GTS 300: Kühlflüssigkeit ist braune Rostsuppe...

[Schubidubidu †]

Moinsen,
gestern schaute ich mal nach Motoröl usw. Etwas irritiert fest, dass die Kühlflüssigkeit vollkommen rostig ist.
Irgendwelche Probleme habe ich bislang noch nicht bemerkt, aber normal kann das nicht sein.
Meine 125er hat über 10.000km mehr auf dem Tacho und ist 7 Jahre älter, aber da ist noch alles schick.
Was könnte die Ursache für den Rost sein?

[kölle-st18]

Rost ist immer eine Sache die durch Korrosion verusacht wird.
Normalerweise sollte die Kühlflüssigkeit mit einem Frostschutz versetzt sein, der Korrosion vermeiden.
Hast du in der Vergangenheit einen Kühlwasserverlust gehabt, den du z.B.
nur mit Leitungswasser ausgeglichen hast?
Das einzige Teil im Motor der für den Rost in Frage kommt, ist meines Wissen nach der Graugusszylinder.
Ich würde das kompl. Kühlwasser ablassen, das Kühlsystem gründlich spülen und mit frischer Kühlflüssigkeit
ersetzen.
Nur Mut, du kannst das, dass weiss ich.

[schmoelzer]

Braune Kühlflüssigkeit kann auch eine undichte Kopfdichtung bedeuten. Öl und Kühlwasser vermischen sich. Schlimm daran ist jetzt weniger das Öl im Wasser, sondern eher das Wasser im Öl.
Dringender Klärungsbedarf.

Grüße

Martin

[kölle-st18]

Und eines sei noch zu erwähnen:
In Frostschutzmitteln sind u.a. auch Korrosionschutzmittel enthalten,
aus diesem Grund sollte die Kühlflüssigkeit auch regelmäßig gewechselt werden
(bei BMW sind es (glaub ich) alle 4 Jahre) und nicht weil etwa der Frostschutz nicht mehr ausreichen ist,
sondern der Korrosionschutz im Laufe der Jahre verloren geht.

[arcDaniel]

Frage stellt sich ob die Flüssigkeit nur braun ist oder schleimig.

Bei Vespa Motorsport haben sie auch angeraten die Kühlflüssigkeit nach spätestens 2 Jahren zu wechseln, egal wieviel die Vespa gefahren wurde. Das Originalkühlmittel ist scheinbar von sehr minderwertiger Qualität.

Bei deren Video zum Wechsel der Flüssigkeit, war deren auch eine braune Suppe.

Vielleicht wurde ja bei deiner 125 was vernünftiges eingefüllt.

[† Will (Okt. 2022)]

Aloha, solange kein Wasser im Öl ist (Ölkontrolle, nach weißen Ablagerungen suchen), wird es keinen Fehler an den Zylinderdichtungen geben. Leistungsverlust vorhanden? Wenn nein, dann Kühlflüssigkeit wechseln und beobachten.
Grüße
Will

[Paule]

Moin,

bei der Kfz Werkstatt des geringsten Misstrauens fragen ob sie den CO2 Gehalt im Kühlwasser (Ausgleichsbehälter) messen können.
Wenn da nix drin ist die Zyl.Kopf Dichtung i.O.

Gruß
Paule

[GTS-Peter]

Die erste Antwort sagt schon alles was zu machen ist.

Rost ist immer eine Sache die durch Korrosion verusacht wird.
Normalerweise sollte die Kühlflüssigkeit mit einem Frostschutz versetzt sein, der Korrosion vermeiden.
Hast du in der Vergangenheit einen Kühlwasserverlust gehabt, den du z.B.
nur mit Leitungswasser ausgeglichen hast?
Das einzige Teil im Motor der für den Rost in Frage kommt, ist meines Wissen nach der Graugusszylinder.
Ich würde das kompl. Kühlwasser ablassen, das Kühlsystem gründlich spülen und mit frischer Kühlflüssigkeit
ersetzen.
Nur Mut, du kannst das, dass weiss ich.

Kopfdichtungsschaden bei Benzinmotoren führt auch meistens dazu das Wasser verbrannt wird. Das macht sich durch weißen Qualm aus dem auspuff und Wasserverbrauch bemerkbar. Wenn das nicht vorliegt, erst mal nur Wasser tauschen und gegen neues Kühlwasser mit Frostschutz ersetzen.

[Schubidubidu †]

Hallo Leute, besten Dank für eure Antworten.
Das meiste deckt sich mit meiner Annahme. Weiterhin habe ich nochmal mit meinem Bruder (KFZ-Mechaniker) und seinen Kollegen darüber philosophiert. Als Zwischenfazit kann man sagen: Die Kühlflüssigkeiten halten nicht ewig. Leider kann man aber vorher nicht genau sagen, welche wie lange oder wie kurz hält. Deshalb ist in meiner 125er halt seit rund 10 Jahren eine drin, die bis jetzt immer noch gut funktioniert (jetzt aber auch in diesem Zuge rausfliegt) und bei der 300er sich nach 4 Jahren Rostsuppe gebildet hat. Die Rostbildung kommt tatsächlich daher, wenn der Kühlerschutz oder die Zusätze allgemein sich zersetzt oder chemisch so umgewandelt haben, dass diese wirkungslos geworden sind und letzten Endes einfaches Wasser zurückbleibt. Bei Autos im Allgemeinen kennt man diesen Effekt auch, da kommt das offenbar sogar noch häufiger vor.
Maßnahmen jetzt: Gutes Kühlmittel kaufen ( eine die VW TL 774 G (G12++) entspricht ) , die Brühe ablassen und das Kühlsystem mehrmals gut durchspülen, bis wieder helles klares Wasser rauskommt. Anfangs ruhig mit destilliertem Wasser zum Spülen beigehen, dadurch dass dieses Wasser nicht gesättigt ist, ist es "gieriger" und eignet sich daher gut zum Lösen von Schmutz und Krusten (siehe Bügeleisen). Aber nur anfangs, dann das Destillierte wieder raus und mit Gartenschlauch normales Wasser rein, Motor drehen lassen, dass die Wasserpumpe pumpt, ablassen, usw. usw.

Das mit dem CO2 messen ist auch eine Option, sehe ich aber erstmal nicht.
Sie qualmt nicht weiß, es ist kein Wasser im Öl und im Öl kein Wasser (keine Emulsionen sichtbar).
Das einzige, was die 300er noch hat und die 125er nicht, ist das ca. alle 2 -3 Wochen 1 Tropfen Kühlwasser in der Garage auf dem Boden liegt.
Ich habe schon x-fach drunter geschaut und kann beim besten Willen nicht entdecken, woher dieser Tropfen kommt, es ist augenscheinlich alles trocken und dicht, zumindest habe ich nichts gefunden. Woher dieser Tropfen kommt ist bisher ein ungelöstes Rätsel für mich. Aber da sehe ich keine direkte Verbindung zu dem Rostwasser-Thema.
Hier ein akt. Foto von der Brühe ...




Bei dem Bild fällt mir auf: Ich müsste sie insgesamt mal wieder waschen und putzen.

[Schubidubidu †]

Fortsetzung, jetzt gehört die Rostbrühe der Vergangenheit an.
Bin wie folgt vorgegangen:
+ Schlauch an der Wasserpumpe abgezogen, Behälterdeckel oben geöffnet und die das Messingventil am Motorschlauch herausgeschraubt und die Brühe herauslaufen lassen.
+ Mit Gartenschlauch intensiv und ausgiebig gespült durch alle 4 Öffnungen:
- Wasserpumpe (hier kommt man mit einem Behelfsschlauch gut um die Ecke)
- abgezogener Schlauch unten (lustig hierbei: bei zugedrehtem Einfüllbehälter spritzt es aus dem Messingventil in hohem min. 3 Meter hoch )
- Messingventilöffnung
- Einfüllbehälter
+ Alles wieder zusammengeschraubt und erstmal destilliertes Wasser rein. Damit bin ich erstmal 2 Tage herumgefahren.
+ Dann wieder wie oben gespült (Boaah ey, da kam aber nochmal richtig Jauche raus. )
+ Wieder alles zusammengeschraubt und nochmal die 2 Tage destilliertes Wasser gefahren.
+ Beim darauffolgenden Spülen kam nicht mehr viel Braunes, daher habe ich zum Abschluss nochmal Gartenschlauch und Spülen, Spülen, Spülen bis nur noch klares Wasser überall herauskam.
+ Anschliessend möglichst viel von dem Wasser aus dem Kühlsystem herausgeholt. Hierzu habe ich den Kompressor genommen und bin genauso verfahren wie vorher mit dem Gartenschlauch, durch alle 4 Öffnungen abwechselnd bis nur noch Luft heraus genommen ist.
+ Achso: dann immer wieder mal zwischendurch den Motor angeschmissen und ein paar Umdrehungen laufen gelassen, damit die Wasserpumpe auch nochmal evtl. Reste herauspumpt.
+ zum Abschluss alles wieder zusammengebaut und Kühlmittel ( https://www.amazon.de/dp/B00CEG12DC/ ) eingefüllt. Hierbei habe ich das Messingventil leicht geöffnet gelassen, bis das rote Zeugs da heraus gequillt ist.
+ Dann bin ich erstmal ordentlich gefahren, dass der Motor schön heiß wurde. Anschliessend habe ich das Maschinchen im Stand weiterlaufen lassen, bis der Lüfter angesprungen ist. Dieser Zustand ist die Maximalbelastung für das Kühlsystem, nun sollte auch in jeder noch so kleine Ecke das neue Kühlmittel angekommen sein.
+ letzte Messingventilkontrolle - es kam sofort rotes Kühlmittel.
+ Feddisch - Mission completed

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Dann am gestrigen Morgen habe ich wieder einen Tropfen Kühlmittel unterhalb der Mopete in der Garage gehabt. Das altbekannte Problem an meiner Dicken
Nun war ich aber so im Thema und in Schrauberlaune, nun musste die Ursache geklärt werden.
Mit einem Griff von unten ins Bodenblech spürte ich schon das schmierige Kühlmittel.
Also blieb mir keine andere Möglichkeit, als mich bis ins Bodenblech vorzuarbeiten, bedeutet: Die ganze Karre auseinandernehmen.
Als ich endlich unten angekommen bin, war der Grund offensichtlich: eine Schlauchschelle hat sich gelockert und siffte ganz leicht. Genug um immer mal wieder einen Tropfen zu verlieren. Erst durch das neue Kühlmittel konnte ich dem auf die Spur kommen, da die Rostbrühe sich kein bisschen schmierig angefühlt hat. Da wäre ich niemals fündig geworden, da ich stets gedacht hätte, das sei Regenwasser oder sowas. (Wenn man nicht tatsächlich nur reines Wasser von wem auch immer dort drin war, mein Verdacht erhärtet sich immer mehr )

Es gab aber auch Positives: durch die Zerlegung konnte ich gleich mal die damals gemachte Hohlraumversiegelung kontrollieren. Erfreut stellte ich fest, das diese immer noch optimal "fettig" und klebrig ist. Keine Spur von Rost o.ä.


Weiterhin stellte ich dabei fest, dass sich der Wasserschlauch nicht in der vorgesehenen Klammer befand, das konnte ich gleich mal korrigieren (siehe Bilder)

Hier ein paar Bilder mit den jeweiligen Untertiteln.



Diese Schelle hatte sich gelockert wodurch immer mal wieder ein Tropfen herauskam




Erst durch das neue rote Kühlmittel konnte ich die Undichtigkeit eindeutig feststellen und schnell finden




Der Wasserschlauch war nicht in der Halteklammer und flatterte frei herum und scheuerte daher an mehreren Stellen




Zurück mit dir hinter die Halteklammer




Kontrolle der Hohlraumversiegelung, alles noch schön glänzend




Auch hier... alles in Butter


- End of Bericht -

[Bastromuc]

Ich hätte bei meiner GT200 mal ein ähnliches Problem, dass regelmäßig etwas Kühlwasser unter dem Roller vorzufinden war. Es lag hierbei an den Kunststoffgehäuse, das am Zylinderkopf verschraubt das Thermostat aufnimmt. War wohl wegen Temperatur und Vibrationen spröde geworden.
Ausgetauscht und seitdem wieder dicht.

Viele Grüße Sven

[Vilstaler]

"Deshalb ist in meiner 125er halt seit rund 10 Jahren eine drin",

Perfekt gewartet!... Das wird nur noch dch. die Amtszeit von Frau Bundeskanzler überboten