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Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 01:40
von oeme64
Hallo liebe Leute.

Nachstehend gibts einen Bericht zu meinem letzten Bastelversuch in Sachen Vespa ;)

Die Schubidapter sind ja hier im Forum hinlänglich bekannt, auch ich hab ein Pärchen davon und bin von der Funktion nach wie vor begeistert. :genau:
Was mich nur schon immer daran gestört hat, ist die Tatsache, dass man die ausgesprochen hässliche Mechanik der Fußrasten nun immer deutlich studieren kann!
Es gab, auch in diesem Forum, schon einige Versuche dieses Problems Herr zu werden, jedoch haben mir die Ansätze nie so recht zugesagt.

Ich bin kein Werkzeugmacher, Feinmechaniker, CNC-Fräser oder in irgendeiner anderen metallverarbeitenden Zunft beheimatet. Entsprechend laienhaft, unprofessionell aber dennoch hoch motiviert, bin ich ans Werk gegangen.

Ob mein nachfolgend skizziertes Unterfangen hinsichtlich Zeitaufwand, Kosten-Nutzen Abwägung, Sicherheitsaspekten oder Notwendigkeit, irgendeinen Sinn ergibt, will ich hier gar nicht zur Diskussion stellen, ich habe mir diese Frage zwischendurch oft genug selbst gestellt.
Doch des Menschen Wille ist sein Himmelreich :mrgreen: :mrgreen:, und so hab ich mir mal das Späßchen gemacht, mich im weiterentwickelnden Prototypenbau zu versuchten. :o :o :o


Um es vorweg zu nehmen, es hat länger gedauert als gedacht! :cafe:




Das war die hinlänglich bekannte Ausgangssituation.
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Sieht irgendwie nett sooo schön aus! E bissie unharmonisch!

Meine Grundidee :idea: war die Tropfenform der Seitenbacke aufzugreifen um der Vespa "Flüüüügel" zu verleihen :!: :!:
Pappschablone mit grobem Umriss geschnibbelt.
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Dann auf dem Schrott einen Alurest in passender Stärke gesucht und mit der Bandsäge...
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...einen Rohling erstellt!
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Kontur der Pappschablone übertragen...
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und dem Rohling mit Bandsäge...
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und E-Feile die endgültige Form abgetrotzt!
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Schaffen im creativen Chaos


Leider baut diese hässliche, zu verdeckende, Mechanik auf, sodass man das im „Abdeckmaterial“ aussparen muss!
Die Berufsgenossenschaftler unter euch gucken jetzt nicht weiter!
Wie bekommt man das mit haushaltswerkstattüblichen Mitteln hin???
Ich hab da doch noch ne Oberfräse, vielleicht geht das ja damit?
Tatsächlich, man kann mit einer Oberfräse, frei Hand, Alu bearbeiten ohne sämtliche Finger zu verlieren :o
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Noch nicht fertig ausgespart, aber auf dem Weg dahin
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Erste Anhalteversuche lassen die Hoffnung aufkommen, dass das Projekt nicht gänzlich in die Hose geht.
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Das war aber nur eine Seite, die Zweite soll ja auch noch entstehen.
Also „ …same procedure as …“, Form und Aussparungen auf zweiten Rohling übertragen und wieder „nagen“
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Der Schubidapter selbst muss auch ein paar „Federn“ lassen! Links schon „gerupft“ rechts noch original
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Dann gingen die Teile zum Verschweißen. Kann ich nicht und kamen nach einer gefühlten Ewigkeit, so, zurück.
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Jetzt kam auch die Flex wieder zum Einsatz, Schweisnähte versäubern!
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Ja ich hab zwischdurch auch noch Renoviert, Gartengeräte geschärft und Päckchen verpackt! ;)

Links schon fertig, rechts muss noch!
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Damit das ganze auch in den Schacht passt, muss an der Oberseite noch ein bisschen frisiert werden und die Oberfräse kommt wieder ins Spiel.
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Erstes anpassen...
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Das blaue Zeug im Deckel ist selbst angemischte Kontaktfarbe(Vaseline und Schlagschnurpulver), soll ja auch leicht wieder abwischbar sein!

Und in situ.
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Jetzt wird noch in Rollerfarbe lackiert, wenn denn mal die Farbe kommt, die Erhebungen (Riffel) der Fußrasten wieder abgeschliffen (Alu blank) und montiert.
So weit ist es noch nicht, aber wie das dann aussieht, das könnt ihr euch ja vorstellen.

Wie oben schon erwähnt, hat sich die ganze Prozedur ein wenig in die Länge gezogen. Mit vielen Unterbrechungen betrug die Zweitspanne des Werdens ca 3 Monate. Reine Arbeitszeit war ein bisschen weniger :lol: :lol: :lol: , aber selbst bei lohngedumptem Knebelzeitvertragsuntermindestlohn kaum zu bezahlen :mrgreen:
Nixdestotrotz bin ich mit meinem bisherigen Ergebnis ganz zufrieden! Na ja, habs ja auch noch nicht lackiert, wird auch das erste Mal sein. Werd`s erleben.


Ich hoffe, mein Beitrag hat euch gefallen und war kurzweilig genug.
Ich brauch keine Beweihräucherung, aber freue mich immer wenn ich hier Bilderstories lese (vielen Dank an alle Autoren)und wollte meinerseits auch mal was dazu beitragen.

Euch allen einen guten Start in den Frühling :vespa: , eine unfallfreie Saison :genau: und seid lieb zueinander :herz: :prost: :elefant:
Bastelgrüße aus Mittelhessen,
steffen


Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 02:18
von wetzstoi (†2017)
Hallo Steffen,
zum Glück bist du kein Mechaniker!
Sonst wäre das vielleicht nie was geworden. :mrgreen:
Sieht wirklich elegant aus, wenn die Raste eingeklappt ist.
Zeig doch bitte noch ein Bild in ausgeklapptem Zustand.
Ich fürchte, da sieht die BG hinten eine wüste Spitze. :oops:
Gruß

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 07:13
von derLimburger
Guuuhhde,

spannendes Projekt allemal, Hut ab vor Deinem Ehrgeiz !


Für einen endgültigen Kommentar warte ich aber auf ein Foto im lackierten Zustand, gell ;) , spätestens bei den MVD "in echt " !

Danke schon mal für die wirkliche anschauliche Story.

Nassauische Grüße

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 07:20
von Sferafan
Hallo Steffen!
Gute Idee die Du da hattest!
sieht vom Konzept her sehr gut aus und fügt sich schöner ins Vespabild als das Original.
Vor allem der Teil vor den Rasten.
Allerdings muss ich wetzstoi recht geben,
das wird die Rennleitung nicht gerne sehen
wenn da Ecken und Kanten rausstehen......
hab da mal mit Shop etwas nachgeholfen:

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oder:

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habe die hinteren Ecken weitergezogen damit sie mit den Backen
fast abschliessen - schon klar geht sich nicht perfekt aus wegen der Höhe......
Auf diese Art kann keiner was sagen von wegen gefährlichen Teilen o.ä.
und es wäre noch etwas ,,runder´´

Gruß, Werner

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 08:39
von wurstfred
Handwerklich klasse Arbeit, Respekt! 8-)

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 09:12
von rapo55
Salli 8-),

schöne Arbeit.
Könnte ich auch mal basteln.
Lackiert sieht die Abdeckung bestimmt gut aus?!

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 10:02
von kärntner
Boahh Steffen,
Hut ab vor deinen Ergeiz und können.
Gruß Günter

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 11:51
von Q-Nerd
Bin sehr auf das lackierte Ergebnis gespannt! TOLLE SACHE!

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 11:53
von avanti
Respekt ... :klatschen: :klatschen:
Du wärst ein Mann für BER, dann würden da schon Flieger landen ... :mrgreen:

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 17:44
von sisu
Hallo Steffen,

wirklich tolle Idee und super Ausführung. Besonders wenn du kein Fachmann bist.

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 20:36
von Michel
Toller Beitrag und klasse Photos! :klatschen:

Vielen Dank und beste Grüße,

Michel

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 20:44
von Schubidubidu †
Moinsen,
Das beste was ich bei diesem Bericht gesehen habe, war das "Mobilliar" was sich da sonst so auf der Werkbank tummelt, dafür von mir ein dreifaches: :klatschen: :klatschen: :klatschen: :lol: :lol: :lol:

So, nun aber zum Thema:
Ich habe die Fotostrecke und den Bericht bereits heute morgen gesehen und wollte das erst einmal auf mich wirken lassen, bevor ich einen Kommentar abegebe.
Trotz des zeitlichen Abstands wurde es aber nicht besser.

Ich frage mich immer noch: Was ist ist der Benefit von diesem Aufriss? :unwissend:
Wenn man schon über so einen umfangreichen Maschinenpark verfügt (....z.B. so eine Bandsäge, der Traum meiner schlaflosen Nächte),
wieso wird dann nicht WIRKLICH ein Prototyp gebaut, anstatt gleich die Schubidapter irreparabel zu vergeigen?

Bevor ich da eine Platte draufgebruzzelt hätte, hätte ich (gerade schon wegen der Bandsäge) erst einmal einen Schubidapter aus Holz gebaut
und da provisoisch die Platte draufgebaut und dann optimiert. :roll: Diese Option dürfte jetzt ja wohl Geschichte sein. :|

Die Ursprungs-Adapter sehen ja schon etwas klotzig aus, aber der ursprüngliche Entwickler der Adapter hat da schon die gute alte Ingenieursregel eingehalten: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich".
Ich habe mich anschliessend selbst x Stunden mit dem Objekt gewidmet und konnte trotzdem keine weitere Optimierung und Arbeitsgängen und/oder Materialersparung und/oder optische Integration in die Vespa herausholen.

Diese "Klumpen" hier - sorry für meine Wortwahl aber diese triffts wohl am ehesten- sind aber in meinen Augen keineswegs eine Weiterentwicklung, zumindest nicht im evolutionären Sinn.
Denn eine "Optimierung" kann ich zumindest nicht erkennen, egal aus welcher Perspektive ich daraufblicke.

Durch die Einbettung der Raste bleibt z.B.. der ganze Sabber der von oben kommt (Regen, Schmutz ) in der Mechanik der Raste hängen und wird für (meine Vermutung) dort für verstärkten Gammel führen.
Wenn schon so einen Mordsaufwand, warum dann nicht gleich so, dass die Klappraste nicht vollständig verschwindet wenn sie eingeklappt ist?

Optisch ist die Extension auch kein Gewinn, durch das Blech sieht der Klotz noch klumpiger aus und spontan fällt mir dazu "behindertengerecht" ein, keine Ahnung warum. :unwissend:


Grundsätzlich finde ich es toll, wenn man sich ans Basteln macht und dieses hier publiziert.
Schade ist nur, dieses "sofort und entgültig", anstatt sich die eine oder andere Meinung einzuholen.
Klar kann man am Ende immer noch seinen eigenen Faden weiterspinnen, aber zumindest hat man dann im Vorfeld pro und contra gehört und steht daher am Ende umso mehr hinter der eigenen Entscheidung.

"eine Träne im Knopfloch wegen der Schubidapter habende" Grüße

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Mo 17. Mär 2014, 22:09
von gmu
Wieso soll jemand mit Holz rumpfriemeln, wenn er eine klare Vorstellung hat?
Der Adapter hat seine Arbeit getan und optisch wird es immer Geschmackssache bleiben.
Gammeln glaube ich ist ausgeschlossen. Das sieht ziemlich offen aus. Da kommt man mit Wasserstrahl und Bürste gut ran.

gmu

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Di 18. Mär 2014, 09:27
von oeme64
Hallo liebe Leut.
Danke für euer Feedback!

@ wetzstoi & Werner

Bilder im ausgeklappten Zustand liefere ich gerne nach, aber momentan hängen die Teile grundiert von der Garagendecke und die Farbe ist immer noch nicht da. Ein Satz "Zweitrasten" ist montiert ;)
Es kann sich also ein wenig hinziehen :!:
Nicht dass ich ein Anarchist durch und durch wäre, aber an die Rennleitung hab ich echt überhaupt keinen Gedanken verschwendet und werde es auch weiterhin nicht machen :mrgreen:
Natürlich kann man über das Design streiten und was der Eine zum :kuss: findet, erzeugt bein Nächsten einen übelen :kotz: .
So isses halt :!: :!: :!:
Die Photoshop-Varianten haben auch was, der Alternativentwicklung sind keine Grenzen gesetzt, aber ich hatte eben die oben stehende Idee im Kopf und der bin ich gefolgt :genau:

@ Schubi

Habs ja geschrieben, der Aufriss entstand wegen der (für mich mangelhaften) Optik und als Spässchen. :!:
Dann wurde es zum Selbstläufer, da war dann mehr der Weg das Ziel und ich wollte eher wissen ob ich`s überhaupt hinbekomme! Ehrgeiz halt ("Des Menschen Wille, ist sein Himmelreich"! s.o.) !!!
Was Sinn und Zweck angeht, darüber hab ich mich ja schon im Begleittext ausreichend ausgelassen.
Gegen den Holzprototyp hätte gesprochen, dass ich die wichtigen Elemente des Schubidapters nicht hätte umsetzten können (z.B. winkelgerechte Bohrungen und Sacklöcher, ich weiß ja schon wo meine Grenzen liegen. Sonst hätte ich noch ein,zwei Ideen mehr umgesetzt!), also mußte das Original ran und auch hier gilt: "No risk, no fun"!
Sollte ja auch kein Lebensprojekt werden :)
Gedanken im Vorfeld schon zu Tode diskutieren ("Verbesserungsvorschläge" s.o. bekommt man ja gleich), führt nach meiner Ansicht zu Entscheidungslosigkeit und Aufgabe des Projekts.
Ich mach mein Ding und zeige lieber Ergebnisse am Ende, als hinterher erklären zu müssen, dass mein Projekt an meinem Unvermögen gescheitert ist :( :shock: :o
Was müßen die Vespabauer an Sturzbächen von Knopflochtränen vergießen, wenn die sehen wie ihre Schätzchen "verschönert" werden :lol: :lol: :lol:

Ich werde bei gegebener Zeit weiter berichten und gewünschte Bildscher nachliefern.

Bastelgrüße aus Mittelhessen,
steffen

Re: Schubidapter, weiterentwickelnder Prototypenbau

Verfasst: Di 18. Mär 2014, 09:47
von Schubidubidu †
Alles klar... sollte bitte auch nicht als "niedermachen" von mir angesehen werden.
Ich gab mein Feedback... und zwar gewohnt offener Art. und wie ich sehe, passt das gut für dich. :prost:
Auf jeden Fall hast du mit dem Bericht gezeigt, was für Aufwände entstehen wenn man sich mit diesen Dingern beschäftigt... dafür nochmals ein dreifaches :klatschen: :klatschen: :klatschen:

Wurde seinerzeit nicht selten von einigen Kandidaten hier öffentlich angezweifelt.
Die waren ja der Meinung, dass das teuerste an den Bauteilen das Aluminium sei.
Der Adapter selbst ist dann ja "ruck zuck" hergestellt.
Nun ja.... hier sieht man ja sehr deutlich was "ruck zuck" ist!!!

Und das Blechle was du da draufgebaut hast, hat noch lange nicht die Materialstärke des Schubidapters selbst, bei 25mm (bzw. 30mm bei meinen eigenen handgeschnitzten)... da fängt der "Spaß" so richtig an. :twisted:

Wie oft dachte ich, dass in dem Aluminium Klotz ein toter Mann drin ist, der das Material festhält und es nicht hergeben will. :lol: