erste Panne mit Vespa überhaupt

Technik im Detail!
Antworten
Nachricht
Autor
classiccruiser
Beiträge: 32
Registriert: Di 5. Mär 2019, 12:19
Vespa: PX 80, GTS 300
Land: Deutschland

erste Panne mit Vespa überhaupt

#1 Beitrag von classiccruiser » So 25. Apr 2021, 12:33

Hallo,

gestern eine kleine Ausfahrt mit meiner GTS gemacht.
Alles wie immer.
Dann leuchtete plötzlich die rote "Code" Lampe im Cockpit. :shock:

Nach insgesamt 42 Jahren Vespa meine erste Panne.

Angehalten, abgestellt und versucht neu zu starten.
Leider ohne Erfolg.
Anlasser drehte noch, aber schon deutlich verlangsamt.
Glücklicherweise konnte ich bei einem Teilehändler noch schnell eine Ersatzbatterie erhalten.
In Coronazeiten am Sonnabend Nachmittag nicht selbstverständlich.
Eingebaut und gestartet. Alles wieder gut.
Offs. hatte meine Batterie, (Erstausstattung aus 2012) rapide an Leistung verloren.

Insgesamt Glück gehabt, keine weiteren Schäden.

Gruß und knitter- und pannenfreie Fahrt :vespa:

classiccruiser

ApeixGTS
Beiträge: 454
Registriert: Do 12. Nov 2020, 19:43
Vespa: GTS300,PV125
Land: Deutschland/Italien
Wohnort: Pfalz/Puglia

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#2 Beitrag von ApeixGTS » So 25. Apr 2021, 15:16

Neun Jahre sind schon ein strammes Alter, auch hei guter Pflege. Glückwunsch! Hab auch noch meine Erdtausstattung aus 2015 drin und bislang keine Mucken. Leider gibts für die kleinen Größen keinen Tester (hab nur einen Ctek Tester für größere Batterien bekommen), so dass man hier auf sein Glück abgewiesen ist oder eben noch gute Batterien nach ein paar Jahren prophylaktisch wegwirft, was schade wäre.

Benutzeravatar
SuperTrecento
Beiträge: 838
Registriert: Sa 30. Jan 2021, 18:12
Vespa: GTS300
Land: Deutschland/Augsburg

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#3 Beitrag von SuperTrecento » So 25. Apr 2021, 16:38

komisch. Einfach beim Fahren? Obwohl der Generator noch gut Leistung gebracht hat. Hast du die Fehlercodes ausgelesen ?

Benutzeravatar
schmoelzer
Beiträge: 1973
Registriert: So 8. Jun 2014, 19:52
Vespa: GTS 300, Sprint Velo
Land: Thüringen
Wohnort: Erfurt
Kontaktdaten:

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#4 Beitrag von schmoelzer » So 25. Apr 2021, 17:28

SuperTrecento hat geschrieben:
So 25. Apr 2021, 16:38
komisch. Einfach beim Fahren? Obwohl der Generator noch gut Leistung gebracht hat. Hast du die Fehlercodes ausgelesen ?
Kann passieren, hatte ich auch schon. Nicht mit der Vespa, mit einer Kawa. Problemlos angesprungen und nach drei Kilometern komplett tot. Da gingen nicht einmal die Lämpchen an. Batterien haben eine Menge Sterbeszenarien am Start :D

Grüße

Martin

classiccruiser
Beiträge: 32
Registriert: Di 5. Mär 2019, 12:19
Vespa: PX 80, GTS 300
Land: Deutschland

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#5 Beitrag von classiccruiser » So 25. Apr 2021, 18:12

SuperTrecento hat geschrieben:
So 25. Apr 2021, 16:38
komisch. Einfach beim Fahren? Obwohl der Generator noch gut Leistung gebracht hat. Hast du die Fehlercodes ausgelesen ?
Hallo,
habe ich nicht gemacht.
Ich bemesse der Sache auch keine große Bedeutung zu.
Kann passieren, denke ich.
Wenn die nächste Zeit nichts Gravierendes auffällig wird, mache ich einen Haken dran.

Gruß
classiccruiser

Benutzeravatar
usalabici
Beiträge: 875
Registriert: Do 1. Sep 2016, 20:15
Vespa: GTS 300 i.e.
Land: Deutschland
Wohnort: Allerurstromtal

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#6 Beitrag von usalabici » So 25. Apr 2021, 18:32

Was lernt man daraus? Nicht ausmachen (außer wenn die Öldruckkontrolllampe angeht), direkt nach Hause oder zur Werkstatt fahren.
Ich begebe mich lieber auf einen selbst gewählten Irrweg, als daß ich mich in eine Richtung schicken lasse, die unumkehrbar ist.

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10466
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#7 Beitrag von mikesch » So 25. Apr 2021, 22:11

Eine techn. Erklärung zu dem Störfall:
Ein plötzlicher Totalausfall ist chemisch nicht möglich.
Die sechs 2 Volt Zellen des Akkus sind in Reihe geschaltet und sind einzeln gesehen alle noch intakt.

Wenn eine Zellenbrücke mechanisch bricht hat der Akku schlagartig null Volt und einen sehr hohen Innenwiderstand.
Brückenbrüche sind nicht gerade selten bei Bleiakkus.
Sie treten durch Erschütterungen auf und sind aus meiner Sicht konstruktionstechnisch vermeidbar.
Mein letzter Bruch fand nach genau 2 Jahren und 3 Monaten statt. Zufall?

Der Kollege hat richtig gehandelt und den Motor bei der Fehleranzeige sofort ausgeschaltet.
Da der Akku eine wichtige Pufferfunktion im Netz übernimmt können beim ignorieren des Fehlers Schäden an der Elektronik durch Überspannung im gesamten Bordnetz auftreten.
Zu nennen wären hier besonders Regler und ECU.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

Benutzeravatar
usalabici
Beiträge: 875
Registriert: Do 1. Sep 2016, 20:15
Vespa: GTS 300 i.e.
Land: Deutschland
Wohnort: Allerurstromtal

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#8 Beitrag von usalabici » So 25. Apr 2021, 22:33

Ah, wieder etwas gelernt.
Ich begebe mich lieber auf einen selbst gewählten Irrweg, als daß ich mich in eine Richtung schicken lasse, die unumkehrbar ist.

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10466
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#9 Beitrag von mikesch » So 25. Apr 2021, 22:50

Noch etwas zum Thema wartungsfreie flüssig-Blei-Akkus.
Sie gibt es nicht.
Sie sind leider nur wartungsarm, der Wasserverbrauch ist nur geringer.

Wer sich traut nach z.B. 5 Jahren Betriebszeit den Verschlußstraps der mit "do not open" beschriftet ist zu entfernen (vorsicht mit der Schwefelsäure) wird mit erschrecken feststellen das der Elektolytpegel bei allen Zellen viel zu niedrig ist.
Teilweise liegt das obere drittel der Platten komplett trocken. (Farbe bei Austrocknung weiß-grau, nass ist braun-dunkelgrau)
Folge ist Kapazitätsverlust, Langzeitschaden durch zu hohe Säuredichte und geringere Lebensdauer.
Abhilfe: gelegentlich dest. Wasser bis max. 1cm über den Platten nachfüllen( keinesfalls mehr, sonst Säureaustritt) und Straps wieder einzetzen.
Die Sichtverhältnisse sind erbärmlich, ohne Taschenlampe zwecklos.
Keine Angst, der Straps bleibt dicht.
Straps öffen: an einer Seite mit feinem Uhrmacherschraubendreher vorsichtig eingreifen und hochhebeln.
Ich empfehle den Akku für diese Arbeiten auszubauen.
Sicherheit:
Schutzbrille tragen, bei Säurekontakt mit der Haut sofort betroffene Stellen mit Wasser abwaschen.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

speedy56
Beiträge: 147
Registriert: So 27. Nov 2016, 12:51
Vespa: GTS 300ie
Land: Österreich
Wohnort: Wien

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#10 Beitrag von speedy56 » Mo 26. Apr 2021, 10:18

Hallo mikesch,

offensichtlich bist du mit der Materie vertraut. Ich möchte meine 2015er Batterie vorsichtshalber gegen Neue tauschen.

Was spricht für oder gegen einen Lithium Ionen Akku?
Passt der Ladestrom der Vespa da noch oder ist eine Überspannung zu befürchten?

Vielen Dank in Voraus!
LG aus Wien

.. ein paar Motos und auch sonst zuviel Zeugs, zuwenig Zeit! ;-)

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10466
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#11 Beitrag von mikesch » Mo 26. Apr 2021, 10:57

Halte dich an die Herstellerangaben des neuen Akkus.
Wenn dort z.B. steht "dieser LiFepo4 Akku ersetzt den Bleiakku Type xyz mit xAh" kannst du den Akku bedenkenlos tauschen.
Nimm einen hochwertigen Akku mit der richtigen Ausrichtung der Polklemmen.
Der neue Akku ist viel kleiner und durch den Wegfall des schweren Blei`s ein Leichtgewicht und wiegt in der Regel unter 1kg.
Der Nachteil ist das LiFePo4 Akkus temeraturempfindlicher sind.
Die Startleistung sinkt unter 0°C erheblich, zumindest ist das bei meinem 4 Jahre alten LiFePo4 3Ah von Landport so.
Die LiFePo4 Technik gilt als brand und explosionssicher.

Dieser Hersteller empfiehlt Ladespannungen zwischen 14,0 und 15,0 Volt.
Überspannungen dürfen keinesfalls auftreten, bitte nachmessen.

Ich halte etwas niedrigere Ladespannungen z.B. 13,5-13,8V für unkritisch. Dadurch wird lediglich die volle Kapazität des Akkus nicht erreicht.
Die Haltbarkeit kann durch die Unterspannung sogar steigen.
Für die GTS ist ein 4Ah Akku ausreichend.
Ich glaube zwar nicht das Piaggio derzeit Empfehlungen diesbezüglich abgibt aber prüfen kannst du es mal; die Zeit geht schließlich weiter.

Hier gibts was zu lesen https://www.landportbv.com/de/brands/la ... p-lithium/
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

speedy56
Beiträge: 147
Registriert: So 27. Nov 2016, 12:51
Vespa: GTS 300ie
Land: Österreich
Wohnort: Wien

Re: erste Panne mit Vespa überhaupt

#12 Beitrag von speedy56 » Mo 26. Apr 2021, 17:00

Vielen Dank!
LG aus Wien

.. ein paar Motos und auch sonst zuviel Zeugs, zuwenig Zeit! ;-)

Antworten