da kann man einstellen wie man will...mehr Federweg holt man einfach nicht heraus.
Ich bin jetzt hingegangen und habe mal 3 Umdrehungen an der Einstellschraube (für die Federvorspannung) hoch gedreht. Verliere somit zwar SAG im Leerzustand der Vespa und auch mit mir darauf, aber ich spüre deutliche Verbesserung mit dem Durchschlagen.
Konnte bisher nichts negatives am Fahrverhalten feststellen.
Zugstufe vorne bin ich jetzt bei +10 und die Druckstufe bei +4

Hinten muss ich auch nochmal nachlegen...auch hier spürt man teilweise heftige Schläge! Bisher habe ich die Federvorspannung eine Umdrehung zurück gedreht und die Druckstufe auf +2 runter genommen. Ebenfalls an der Zugstufe 2 Klicks zurück, also jetzt auf +10. hat aber noch keine große Veränderung gebracht. Werde auch hinten den Kabelbinder Test durchführen.

Ich denke das Hauptproblem ist allgemein der recht wenige Federweg der Vespa. Wenn dann auf die angegebene SAG Einstellung von BGM geachtet wird verliert man je nachdem schon bis zu 50% an Federweg, (gemessen an der Kolbenstange).
Da die Feder linear und nicht progressiv ist, ist also abzusehen was passiert, nämlich ein Durchschlagen.
Die Anschlaggummis sind zwar recht lang und es wird dem Dämpfer nicht schaden aber im Blockbereich kann eine vernünftige Dämpfung nicht stattfinden!

Ich bin mal gespannt ob Andreas ein Feedback von BGM bekommt?

Randyak
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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#57 Beitrag von Randyak » Mo 4. Mai 2020, 22:53

Hi Matthias,
Danke für deine Infos.
Beruhigt mich, dass ich nicht alleine bin mit meinen Wahrnehmungen und Einschätzungen.
Werde vermutlich erst Ende der Woche dazu kommen bei BGM anzurufen.
Sobald ich was neues habe, melde ich mich.
Viele Grüße Andreas
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thias
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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#58 Beitrag von thias » Di 5. Mai 2020, 22:43

Ich habe heute Abend nochmal herum probiert!
Im Prinzip muss man die Ganze Sache mit Kabelbinder um die Kolbenstangen machen, sonst hat man null Ansatzpunkte.
Also es ist so...wenn man die Fuhre so einstellt wie es in der Anleitung steht dann schlägt das Fahrwerk einfach ziemlich schnell durch!
Grund dafür...bei dem Vorgegebenen SAG bleibt bei Belastung mit Fahrer (ich ca.85Kg) ein Federweg von ca. 20mm!
Das ist definitiv zu wenig.
Da reicht die Schwelle der Garage und zumindest der Vordere Dämpfer ist schon am Anschlag.

Ich bin jetzt her gegangen und habe vorne an der Kolbenstange so viel Vorspannung eingestellt ( bei mir ca. 7mm) von Gewindeanfang bis Unterkannte Stellschraube das ich bei Belastung ca. 15mm - 20mm eintauche!
Hinten sind es 16mm Vorspannung und in etwa der Gleiche Weg was die Kolbenstange eintaucht wenn ich darauf sitze 15mm - 20mm.
Somit ist der SAG zwar weit entfernt von dem was In der Anleitung steht, aber die Stoßdämpfer haben jetzt gute 50mm Weg um zu arbeiten.
Bin meine Hausstrecke gefahren (auch uneben in Kurven) und der ”zu wenige SAG” macht sich null negativ bemerkbar.
Es hoppelt auch nicht sondern es scheint so, dass das Fahrwerk arbeitet, bzw. genug Weg hat um zu arbeiten.
Werde das natürlich noch ausgiebig testen müssen.
Aber es scheint tatsächlich so zu sein, mehr Federvorspannung = besseres Ansprechverhalten und Reserven.
Druckstufe vorne bin ich jetzt mal bei + 6 Zugstufe + 8
Druckstufe hinten +5 Zugstufe + 11
Wenn man etwas mehr Zugstufe gibt, dann wirkt man der höheren Federvorspannung etwas entgegen. Somit kann man ein Hoppeln in den Griff bekommen.
Fakt ist jedenfalls...das BGM wird mit so einer Einstellung recht sportlich!
Aber lieber sportlich straff wie durchschlagend hart!
Für mehr Komfort bräuchte es einfach mehr Federweg.

Randyak
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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#59 Beitrag von Randyak » Mo 11. Mai 2020, 12:44

Hallo liebe BGM Pro Fahrer,
ich hatte gerade ein sehr angenehmes Telefonat mit einem Ingenieur von BGM.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich den nachdrücklichen Eindruck gewonnen habe, dass die hochgradig Ahnung haben von dem was sie tun, auch praktisch! Außerdem haben sie ein großes Interesse daran, sehr gute Produkte anzubieten. Entsprechend schätzen sie unser Feedback und werten das auch ernsthaft aus. Ich bin nachdrücklich beeindruckt.
Ich werde hier bewusst nicht das Gespräch zitieren. Ich gebe hier ein paar Informationen aus dem Gespräch weiter so wie ich sie verstanden habe.
Meine Informationen sind also ohne Gewähr und im Zweifelsfall hab ich Mist erzählt, nicht BGM!
Die Kritik an der Feder wurde aufgegriffen und es wird eine Revision der Feder geprüft.
Problem ist, dass quasi die TÜV Zulassung des Federbeins zu einem großen Teil an der verwendeten Feder hängt. Ändert sich die Feder, muss die Zulassung für alle aufgelisteten Modelle erneuert werden, inklusive Tests.
Die verwendete Feder muss einen mindestens gleichwertigen, oder besseren Fahrzustand / Restfederweg bieten wie das OEM Fahrwerk. Das steht meine ich auch so in der ABE drin. Das ist quasi eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Zulassung und die aktuelle Feder erfüllt nachweislich (getestet) die Kriterien.
Der Zulassungsprozess über den TÜV hat einen Zeithorizont von vielen Monaten und kann auch deutlich über ein Jahr in Anspruch nehmen.
Auch ist der Zulassungsprozess kostspielig.
Evtl. ergibt sich eine Möglichkeit im Rahmen der Zulassung der Federbeine für die neuen HPE Modelle das Thema Revision der Feder zu platzieren.
Ich bekomme Rückmeldung, wenn es was neues gibt.
Bezüglich der Dämpfung ist der Auslieferungszustand alle Stellschrauben voll geöffnet. Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Eine individuelle Einstellung der Dämpfung ist unumgänglich. Das bedeutet meinem persönlichen Verständnis nach: Nicht mit null Dämpfung umher fahren. Hatte ich aber auch in einem früheren Post schon mal geschrieben.
BGM will in Bezug der Dämpfungseinstellung, bzw. Grundeinstellung ebenfalls eine Anpassung der Dokumentation zum besseren Verständnis prüfen.
Erfahrungswerte für das vordere Federbein liegen bei 5-7 Klicks Druckstufe geschlossen und 3-4 Klicks Zugstufe geschlossen. Zugstufe ist in Abhängigkeit der Federvorspannung evtl. anzupassen. Das Federbein reagiert wohl trotz des sehr hohen Verstellbereichs der Zugstufe recht empfindlich auf Veränderungen der Zugstufe. Man läuft bei zuviel Zugstufe Gefahr, dass sich das Federbein hineinzieht, wenn mehrere, kurze Stöße aufeinander folgen und dadurch der Restfederweg von Stoß zu Stoß sinkt. Anders ausgedrückt zuziel Zugstufe und das Federbein hat nicht genug Zeit wieder auszufedern, bevor der nächste Stoß kommt.
Wie gesagt, alles ohne Gewähr.
Für hinten konnte mir der BGM Mitarbeiter keine Richtwerte nennen, weil die hintere Einstellung einfach viel zu individuell ist. Liegt an der extremen Gewichtsverteilung einer Vespa (Ca. 70% hinten).
Die Erfahrungswerte für die Druckstufe von 5-7 Klicks decken sich ja mehr oder weniger mit den gebräuchlichsten Werten die wir bereits fahren.
Ich für meinen Teil werde mit einer geringeren Zugstufe (Aktuell 8 Klicks geschlossen) experimentieren und schauen wie sich das verhält.
Hinten sehe ich bei mir aktuell keinen akuten Änderungsbedarf. Das funktioniert soweit gut.
Sobald ich etwas neues erfahre das spruchreif ist, gebe ich es weiter.
Viele Grüße
Andreas
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Re: BGM Fahrwerk Grundeinstellung

#60 Beitrag von thias » Di 12. Mai 2020, 07:59

Hallo Andreas,
vielen Dank für dein Feedback.
Das zeigt mir das ich auf dem richtigen Weg bin mit meiner Einstellung und auch mein Popometer richtig funktioniert.
Das habe ich sofort gemerkt, je mehr Federvorspannung umso mehr sollte man die Zugstufe zudrehen. Allerdings alles was über 12-14 Klicks hinaus geht wird kritisch.
Die Druckstufe ist später für persönliche Bedürfe einzustellen, ob man es eben gerne etwas härter hat oder nicht.
Wichtig ist die Dinger so einzustellen, dass sie nicht sofort durchschlagen! Denn wenn das nämlich der Fall ist kann man noch so einen guten Dämpfer verbaut haben. Auf Block dämpft nichts mehr.
Der Kabelbinder Test ist eigentlich unumgänglich meiner Meinung nach.

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