Unfall mangels ABS

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willax
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Unfall mangels ABS

#1 Beitrag von willax » Mi 9. Sep 2009, 09:20

Hallo zusammen,

es wird ja immer wieder diskutiert, ob ABS nun sinnvoll ist, oder das Geld nicht wert.
Wie sieht es denn in der Praxis aus?

Wer hatte schon mal einen Unfall, den er mit ABS oder durch einen kürzeren Bremsweg verhindern hätte können? :(
Oder anders gefragt, wer konnte wegen des ABS einen Unfall oder Sturz vermeiden? 8-)
Im Stau bin ich am liebsten der Erste.
Gruß
Willax

Vespasta
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Re: Unfall mangels ABS

#2 Beitrag von Vespasta » Mi 9. Sep 2009, 09:30

Mal eine andere Frage.....wer soll denn das wissen ;)

Sinnvoll ist ABS in jedem Fall, aber wer soll wissen, wenn er einen Unfall ohne ABS hatte, ob er ihn mit hätte verhindern können.
Das kann man sich zwar schnell einreden oder auch einreden lassen........herausbekommen wirst du dies aber nie.

Noch was, der Bremsweg wird mit ABS nicht kürzer, eher das Gegenteil.
Du bekommst mit ABS halt eine reellere Chance auszuweichen. Weiterhin liegt man nicht so schnell wegen einem blockierenden Vorderrad auf dem Bart.

Wenn ich hier immer lese....hätte ich kein ABS gehabt dann wäre es passiert...wird mir immer ganz schwindelig.

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GTV-Kai
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Re: Unfall mangels ABS

#3 Beitrag von GTV-Kai » Mi 9. Sep 2009, 10:23

Nur mal so zur Info:
ABS verkürzt den Bremsweg nicht, sondern verlängert ihn unter bestimmten Voraussetzungen sogar.
(Klugscheiß- Modus aus)
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Jellied Eel
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Re: Unfall mangels ABS

#4 Beitrag von Jellied Eel » Mi 9. Sep 2009, 10:43

War auch mein erster Gedanke. Aber gerade beim Zweirad bremst man mit ABS vielleicht beherzter und erreicht in der Praxis doch einen kürzeren Bremsweg.

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Marathon69
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Re: Unfall mangels ABS

#5 Beitrag von Marathon69 » Mi 9. Sep 2009, 10:52

Binsenweisheiten! Der Mensch denkt, Gott lenkt? Da hätte ich auch noch ein paar von....

Aber beim Roller mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 KM/H möchte ich das mal ganz stark anzweifeln.

Den kürzesten Bremsweg schafft man mit großer Bremsleistung auf dem Vorderrad, ganz kurz vor dem blockieren.
Kann man üben. Erfordert auf trockener Straße viel Übung und ein feines Händchen, bei Nässe (und hier reicht eine leicht feuchte Fahrbahn) oder Sand halte ich es für ausgeschlossen, daß man so dosiert bremsen kann. Also blockierendes Vorderrad auf feuchtem Untergrund macht bum oder zu langer Bremsweg, macht auch bum.

Um hier nicht über mathematische Formeln zu debattieren, möchte ich jedem einfach mal empfehlen das auszuprobieren und danach bin ich sehr gespannt auf Eure Beiträge a la ABS verlängert den Bremsweg - BEIM ROLLER!

Grüße aus Kölle
Marathon, der diese Saison seinen Popo schön öfters durch beherzte Vollbremsungen retten mußte
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Re: Unfall mangels ABS

#6 Beitrag von GT4ever » Mi 9. Sep 2009, 11:32

Also manchmal verstehe ich die Diskussionen nicht. Wenn es um den Helm oder die Klamotten geht dann wird hier immer gepredigt das man sich am besten in Watte einpackt.
Geht es um ein sicherheitsrelevantes Bauteil dann heißt es das braucht man nicht. Komisch das sich ABS im Auto durchgesetzt hat.

Ich habe im Motorrad ABS und bin darüber sehr zufrieden. Für die 125er Vespa gab es das leider nicht. Ich kann nur sagen das ich beim Roller vorsichtiger Bremse wegen der Blockiergefahr.

Und jetzt könnt ihr mich zerreißen. :genau:

Holger
Ich bin der mit dem ich als Kind nicht spielen durfte.
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major-dees (†2023)
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Re: Unfall mangels ABS

#7 Beitrag von major-dees (†2023) » Mi 9. Sep 2009, 12:16

Liebe Leute,

BITTE vergleicht niemals das Vespa-ABS mit Auto- oder Motorrad-ABS-Systemen !!!!

Es mag sein, dass das Vespa-ABS besser ist als keines, aber immer noch um Längen schlechter als das ABS einer BMW !!!!!

Bis jetzt 36.000 km mit der GTS ohne ABS abgespult und bislang hab ichs nicht vermisst.

Jeder macht da so seine Erfahrungen, die jedoch individuell und nicht übertragbar sind.

Würde Vespa ein vollwertiges ABS-System rausbringen und nicht so ein Wischiwaschi-Teil-ABS würde ich mir es noch einmal überlegen, so ist es in meinen Augen nur ein unzureichend entwickeltes Sicherheitsfeature, welches hohe Kosten verursacht (Aufpreis bei Kauf, Wartungskosten, brutal teure Ersatzteile wenn defekt vgl. DA-Cat) wo Preis-Leistung in keinter Weise stimmt.

Meine Sichtweise

Dirk
Fährst du rückwärts an den Baum,
verkleinert sich dein Kofferraum.
Geschieht das ganze dann frontal,
ist das dem Kofferraum egal.

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Re: Unfall mangels ABS

#8 Beitrag von orange » Mi 9. Sep 2009, 13:04

Bei einem schweren Unfall mit der ET 4 März 2000 - mir wurde von Autofahrer, der nicht in die Richtung schaute, aus der ich kam, die Vorfahrt genommen - war für die Polizei nur wichtig, ob ich dennoch reagiert habe; hab ich: meine Bermsspur stellte sie zufrieden (ABS macht keine B.!). Autofahrer bekam - sicher zuecht - Alleinschuld, ich kam ins Erstversorgerkrankenhaus, und das Schmerzensgald reichte für eine gebrauchte BMW C1 mit ABS !!!!!!. Sicherer fuhr ich zwei Jahre mit ABS an Vorder- und Hinterrad (!), zuerst die rote, dann die weiße C1. Am Ende habe ich auch die weiße verkauft: Sicherheit, die keine Freude mehr machte.

Hätte so gerne ein gutes ABS auf beiden Rädern der 125 S, krieg ich aber nicht!
Halte mich solange an mein Gottvertrauen!

orange

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Re: Unfall mangels ABS

#9 Beitrag von Bremser » Mi 9. Sep 2009, 13:17

Passt vielleicht nicht 100%ig in diesen Thread, aber dennoch mein Senf:

1. ABS ist auf jeden Fall sinnvoll!
2. Ich habe eine 300er ohne ABS und hätte es auch nicht bestellt, wenn es erhältlich wäre.

Ich hatte am letzten Sonntag Öl mitten auf meiner Fahrspur in einer Kurve, die man nicht einsehen konnte. Das Hinterrad ist so was von weggerutscht, dass ich meine Kleine (und mich) nur durch einen beherzten Tritt aufs Pflaster vor dem Sturz retten konnte (der Fuß tut immer noch ein wenig weh). Das hätte schlimm ausgehen können. ABS hätte hier auf keinen Fall geholfen - nicht mal, wenn es welches fürs Hinterrad der Vespa gäbe.

Die Fahrphysik eines Zweirades ist einfach grundlegend anders als die eines PKW. Aus meiner Sicht kann ein ABS am Zweirad nur in sehr begrenzten Situationen (dann aber durchaus effektiv) schützen. In vielen kritischen Alltagssituationen eines Zweiradfahrers nützt es mir gar nix. Für mich ist das so, als würde ich in mein Cabrio einen Überrolkäfig für den Fall eines Überschlags einbauen. Das wäre sicher eine sehr effektive Möglichkeit, mein Leben zu schützen. Aber ich gehe halt dieses Risiko ein. Und daher habe ich genausowenig einen Überollkäfig an meinem Cabrio wie ich kein ABS an meiner Vespa brauche.

Meine Meinung.

Edit: Stützräder wären viiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeel besser als ABS :mrgreen: Oder an so einem dreirädrigen MP3 von Piaggio kann ich mir ABS auch gut und wirksam vorstellen.
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Re: Unfall mangels ABS

#10 Beitrag von blöbber » Mi 9. Sep 2009, 13:50

Ich hatte letzte Woche gerade mit dem Vorgänger meiner Vespa, einer Simson S51 B1-4 (ja, ein Ostmoped) einen Unfall, der mich letzendendes unter die Vespisti gebracht hat (Warum also Unfall :mrgreen: ).
auf nasser Fahrbahn habe ich den Gang dringelassen und bin an eine Rote Ampel gerollt.
Nachdem ich ausgekuppelt hatte, habe ich dann auch gebremst (mit Vorder-und Rückbremse bei ~15 km/h).
Bloß haben beide blockiert und sind auch nicht wieder losgelaufen als ich von der Bremse runter gegangen bin.
So bin ich dann zur Seite umgefallen.
Sicherlich nicht ganz so schlimm bei der Geschwindigkeit, aber man stelle dich das Desaster auf einer Landstraße in der Kurve vor.
Da ich nicht vorhabe an technischem Versagen draufzugehen und nebenbei durchaus Sinn für Ästhetik habe wird die Simmi nun verkauft und bei mir steht eine Vespa LX50.

Luca
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Re: Unfall mangels ABS

#11 Beitrag von GTV-Kai » Mi 9. Sep 2009, 14:05

Marathon69 hat geschrieben: Den kürzesten Bremsweg schafft man mit großer Bremsleistung auf dem Vorderrad, ganz kurz vor dem blockieren.
Kann man üben. Erfordert auf trockener Straße viel Übung und ein feines Händchen, bei Nässe (und hier reicht eine leicht feuchte Fahrbahn) oder Sand halte ich es für ausgeschlossen, daß man so dosiert bremsen kann. Also blockierendes Vorderrad auf feuchtem Untergrund macht bum oder zu langer Bremsweg, macht auch bum.

Hi Marathon,

deshalb hab ich als Extra auch ne Hinterradbremse!

Also halte mit deienem Lulli- ABS mal schön Abstand beim Konvoifahren durch Franken am Freitag!
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Re: Unfall mangels ABS

#12 Beitrag von Marathon69 » Mi 9. Sep 2009, 14:44

Da ich vorne fahre: upjepaßt, ihr Spaßbremser (n) :)

Von mir aus könnte es schon los gehen...
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Vespasta
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Re: Unfall mangels ABS

#13 Beitrag von Vespasta » Mi 9. Sep 2009, 14:51

Wie schon gesagt, ich verweigere mich nicht dem ABS am Moped.
Ist schon eine sinnvolle Sache wovon ich mich beim letzten Fahrsicherheitstraining auf einer CBF 600 eindrucksvoll überzeugen konnte.

Allerdings kommt mir so was nicht an meine Vespa solange man damit im Alltag so schwul bremst......wie ein schlabbriger warmer Händedruck, kein Druckpunkt, kein Biss......so ist das einfach nichts für mich.

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Re: Unfall mangels ABS

#14 Beitrag von GTS 300 » Mi 9. Sep 2009, 15:34

Hey die Honda hat wahrscheinlich das beste Motorrad ABS überhaupt. Wenn du das vergleichen willst das geht überhaupt nicht.
Ein gutes ABS kann die Bremszange beim blockieren schlagartig lösen und sofort wieder bremsen.
Wie oft und wie schnell das mit der verbauten ABS Version möglich ist, das macht den Unterschied über lang und kurzem Bremsweg aus.

zaulin

Re: Unfall mangels ABS

#15 Beitrag von zaulin » Mi 9. Sep 2009, 16:18

Bremsen ... GTS 250 ... vergleiche ich, ohne groß drüber nachzudenken, niemals mit einem Auto oder Motorrad aus der Vergangenheit, irgenwie aber immer, auch sehr unlogisch, mit der zuletzt '97 gefahrenen PX 200 (84er Modell). Und in diesem Vergleich bin ich einfach nur zufrieden. Das ABS - keine Ahnung, ob es tatsächlich schon mal angeschlagen hat - jedoch das Wissen um das Vorhandensein desselben hilft mir tatsächlich so forsch zu bremsen, wie ich's zuvor auch mit Motorrädern eigentlich nicht tat. Sicherlich eine Kopfsache. Gruß, beny.

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