Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

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ChrilleDickesB
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Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#1 Beitrag von ChrilleDickesB » Mi 22. Sep 2021, 10:22

Ab Jahresende werden auch bei uns in Deutschland die Dämpferelemente von Öhlins lieferbar sein. Für die, denen hochqualitative Komponenten wichtig und die bereit sind, entsprechend zu investieren, teile ich mal meine Erfahrungen der ersten ca. 200Km mit.

Aus meinen Erfahrungen mit Öhlins-Produkten an verschiedenen Motorrädern hatte ich mich entschlossen, meinen BGM-Pro Frontdämpfer gegen den Öhlins zu tauschen. Der BGM-Pro ist ein gutes Bauteil, welches mich ca. 9000Km an meiner Supertech begleitete. Erstmal auf seine Vorlieben eingestellt, ist es ein Quantensprung zu dem werksseitig verbauten Dämpfer, der bereits nach den ersten 100Km rausflog.

Jetzt kann man sich fragen, warum wechselt er dann auf einen anderen Dämpfer und bezahlt dann noch das Doppelte?
Die Antwort ist ganz einfach: Das Bessere ist des Guten Feind.

Der Öhlins-Dämpfer punktet genau in der Disziplin, bei der der BGM an seine Grenzen kommt. Nämlich das sportlich-straffe mit Komfort zu verbinden.
Beim BGM musste ich mich entscheiden, ob ichs sportlich ODER komfortabel haben wollte, und das vorzugsweise über die Druckstufe. Die lineare Feder gab den Negativfederweg (Sag) vor und bei komfortabler Einstellung (4 Klicks) ging das Federbein bei Bremsmanövern auf schlechten Strassen doch ziemlich in die Knie. Erhöhte man die Druckstufe, wird der Komfort, vor allem das Ansprechverhalten eingeschränkt. Sicher Meckern auf hohem Niveau, aber nicht umsonst favorisieren Hersteller wie Wilbers und Öhlins progressive Federn bei Ihren Produkten. Den Unterschied sieht man deutlich auf dem Foto.

Der Einbau ging problemlos, Öhlins verzichtet auf Distanzbleche und deren fummelige Montage. Die PU-Buchsen des BGM vom Buchsenfuchs passen auch auf den Öhlins. Dessen Bauhöhe ist ca. 5mm kürzer, was den Nachlauf evtl. positiv Richtung Handlichkeit beeinflussen kann, wenn mans überhaupt bemerkt.
Das Besondere beim Schweden ist, daß er in der Dämpfung nicht einstellbar ist. Kann man jetzt gut oder schlecht finden, Fakt ist, bei meinen zierlichen ca. 100Kg Fahrergewicht funktioniert der Dämpfer in der Standard-Auslieferungs-Konstellation Dämpfungs- und Federrate hervorragend.
Den Weg, den Wilbers z.B. hier geht, nämlich in Abgleich mit dem Kunden (-gewicht) die Federrate zu konfektionieren, ist natürlich ein am Ende besser, vor allem wenn man oder Frau deutlich leichter als 100Kg ist.

Als Funktionsfazit kann ich die bekannte Kompetenz von Öhlins bei Dämpferelementen in den verschiedensten Fahrzeugen auch für die Modern Vespa bestätigen. Der Roller fährt damit noch Motorrad-mässiger, sportlicher und fahrstabiler auch bei schlechterem Geläuf. Was der Dämpfer nicht kann, ist zaubern. grobes Kopfsteinpflaster ist immer noch eher Tortour, aber das ist dem antiquiertem Schwingensystem geschuldet. Von mir also eine klare Empfehlung.

Die hinteren Dämpfer werde ich erstmal nicht wechseln, da bin ich mit den BGM sehr zufrieden, zudem harmonieren diese sehr gut mit dem Frontdämpfer. Nun muß nur noch Öhlins endlich in die Spur mit einem TÜV-Gutachten kommen, welches aktuell "in Vorbereitung" ist. Ansonsten bleibt ja noch die Einzelabnahme.

Gute Fahrt und schöne Herbsttage wünscht
Christian
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DJ WOLF
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#2 Beitrag von DJ WOLF » Mi 22. Sep 2021, 10:40

danke für den bericht, was mich nur an den öhlins stört ist die optik, meine bgm federbeine passen halt optisch besser in mein gesamtkonzept. wenn öhlins das federbein noch in schwarz anbieten würde, hmm...

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#3 Beitrag von Vespaforfun » Mi 22. Sep 2021, 10:46

DJ WOLF hat geschrieben:
Mi 22. Sep 2021, 10:40
danke für den bericht, was mich nur an den öhlins stört ist die optik, meine bgm federbeine passen halt optisch besser in mein gesamtkonzept. wenn öhlins das federbein noch in schwarz anbieten würde, hmm...
..da bin ich ganz bei dir! In schwarz wäre es für meine "Notte" ideal..
..politische Botschaften, gleich welcher Art, haben in einem technischen Forum nichts zu suchen!

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#4 Beitrag von Juxus » Mi 22. Sep 2021, 17:31

Thanks for sharing! :) Und sehr interessant zu lesen!

VG! Juxus
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#5 Beitrag von D. DUCK » Mi 22. Sep 2021, 20:49

Manchmal frage ich mich ernsthaft warum hier einige überhaupt Vespa fahren. Da wird am Fahrwerk gebastelt wie wild und warum? Damit man einen tacken schneller ums Eck bzw. durch die Kurve kommt? Ist das Credo beim Vespafahren nicht eigentlich ein ganz anderes? Ich liebe euch alle. ;) :held:

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ChrilleDickesB
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#6 Beitrag von ChrilleDickesB » Mi 22. Sep 2021, 21:08

@D.Duck:
Anspruchshaltung ist doch immer individuell.
Die einen suchen Leistung, andere machen sich Aufkleber an die Karosse, wieder andere pimpen nach dem Motto "Black is beautiful" und ganz andere erfreuen sich an HighEnd parts. Der Rest fährt original. Und alle haben eine individuelle persönliche Präferenz, dass es eine Vespa sein muss.

So what? 🙄😊
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#7 Beitrag von Germi1306 » Do 23. Sep 2021, 06:41

D. DUCK hat geschrieben:
Mi 22. Sep 2021, 20:49
Manchmal frage ich mich ernsthaft warum hier einige überhaupt Vespa fahren. Da wird am Fahrwerk gebastelt wie wild und warum? Damit man einen tacken schneller ums Eck bzw. durch die Kurve kommt? Ist das Credo beim Vespafahren nicht eigentlich ein ganz anderes? Ich liebe euch alle. ;) :held:
Warum am Fahrwerk gebastelt wird? Weil das nichts mit schneller um die Ecke zu tun hat! Auch im ganz normalen Alltag bietet ein vernünftiges Fahrwerk einen um Welten besseres Ansprechverhalten und bügelt so einige Spurrillen, Kanaldeckel, etc. weg, die beim originalen Fahrwerk katastrophal zu fahren sind. Weiß man aber erst wenn man es gefahren ist. 👍🏼
————————————
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#8 Beitrag von D. DUCK » Fr 24. Sep 2021, 20:24

Ich komm mit dem Serienfahrwerk hervorragend klar. Da geht mir nix ab. BTW. Ich wollte niemandem auf die Füße treten. :vespa: :prost:

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#9 Beitrag von tarantilo » Fr 24. Sep 2021, 21:05

Ich bin nun wirlich nicht jemand, der eine Vespa fährt, um dort ein Maximum an Geld zu versenken.
Aber mit dem Original-Fahrwerk auf längeren Touren mit mehr als 50 km/h Kurven zu fahren war grausig. Ich habe nur vorne auf BGM gewechselt und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#10 Beitrag von formel1 » Fr 24. Sep 2021, 21:13

Was haltet ihr denn von den Wilbers Dämpfern ?
8-) Vespa GTS Super 125i.e. IGet RST - SCHWARZ DECISO 8-)

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#11 Beitrag von formel1 » Fr 24. Sep 2021, 21:13

Was haltet ihr denn von den Wilbers Dämpfern ?
8-) Vespa GTS Super 125i.e. IGet RST - SCHWARZ DECISO 8-)

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#12 Beitrag von Exroller » Fr 24. Sep 2021, 21:25

ChrilleDickesB hat geschrieben:
Mi 22. Sep 2021, 10:22
Ab Jahresende werden auch bei uns in Deutschland die Dämpferelemente von Öhlins lieferbar sein. Für die, denen hochqualitative Komponenten wichtig und die bereit sind, entsprechend zu investieren, teile ich mal meine Erfahrungen der ersten ca. 200Km mit.

Aus meinen Erfahrungen mit Öhlins-Produkten an verschiedenen Motorrädern hatte ich mich entschlossen, meinen BGM-Pro Frontdämpfer gegen den Öhlins zu tauschen. Der BGM-Pro ist ein gutes Bauteil, welches mich ca. 9000Km an meiner Supertech begleitete. Erstmal auf seine Vorlieben eingestellt, ist es ein Quantensprung zu dem werksseitig verbauten Dämpfer, der bereits nach den ersten 100Km rausflog.

Jetzt kann man sich fragen, warum wechselt er dann auf einen anderen Dämpfer und bezahlt dann noch das Doppelte?
Die Antwort ist ganz einfach: Das Bessere ist des Guten Feind.

Der Öhlins-Dämpfer punktet genau in der Disziplin, bei der der BGM an seine Grenzen kommt. Nämlich das sportlich-straffe mit Komfort zu verbinden.
Beim BGM musste ich mich entscheiden, ob ichs sportlich ODER komfortabel haben wollte, und das vorzugsweise über die Druckstufe. Die lineare Feder gab den Negativfederweg (Sag) vor und bei komfortabler Einstellung (4 Klicks) ging das Federbein bei Bremsmanövern auf schlechten Strassen doch ziemlich in die Knie. Erhöhte man die Druckstufe, wird der Komfort, vor allem das Ansprechverhalten eingeschränkt. Sicher Meckern auf hohem Niveau, aber nicht umsonst favorisieren Hersteller wie Wilbers und Öhlins progressive Federn bei Ihren Produkten. Den Unterschied sieht man deutlich auf dem Foto.

Der Einbau ging problemlos, Öhlins verzichtet auf Distanzbleche und deren fummelige Montage. Die PU-Buchsen des BGM vom Buchsenfuchs passen auch auf den Öhlins. Dessen Bauhöhe ist ca. 5mm kürzer, was den Nachlauf evtl. positiv Richtung Handlichkeit beeinflussen kann, wenn mans überhaupt bemerkt.
Das Besondere beim Schweden ist, daß er in der Dämpfung nicht einstellbar ist. Kann man jetzt gut oder schlecht finden, Fakt ist, bei meinen zierlichen ca. 100Kg Fahrergewicht funktioniert der Dämpfer in der Standard-Auslieferungs-Konstellation Dämpfungs- und Federrate hervorragend.
Den Weg, den Wilbers z.B. hier geht, nämlich in Abgleich mit dem Kunden (-gewicht) die Federrate zu konfektionieren, ist natürlich ein am Ende besser, vor allem wenn man oder Frau deutlich leichter als 100Kg ist.

Als Funktionsfazit kann ich die bekannte Kompetenz von Öhlins bei Dämpferelementen in den verschiedensten Fahrzeugen auch für die Modern Vespa bestätigen. Der Roller fährt damit noch Motorrad-mässiger, sportlicher und fahrstabiler auch bei schlechterem Geläuf. Was der Dämpfer nicht kann, ist zaubern. grobes Kopfsteinpflaster ist immer noch eher Tortour, aber das ist dem antiquiertem Schwingensystem geschuldet. Von mir also eine klare Empfehlung.

Die hinteren Dämpfer werde ich erstmal nicht wechseln, da bin ich mit den BGM sehr zufrieden, zudem harmonieren diese sehr gut mit dem Frontdämpfer. Nun muß nur noch Öhlins endlich in die Spur mit einem TÜV-Gutachten kommen, welches aktuell "in Vorbereitung" ist. Ansonsten bleibt ja noch die Einzelabnahme.

Gute Fahrt und schöne Herbsttage wünscht
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Seas
gibt es ein Pic. wo der auf deinem Moped bereits montiert ist?
Danke
lg
ER
> Da, wo`s zu weit geht, fängt die Freiheit erst an <

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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#13 Beitrag von bogu112 » Sa 25. Sep 2021, 07:46

Grüsse

Michael

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Exroller
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Re: Erfahrungsbericht Öhlins Dämpfer

#14 Beitrag von Exroller » Sa 25. Sep 2021, 10:12

Thx :)
schaut gut aus.

Bin schon am überlegen....
> Da, wo`s zu weit geht, fängt die Freiheit erst an <

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