Anschlussbolzen an Zündkerze

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mutcho
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Anschlussbolzen an Zündkerze

#1 Beitrag von mutcho » So 30. Apr 2023, 12:40

Hi liebe Vespa Community, es gibt DInge, die man nicht versteht, sich aber das Wissen dafür aneignen kann um es dann doch zu verstehen. Seit letztem Jahr beobachte ich ein Symptom und trotz Kopfzerbrechen, warum das so sein könnte, einfach keine plausible Erklärung dafür finde.

Als ich die ET4 letztes Jahr gekauft hatte, gab es von Anfang an mit der Zündanlage Probleme. Der Verkäufer hat mir so einige Sachen verschwiegen, und pufff, Kaufvertrag nach Probefahrt unterschrieben, ein Tag später stehen geblieben. Sporadisch ist der Motor immer wieder aus gegangen, bzw. kaum Leistung. Mit ADAC und Starthilfe über die Feldwege in den Nachbarort, zur Werkstatt wo sie paar Wochen zuvor zum Venitle einstellen war.

Damals keine Ahnung von Rollern, da mein erster, und natürlich gehofft dass Verkäufer Kulant mit mir Umgeht und sich finanziell beteiligt. Vergaser ausgebaut, gereinigt, eingestellt, und dann ist aufgefallen das ein geflicktes Zündkerzenkabel angeschlossen war. Wie dem auch sei, neue Kerze und neues Kabel verbaut.

1000 km später hat sich das Startverhalten zunehmend verschlechtert, vermutlich schleichend, war aber noch ausreichend um damit von A nach B zu kommen ohne Angst zu haben dass se beim nächsten mal nicht mehr startet.

Ich habe mir so einige Threads durchgelesen, und danke dafür, so einige Infos sammt WehWehchen und Krankheiten kennengelernt. Ich taste mich so langsam in die Welt der ET4 hinein und mache die Wartnung selbst.

Aufgefallen war mir dann, dass der Zündkerzenstecker, überhaupt nicht mehr mit der Gummimuffe an der Abdeckung zum Motor bündig anlag (4-5 mm Abstand). Nuss angesetzt und bermerkt dass die Zündkerze locker im Kopf "saß". Die konnte man einfach mit den Finger rausschrauben. Ok, hab dann schon gedacht dass der Meister einfach ein Schlamper war und hab die wieder reingedreht und entsprechend festgezogen (dachte ich, weil er den Chocke auch nicht festgezogen hatte und die Einzelteile lose auf dem Motor lagen). Das war im Juli.

Dann mal eine kleine Ausfahrt im September nach Stuttgart gemacht und Berg runter auf der Schnellstraße hat der Motor dann angefangen Fehlzuzünden. Seit dem Festziehen der Kerze und den Fehlzündungen an der SChnellstraße lagen paar 100 km auseinander. Bin dann dank der Schwerkraft bis in die nächste Tankstelle gerollt, Motor lief noch aber Fehlzündungen beim Gas geben, ohne Ende.

Habe mir schon fast gedacht was es war, dieses mal lag der Zündkerzenstecker aber fast bündig zur Motorabdeckung (1-2mm). Trotzdem war ein ganz kleiner Spalt sichtbar und Glücklicherweise, habe ich auf einen Ratschlag hier, eine Ersatzkerze dabei.

Die Kerze war hinüber, der Anschlussbolzen hat sich rausgedreht und obwohl ich den wieder eingedreht hatte, wollte der Motor nicht mehr starten. Neue Kerze verbaut, Heim, Roller eingewintert.

Seit dem Vorfall und heute bin ich ca. 300 Km gefahren, und der Bolzen dreht sich weiterhin sebstständig raus. Es kann nur die Vibration sein. Aber der Zündkerzenstecker ist theoretisch fest in der Kerze aufgesetzt und wird von einer Spange innen gehalten. Warum dreht sich hier der Bolzen raus ist die Frage die ich mir stelle. Und vermutlich hatte der Werkstattmeister auch keine Schuld, dass die Kerze lose war, weil sich die Sachen eben selbstständig rausdrehen.

Die Zündspule ist am Rahmen befestigt, und das Kabel ist für mein Gefühl etwas zu straff, lässt sich aber trotzdem ohne Probleme abziehen. Kabel ist eins von NGK, vermutlich das richtige da ich das selbe auf einigen Bildern schon gesehen habe. Wie kann es aber sein, dass obwohl der Stecker aufgesteckt ist, und die Bauteile von dem fixiert sein sollten, sich trotzdem rausdrehen? Ich würde als nächstes mal etwas SChraubensicherung an den Bolzen anbringen, vielleicht ist das die Medizin für die Symptome.

Jetzt kennt ihr die Geschichte meiner ET4 und den Zündaussetzern und den Geistern die in ihr wohnen.
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gmu
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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#2 Beitrag von gmu » So 30. Apr 2023, 13:38

Hast du immer die selbe Zündkerzenmutter verwendet?
Die ist ja meist aus Alu. Und wenn das Gewinde geschwächt ist wird die nicht mehr richtig halten.
Die kann man separat kaufen oder liegt einer neuen Kerze bei.

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mutcho
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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#3 Beitrag von mutcho » So 30. Apr 2023, 14:57

Bei der RG4HC ist die Mutter/Bolzen schon aufgeschraubt und wurde beide male komplett ausgetauscht.

2highlander
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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#4 Beitrag von 2highlander » So 30. Apr 2023, 19:43

Ich bin mir nicht so ganz sicher ob das die richtige Adapter ist. Wenn ganz aufgeschraubt, müsste der bündig am Porzellankörper abschließen, so jedenfalls kenne ich das.

Davon abgesehen würde ich mir einfach eine neue Kerze holen, dann kannst Du Dir einigermaßen sicher sein schon mal eine vermutete Fehlerquelle ausgeschlossen zu haben. Erstens kostet das fast nix und zweitens hat eine neue Kerze noch keinem Motor geschadet.

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mikesch
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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#5 Beitrag von mikesch » Mo 1. Mai 2023, 04:39

Hallo Mutcho.
Kauf dir einen neuen Marken-Kerzenstecker mit 5k EntstörWiderstand und eine passende neue Kerze ohne R.
Also nicht zwei Widerstände hintereinander. Das funktioniert zwar ist aber unnötige Schwächung des Funkens.

Ausgeleierte oder falsch konfigurierte Stecker sind nicht unüblich.
Stecke neue Kerze und neuen Stecker im ausbebauten Zustand zusammen damit du den Einrastklick verspürst.

Das Z-Kabel sollte mindestens 2-3 cm Spiel im aufgestecken Zustand haben.
Ist das nicht gegeben tausche diesen Centartikel bitte aus.
Achte bei der Kabelführung und Konfiguration der Länge auf mögliche Scheuerstellen am Rahmen.
Zum Tausch muß die Zündspule ausgebaut werden sonst bekommst du das neue Kabel wegen der Enge und dem besch. Winkel nicht bis Anschlag aufgedreht.
Achte auf saubere und intakte Gummitüllen, sie sind deine Garantie für sichere Zündung bei Starkregen und nach dem Waschen in der SB Waschanlage.
Tausche im Zweifel auch diese Centartikel aus. Sie verhärten im Laufe der Zeit, werden rissig und somit undicht.
Nimm meine Warnungen bitte ernst. Es sind Anfängerfehler die ich vor langer Zeit selbst gemacht habe.

Zähle beim eindrehen der Kerze die Umdrehungen mit.
Es sollten ca. 14 Umdrehungen sein sonst ist zB. bei 8 Umdrehungen schon Schluß und die Kerze nur halb eingedreht und lockert sich natürlich.
Der Motor läuft unrund, nimmt schlecht Gas an da undicht und zu wenig Kompression.
Fatal der Fehler da du Anfangs nicht darauf kommst.
Den Fall hatte ich auch über einen gewissen Zeitraum.

Fang bitte nicht an über Schraubensicherung und Zündkerze nachzudenken.
Bei der Temperatur des Porzellankörpers versagt jeder Sicherungslack.
Der Nippel muß bei einer intakten Kerze so halten.

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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#6 Beitrag von mutcho » Mo 1. Mai 2023, 11:19

Danke für deine Ratschläge. Das mit der Kompression war natürlich schon ein Thema bei mir,

Aber wir müssen nochmal kurz zurück spulen. Das Zündkerzenkabel von NGK welches ich dran habe, das ist also nicht vorkonfektioniert? Wenn ich die Teilenummer eingebe, erhalte ich einfach ein Kupferkabel, und Vorschläge, über die Tüllen und Stecker. Jetzt habe ich nämlich auf youtube ein Video gesehen wie jemand das Kabel einfach auf den Stecker - draufdreht. Habe ich so auch noch nie gesehen. Dann habe ich auch schon vermutlich die Lösung, das Kabel ist überhaupt nicht gekauft, sondern der Meister hat es einfach zu kurz konfiguriert, es ist einfach zu stramm.

Dann werde ich mal bestellen und nach 500 km berichten.

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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#7 Beitrag von mutcho » So 21. Mai 2023, 10:32

Wollte kurz Feedback geben, das Rausdrehen der Kerze oder des Bolzens ist auf das zu kurze Kabel zurückzuführen. Dachte dass man die schon vorkonfektioniert erhält (wie bei modernen Autos), deshalb nicht verdächtigt.

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Re: Anschlussbolzen an Zündkerze

#8 Beitrag von mikesch » So 21. Mai 2023, 11:10

Sehr gut, danke für die Rückmeldung.
Weiter gute Fahrt. :D

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