Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

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thomas777
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Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#1 Beitrag von thomas777 » So 2. Mai 2021, 23:33

Moins,

ich habe mir gerade eben bei amazon einen Bremsflüssigkeitstester bestellt.
Hat jemand hier Erfahrungen mit solchen Teilen?

LG Thomas
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mikesch
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#2 Beitrag von mikesch » Mo 3. Mai 2021, 06:39

Welche Erfahrungen meinst du?
Ob der neue Tester auch den Leitwert im Bremsschlauch und Bremszylinder der Bremszange misst?
Leider nein, sondern nur den Leitwert also Wasserateil der an der Funktion nicht beteiligten Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter.
Daraus Rückschlüsse auf die Sicherheit des gesamten Bremssystems zu ziehen halte ich für unseriös bzw gefährlich.

Nicht zu verwechseln mit Frostschutztestern für die Kühlflüssigkeit.
Hier zirkuliert die Flüssigkeit ständig im gesamten System.

Eine Beurteilung des Wasseranteils im Bremssystem mit Leitwertmessern sollte wenn überhaupt an Bremsflüssigkeit vorgenommen werden die über das Ablassventil an der Bremszange abgenommen wurde.
In wie weit das so eingesetzte Gerät überhaupt noch einen Sinn macht ist fraglich da du schon mitten beim wechseln der Flüssigkeit bist und den Vorgang nur noch beenden mußt.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#3 Beitrag von Berny1900 » Mo 3. Mai 2021, 07:29

In Österreich wird der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit beim Pickerl {TÜV) geprüft. Übrigens aus dem Ausgleichsbehälter.
Keine Termine und leicht einen sitzen.

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mikesch
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#4 Beitrag von mikesch » Mo 3. Mai 2021, 08:32

Berny1900 hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 07:29
In Österreich wird der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit beim Pickerl {TÜV) geprüft. Übrigens aus dem Ausgleichsbehälter.
Verständlicherweise brauchen sie einen Messwert ähnlich dem Abgaswert.
Während einer Untersuchung ist das nicht anders umsetzbar.

Das altbewährte System in D ist eigentlich ausreichend.
Am Ausgleichbehälter mit Draht eine Pappe befestigen auf der die Werkstatt mit Stempel vermerkt hat wann der letzte Wechsel durchgeführt wurde.
Wer alle 2-3 Jahre selbst wechselt hat zwar keinen Nachweis aber eine immerhin sichere Bremsanlage ganz ohne Tester.
Das private Wechseldatum sollte dennoch eingetragen bzw am Behälter vermerkt werden, z..B. durch einen Aufkleber am oberen Bremsschlauch.

Ich kenne Menschen die führen sogar ein Wartungsbuch für jedes Fahrzeug. ( ich bin nicht gemeint )
Dort werden alle vorgeschriebenen und Sonderwartungsarbeiten dukumentiert.
Es kann kein Fehler sein solch ein Buch zum TÜV Termin einfach mit zu bringen.
Der Wiederverkaufswert des Fahrzeugs sinkt dadurch nicht, das steht fest.
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#5 Beitrag von vespaopa » Mo 3. Mai 2021, 08:43

Berny1900 hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 07:29
In Österreich wird der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit beim Pickerl {TÜV) geprüft. Übrigens aus dem Ausgleichsbehälter.
Bei den Vespen werden immer ein paar Tropfen am Entlüftungsventil entnommen! Niemand zerlegt bei der Vespa die Abdeckungen. Übrigens der Bremsflüssigkeitsver lust ist nicht wahrnehmbar.
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#6 Beitrag von Bandit » Mo 3. Mai 2021, 09:58

Ich persönlich halte nichts vom Testen,mein Motto alle zwei Jahre Bremsflüssigkeit wechseln und gut ist.
Somit bin ich immer auf der sicheren Seite.
Gruß Micha

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thomas777
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#7 Beitrag von thomas777 » Do 6. Mai 2021, 23:04

ok - vielen Dank für Eure Meinungen.

Die Bremsflüssigkeit werde ich auf jeden Fall wechseln (wird Zeit, auch ohne gestestet zu haben).
Den Tester werde ich trotzdem mal testen...

Ist es egal, welche Bremsflüssigkeit (Dot4) man nimmt? Oder habt Ihr Empfehlungen?

LG Thomas
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mikesch
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#8 Beitrag von mikesch » Do 6. Mai 2021, 23:09

Die übliche DOT4 in der blauen Blechdose von LiquiMoly. 6,95 glaub ich. Gibts im Baumarkt.

Die meine ich klick
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thomas777
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#9 Beitrag von thomas777 » Do 6. Mai 2021, 23:21

mikesch hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 23:09
Die übliche DOT4 in der blauen Blechdose von LiquiMoly. 6,95 glaub ich. Gibts im Baumarkt.

Die meine ich klick
Danke.

Habe gerade online gesucht: gibt's vor Ort bei Obi und bei Polo (zum gleichen Preis 8,95). Also auf zu Polo.
Reicht 1 Dose für vorne und hinten?
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mikesch
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#10 Beitrag von mikesch » Fr 7. Mai 2021, 00:04

Kommt drauf an ob du Übung und die richtige Gerätschaft hast.
Der letzte Wechsel vor drei Wochen ist mir ganz sparsam ohne die übliche Luftproblematik gelungen.
Der Ablaufschlauch darf beim pumpen keine Luft ziehen in dem er immer unterhalb des Bremsflüssigkeitspegels in der Auffangflasche bleibt.
Lenker steht kerzengerade, ausreichend Lappen um den Behälter legen.

Oben fünfmal nachgekippt, ohne das Bodenniveau zu erreichen. Das reicht.
Alte Flüssigkeit wegen der Rückluft immer in der Flasche lassen bis sie voll ist.
Ich glaub da passt 1 Liter rein.

Gemeint ist die Plastikflasche mit Kette zum aufhängen speziell für Bremsflüssigkeitswechel.
Hätte ich mir das Teil für etwas über 20€ mal lieber gleich gekauft.
Die anderen Systeme z.B. mit Ventil und Handpumpe haben sich bei mir nicht bewährt.
Für hinten brauchst du warscheinlich einen Helfer für das Ablassventil, vorn schraube ich auch alleine zu. Alles Übungssache.

Wenn das so klappt reicht eine Dose locker für 2 mal vorne und hinten.
Wegen MHD nicht auf Vorrat kaufen.
Reste aus angebrochener Dose nach 4-5 Jahren sicherheitshalber entsorgen.
Ob ich mich in dem Fall auf den Tester wegen der gesparten 8,95 verlassen würde glaube ich nicht.
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Simi
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#11 Beitrag von Simi » Fr 7. Mai 2021, 21:39

Da ich im Jahr zwei bis drei gebrauchte Motorräder kaufe und verkaufe habe ich mir auch einen Bremsflüssigkeitstester bei "Polo" gekauft. Der lag damals bei ca. 18 €uronen. In dem Augenblick wo er ca 2% Wasseranteil anzeigt wechsle ich die Bremsflüssigkeit. Erlaubt sind bis zu 3,5%. Ich persönlich würde mir wieder einen kaufen weil er mir doch eine gewisse Sicherheit gibt. Zu 100 Prozent darfst Du den billig Dinger aber nicht trauen.

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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#12 Beitrag von thomas777 » Fr 7. Mai 2021, 22:29

Danke für Eure Tipps. Ich war folgsam und war heute einkaufen:
die Bremsflüssigkeit von LiquiMoli, eine Bremsenentlüfterflasche (von Louis) und eine 100ml-Spritze aus der Apotheke (zum Befüllen). Wenn morgen bei mir zeitlich alles passt, mache ich mich erst einmal an die Vespa-Bremsen (Motorrad dann später).

Der Bremsflüssigkeitstester ist heute auch angekommen. Auch den werde ich morgen vorher & hinterher ausprobieren. In einem mit Wasser gefüllten Flaschendeckel hat er schonmal voll ausgeschlagen und Randale gemacht.

Ich werde berichten...
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#13 Beitrag von Simi » Fr 7. Mai 2021, 23:40

Ok. Dann kannst Du ja gleich mal die alte und neue Bremsflüssigkeit mit dem Testgerät messen. Natürlich danach berichten.

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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#14 Beitrag von thomas777 » Sa 8. Mai 2021, 18:16

Fertisch.

Der Wechsel der Bremsflüssigkeit war so problemlos, dass ich beim Motorrad gleich weiter gemacht habe.

Und den Tester habe ich auch geteset.

Vorher:
Bild

Nachher:
Bild

... geht doch.
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Re: Bremsflüssigkeitstester: Erfahrungen?

#15 Beitrag von Berny1900 » Sa 8. Mai 2021, 22:50

Krass was mittlerweile so für 10 Euro aus China kommt. Das kann keiner in Europa für das Geld produzieren.
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