Bremsprobleme am Berg

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Freedy63
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Bremsprobleme am Berg

#1 Beitrag von Freedy63 » Di 21. Aug 2018, 19:19

Hallo Leute,

Ich befinde mich gerade im Österreich Urlaub. Meine GTS 300 ist mit dabei.

Vor einigen Tagen führen wir ohne Probleme die 45 km zum Großglockner auf und ab.

Gestern Abend führen wir 7 steile km zur Lofer Alm hinauf. Bei der Abfahrt, die Bremsen waren im dauer Einsatz, funktionierte plötzlich die hintere Bremse nicht mehr. Ich konnte den Hebel bis zum Griff ziehen, nichts tat sich. Ich fuhr die letzten km mit einer Bremse nach unten. Nach kurzer Zeit auf gerader Strecke erholte sich die Bremse und funktionierte wieder.

Kann das nur mit Überhitzung der Bremsen zu tun haben? Ich hatte jedenfalls hinterher ein sehr flaues Gefühl im Magen.

Vielleicht ist jemanden von euch das gleiche schon mal passiert. Über eine Info würde ich mich freuen.

Kurze Info zur GTS:
Model 2016, 7000 km, kein ABS. 5000er Durchsicht würde vor dem Urlaub gemacht.

Beste Grüße
Freedy63

dumbo
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Re: Bremsprobleme am Berg

#2 Beitrag von dumbo » Di 21. Aug 2018, 19:56

Ja, das ist mir auch mal genauso passiert, zwar mit nem Motorrad, aber Scheibenbremsen sind Scheibenbremsen. Habe damals die Tour noch zu Ende gefahren, aber zu Hause schleunigst die Klötze getauscht. Mir sagte man, dass bei so einer Überhitzung die Bremsklötze “verglasen” Hoffe das hilft ein wenig weiter. Viel Spass noch weiterhin

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Bandit
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Re: Bremsprobleme am Berg

#3 Beitrag von Bandit » Di 21. Aug 2018, 20:04

Das kann passieren wenn die Bremse zu Heiß wird.
Solltest auf jeden Fall die Bremsflüssigkeit wechseln.
Wird eh alle zwei Jahre gemacht aber wer weiß schon ob
Erstzulassung und Herstellung im selben Jahr waren.
Sicherheit geht eh vor.
Gruß Micha

Wir bremsen mit Brembo! :mrgreen:

Romaniac
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Re: Bremsprobleme am Berg

#4 Beitrag von Romaniac » Di 21. Aug 2018, 20:56

Bandit hat geschrieben:Das kann passieren wenn die Bremse zu Heiß wird.
Solltest auf jeden Fall die Bremsflüssigkeit wechseln.
Wird eh alle zwei Jahre gemacht aber wer weiß schon ob
Erstzulassung und Herstellung im selben Jahr waren.
Sicherheit geht eh vor.
Gruß Micha

Wir bremsen mit Brembo! :mrgreen:
Sehe ich genauso. Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, sprich versucht sich mit Feuchtigkeit zu binden. Dieses Wassereinlagerungen in der Bremsflüssigkeit werden unter hohen Temperaturen zu Dampfbläßchen und die lassen sich eben komprimieren, der Bremsgriff wird dann wie Gummi weil ja nur die Gasblasen zusammengedrückt werden, nicht aber die Bremsbeläge. Bremsbeläge wechseln, Scheibendicke prüfen (Dünne Scheiben werden heisser) und Bremsflüssigkeit wechseln dann sollte wieder alles gut sein.
Mangelnde Leistung wird durch Wahnsinn ausgeglichen

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Re: Bremsprobleme am Berg

#5 Beitrag von abarth-evo » Di 21. Aug 2018, 21:50

Hallo,

falls Du wirklich die Beläge wechselst, nimm gleich welche mit Sintermetallbelag.
Vor kurzem wurden in einer Scooterzeitschrift an einer 300 GTS verschiedene Beläge getestet, das Ergebnis fiel vor allem für die Originalbeläge vernichtend aus.
Was man aber dazu sagen sollte, da Du kein ABS hast, das die Sintermetall laut dem Test im Vergleich deutlich giftiger ansprechen, das ist in Verbindung mit ABS gut, da es früher regelt.
Ohne ABS kann das natürlich, bei ungenügender Eingewöhnung, das Gegenteil bewirken.

Gruß

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Re: Bremsprobleme am Berg

#6 Beitrag von GTS-Peter » Di 21. Aug 2018, 22:00

Und die Beläge auf der kompletten Belagstärke auf 45° schräg abfeilen. Meine RMS Beläge haben trotz Antiquitschpaste ganz schrecklich gequitscht bis ich sie noch mal ausgebaut und angefast habe.

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Wenne
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Re: Bremsprobleme am Berg

#7 Beitrag von Wenne » Mi 22. Aug 2018, 06:38

Wie bereits geschrieben, dürfte es sich um die Bremsflüssigkeit handeln - sie muss sofort gewechselt werden.

Grüße
Wenne
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Re: Bremsprobleme am Berg

#8 Beitrag von GTS-Peter » Mi 22. Aug 2018, 08:00

Das stimmt, aber vor dem Wechsel der Bremsflüssigkeit auch einen Blick auf die Beläge werfen. Bei meiner SKR125 hatte ich es mal das von jetzt auf gleich der Hebel an den lenker gezogen werden konnte. Auch bei Serpentinenabfahrt. Dort habe sich der Bremsbelag von seiner Grundplatte gelöst! War aber vermutlich von Rost hinterwandert. Aber vielleicht hat bei deiner auch der Kleber die Hitze nicht vertragen.

Nach einigen pumpen bremste es dann wieder (zwar Eisen auf Eisen aber ich konnte wenigstens einen Sturz verhindern)

Jedenfalls dringend die komplette bremse prüfen!

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Freedy63
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Re: Bremsprobleme am Berg

#9 Beitrag von Freedy63 » Mi 22. Aug 2018, 08:05

Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Informationen :klatschen: :klatschen: :klatschen: :klatschen:

Ich werde Bremsflüssigkeit und die Beläge erneuern :vespa: .

Beste Grüße
Freedy63

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Re: Bremsprobleme am Berg

#10 Beitrag von mikesch » Mi 22. Aug 2018, 08:21

GTS-Peter hat geschrieben:...Dort habe sich der Bremsbelag von seiner Grundplatte gelöst!...
Der Alptraum eines jeden Kraftfahrers schlechthin.
Da machst du alles und wechselst die Flüssigkeit regelmäßig und dann das.
Das habe ich schon öfter beim wechseln gedacht wie an einem so sicherheitsrelevanten Teil Klebstoff benutzt wird.
Hier hilft nur vorsorgliches tauschen in festen Intervallen unabhängig vom Verschleißzustand.
Intuitiv praktiziere ich das schon lange, gerade bei Bremsen.
Danke für den Hinweis.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Re: Bremsprobleme am Berg

#11 Beitrag von Vilstaler » Mi 22. Aug 2018, 08:23

Moin!

Meine GTS mit Ezl 06/16 hat letzte Woche was die Bremse anbelangt die ansonsten prima funktioniert auch paar Aussetzer in Form von einem "teigigen Gefühl" wenn man den Hinterradbremshebel gezogen hat. Das ging so weit, das der Bremshebel fast gar nicht mehr gezogen werden konnte um dann bei "kühleren Temperaturen" in der Früh wieder voll zu funktionieren. Am Tag hingegen, und Fahrten bei der Affenhitze bei einfachen Strecken um die 35 km - wieder das gleiche. Bin zu meinem Freundlichen in die Werkstatt gefahren und habe die Bremsanlage auf Sicht prüfen lassen und gleichzeitig den Auftrag erteilt den 5.000-er KD zu machen incl. Austausch der Bremsflüssigkeit.

Das war verg. Woche, und nun bremst sie auch wieder wie vorher mit 2 Fingern am Hebel die völlig ausreichend sind und ordentlich zupacken.

Das ist nicht von ungefähr wenn es heisst alle 2 Jahre (und so alt ist sie zwischenzeitlich) die Bremsflüssigkeit wechselt, und gerade und eben bei solchen z.T. extremen Wetterbedingungen werden die Intervalle in Zukunft wechseln zu müssen wohl kürzer liegen, was heißen könnte:"SPÄTESTENS nach 2 Jahren raus mit dem Zeug und frisches rein".

Was man nebenbei so mitnimmt ist die Tatsache welchen enormen Belastungen der Roller im Moment ausgesetzt ist. Da heisst es peinlich genau auf´s Kühlwasser zu schauen und lieber noch öfter den Ölhaushalt zu kontrollieren als auch den Luftdruck.

Volle Pulle in der Mittagshitze zu fahren wobei der Temp.-Schub ja eher gegen 17:00 Uhr zu suchen wäre um genau hier die Tageshöchsttemperatur abzulesen begegnet man besser mit einer eher verhaltenen Fahrweise.... Das kommt bei der Vespa sicher besser an als sie durch die Gegend zu scheuchen mal auf längere Sicht gesehen und einer sonst beschleunigten Abnutzung, deshalb meine Vermutung für die Zukunft gesehen:" Die Kühler werden wohl größer ausfallen wie bisher" wenn´s mit der Hitze so weitergeht. Die Landwirte klagen und wollen eine Milliarde Ausgleich für die schlechte Ernte... Was bekomme ich eigentlich als "selbstständiger Rollerfahrer" ;) wenn´s mir die Kiste bei der Hitze zusammenbrutzelt? Ist das nicht das Geschäftsrisiko das jeder Selbstständige zu tragen hat das es mal gut und mal schlecht gehen kann? ...Äähm,- ja... ich bin ein wenig auseinander geschweift - ist mir am Rande nur mal so eingefallen - kann also wieder gestrichen werden :D

DIE sind gut... Subventioniert bis geht nicht mehr, um nebenbei zu jammern wenn mal keine schwarzen Zahlen geschrieben werden. Wie schaut´s eigentlich in allen anderen Branchen aus - bekommen die auch nen Ausgleich wenn´s Geschäftsjahr nicht so gut ausgefallen ist? Einfach mal umdenken und mit der Zeit klarkommen - müssen wir auch alle. :roll:

Gruß!

Florian
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Re: Bremsprobleme am Berg

#12 Beitrag von Freedy63 » Mi 22. Aug 2018, 08:53

Hallo,
Ich habe heute Nachmittag einen Termin bei Motorrad Wagner in Bischofswiesen. Vor der Rückreise nach Hannover möchte ich schon die Bremsen in Ordnung haben.


Beste Grüße
Freedy63

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The_Bastian
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Re: Bremsprobleme am Berg

#13 Beitrag von The_Bastian » Mi 22. Aug 2018, 09:14

Freedy63 hat geschrieben:Bei der Abfahrt, die Bremsen waren im dauer Einsatz, funktionierte plötzlich die hintere Bremse nicht mehr
Vermutlich wird es nicht der Fall sein aber: Man bekommt diesen Effekt uU auch mit weitgehend intakten Bremsen hin indem man ‚falsch‘ bremst (fading). Ich habe es einige Male erlebt das es Menschen gibt, die bei langen Abfahrten kontinuierlich mehr oder minder ‚leicht‘ gebremst haben. Ergebnis ist ständige Reibung und damit verbunden eine Überhitzung bis hin zum nahenden Ausfall der Bremsleistung.

Besser ist mE auf langen Abfahrten rollen lassen und in Intervallen (gerne beherzt) runter bremsen, rollen lassen, bremsen, usw.

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G.A.S.
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Re: Bremsprobleme am Berg

#14 Beitrag von G.A.S. » Mi 22. Aug 2018, 09:55

The_Bastian hat geschrieben:
Freedy63 hat geschrieben:Bei der Abfahrt, die Bremsen waren im dauer Einsatz, funktionierte plötzlich die hintere Bremse nicht mehr
Vermutlich wird es nicht der Fall sein aber: Man bekommt diesen Effekt uU auch mit weitgehend intakten Bremsen hin indem man ‚falsch‘ bremst (fading). Ich habe es einige Male erlebt das es Menschen gibt, die bei langen Abfahrten kontinuierlich mehr oder minder ‚leicht‘ gebremst haben. Ergebnis ist ständige Reibung und damit verbunden eine Überhitzung bis hin zum nahenden Ausfall der Bremsleistung.

Besser ist mE auf langen Abfahrten rollen lassen und in Intervallen (gerne beherzt) runter bremsen, rollen lassen, bremsen, usw.
Richtig,
und wenn möglich bremse ich vorn und hinten abwechselnd.
Damit hatte ich auch bei Passabfahrten noch nie Probleme.
Grüße Günter

marini
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Re: Bremsprobleme am Berg

#15 Beitrag von marini » Mi 22. Aug 2018, 11:27

G.A.S. hat geschrieben:
The_Bastian hat geschrieben:
Freedy63 hat geschrieben:Bei der Abfahrt, die Bremsen waren im dauer Einsatz, funktionierte plötzlich die hintere Bremse nicht mehr
Vermutlich wird es nicht der Fall sein aber: Man bekommt diesen Effekt uU auch mit weitgehend intakten Bremsen hin indem man ‚falsch‘ bremst (fading). Ich habe es einige Male erlebt das es Menschen gibt, die bei langen Abfahrten kontinuierlich mehr oder minder ‚leicht‘ gebremst haben. Ergebnis ist ständige Reibung und damit verbunden eine Überhitzung bis hin zum nahenden Ausfall der Bremsleistung.

Besser ist mE auf langen Abfahrten rollen lassen und in Intervallen (gerne beherzt) runter bremsen, rollen lassen, bremsen, usw.
Richtig,
und wenn möglich bremse ich vorn und hinten abwechselnd.
Damit hatte ich auch bei Passabfahrten noch nie Probleme.
Bremsen sollte man m.E. immer mit beiden Rädern, wobei die vordere Bremse immer die wichtigere ist (Massenträgheit!)
In den Kurven sollte man, wenn möglich, überhaupt nicht bremsen, und wenn unbedingt notwendig, sehr dosiert und eher die vordere Bremse etwas zurücknehmen....
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