Eine getrübte Freude

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Vespinella
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Re: Eine getrübte Freude

#16 Beitrag von Vespinella » Mo 16. Okt 2017, 12:34

Bombardc4 hat geschrieben:
Auf Bundesstraßen gehören Fuffziger m.E. verbannt. Ist gefährlich und behindern die Leichtflüssigkeit des Verkehrs.
Bei Kraftfahrtstraßen stimmt das, aber sonst?

Wie soll ich denn sonst längere Fahrten machen?

Sind die Straßen nur für Autos gebaut worden? Dann hätte ich gerne mal ein paar Überlandstraßen nur für Kleinkrafträder ;) .

Im Ernst: Auch für schnelle Radfahrer (Rennradfahrer, E-Bike-Fahrer) und uns Fuffi-Fahrer wäre es schön, wenn es in Deutschland so wie in den Niederlanden wäre, da haben die wichtigen Überlandstraßen einen Mehrzweckstreifen für schwächere Verkehrsteilnehmer. So ist das Überholen für Autos kein Problem und ich kann zügig dorthin fahren, wo ich hin möchte, ohne auf Schotterwegen zu landen!
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Vespinella
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Re: Eine getrübte Freude

#17 Beitrag von Vespinella » Mo 16. Okt 2017, 12:51

Leider ist Deutschland ein Auto-Land, das auch in der heutigen Zeit noch nicht zum Umdenken bereit ist.

Beispiele aus den Niederlanden:

Neben der Straße verläuft ein Weg, bei dem zwei Fahrbahnen markiert sind: Gefahrloses Vorankommen für kleine Roller und andere schwächere Verkehrsteilnehmer:

https://goo.gl/maps/1LMJTzpbydv


Oder man markiert Mehrzweckstreifen:

https://goo.gl/maps/BRteX6CyazN2

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Re: Eine getrübte Freude

#18 Beitrag von Sfera R.I.P. » Mo 16. Okt 2017, 13:07

Ich bin sofort für die Einführung der niederländischen Verhältnisse!

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Re: Eine getrübte Freude

#19 Beitrag von Bombardc4 » Mo 16. Okt 2017, 13:19

Genau :klatschen:

Liegt auch an der Mentalität des Deutschen. Spielt gerne mal den Hilfspolizisten.
Und: Wieso sollen andere schneller fahren wenn ich es nicht möchte und/ oder kann.

" Ein Auto ist erst dann schnell, wenn man morgens davorsteht
und Angst hat es aufzuschließen "

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Re: Eine getrübte Freude

#20 Beitrag von Sfera R.I.P. » Mo 16. Okt 2017, 14:41

Das Auswechseln der Mentalität deutscher Autofahrer wäre mindestens so wirksam wie zusätzliche Paragraphen in der StVO. Geht ja vielleicht auch per Softwareupdate wie beim Diesel ...

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Re: Eine getrübte Freude

#21 Beitrag von StarFazer600 » Mo 16. Okt 2017, 14:45

Bombardc4 hat geschrieben:Dann pass mal auf, dass es beim Einklappen der Außenspiegel von "Dosenfahrzeugen" nicht bei dir scheppert!
Je nach dem, an wen du geraten könntest. :twisted:

Naja, wenn es scheppert, dann scheppert es halt... Ich habe das ja bis jetzt auch nur einmal machen müssen, da es ein Tag war wo die Dosenfahrer alle durch die Bank weg "raderkastendoll" waren...

Und bevor das einer in den falschen Hals bekommt: es ist für das allerletzte Mittel wenn halt gar nix mehr geht...
Immer schön dran denken: die gummierte Seite gehört nach unten...

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Re: Eine getrübte Freude

#22 Beitrag von mikesch » Mo 16. Okt 2017, 16:43

Bombardc4 hat geschrieben:Genau :klatschen:

Liegt auch an der Mentalität des Deutschen. Spielt gerne mal den Hilfspolizisten.
Das unterschreibe ich sofort.
Bei uns in der verkehrsberuhigten Zone hat sich jemand ein selbstgemaltes Zone 30 Schild in den Vorgarten gestellt.
Beidseitig gut erkennbar beim vorbeifahren.

Ein anderer Anwohner macht schon mal mit der Hand vertikale hektische Bewegungen wenn ich mit 40 vorbei fahre.
So eine art flattern.
Ein freundlich Gruß sieht anders aus.

Ob der mich mal auf ein Bier einladen will?
Ich weiß es nicht.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Re: Eine getrübte Freude

#23 Beitrag von Titus Flavius » Mo 16. Okt 2017, 18:25

Hallo Freunde,
hier wird in der Tat ein heißes Eisen angesprochen! Bei einer der gemeinschaftlichen Ausfahrten während der VAD 17 sprach mich ein freundlicher Mitfahrer an, warum ich so weit rechts auf der Straße fahren würde, das wäre doch ziemlich gefährlich. Beim Überholtwerden, besonders durch einen Lkw, hätte ich dabei keinerlei Manövrierraum und würde bei einem Ausweichversuch im Straßengraben landen. Ich habe mir diesen Tipp des mir namentlich nicht bekannten Vespa-Freundes zu Herzen genommen und fahre seither inmitten der Fahrspur. Es sollte klar sein, daß sich auf der Straße der gesamte Querschnitt der Gesellschaft trifft: der rücksichtslose „Herrenfahrer“ einer Premiummarke ebenso, wie der gestreßte Ausfahrer eines Paketdienstes, der unsichere „Sonntagsfahrer“ jenseits des 80.Geburtstags und der Chauffeur eines Kieslasters im Bewusstsein seiner PS-Stärke. Umsomehr gilt es, sein eigenes Existenzrecht zu verteidigen! Ein „dickes Fell“ ist dabei für die eigene Psyche durchaus von Vorteil. Die tägliche Erfahrung, wie Autofahrer ihren pathologischen Zwang zum Abdrängen von Zweiradfahrern ausleben und /oder das oberlehrerhafte Gebaren, andere Menschen auf echte oder vermeintliche Fehler hinweisen und belehren zu müssen, will schon verkraftet sein! Ich finde, der eigene Schutz und die eigene Sicherheit gehen vor und dazu sollte man nicht auf ein gewisses Quantum an Durchsetzungsvermögen verzichten.
Gute Fahrt wünscht Euch
Titus Flavius

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Re: Eine getrübte Freude

#24 Beitrag von PrimaVespa » Mo 16. Okt 2017, 19:22

In der Stadt fahre ich mittig, denn da bin ich kein Hindernis.

Auf der Landstraße fahre ich mittig mit stetem Blick in den Spiegel. Ist die Straße übersichtlich, ordne ich mich leicht rechts ein und signalisiere dem nachfolgenden Verkehr, dass er passieren kann. Ich habe in solchen Situationen nie die Erfahrung gemacht, dass dicht überholt wurde, sondern der Abstand beim Überholen war sehr komfortabel für mich. Ist die Straße kurvig, fahre ich mittig und verhindere so ein irres Überholen. Bin da aber auch meist zügig genug unterwegs.

Geben und Nehmen. Mir ist absolut bewußt, dass ich das schwächste Mitglied im Verkehr bin (nach Fußgängern und Bikern ) ....da ist übersteigertes Ego fehl am Platz.
Zuletzt geändert von PrimaVespa am Mo 16. Okt 2017, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eine getrübte Freude

#25 Beitrag von Vilstaler » Mo 16. Okt 2017, 19:40

Gestern auf der A3 Passau Linz ist auf einer Länge von 7 km eine Baustelle... Die Autobahn ist beidseitig 2-spurig und die Überholspur nur 2 Meter breit. Alle 500 m ein Überholverbotsschild und 60km/h Verkehrszeichen was heisst: Rechte Spur,- 60km/h fahren und Überholverbot.... Was meint Ihr wie viele das eingehalten haben? .... Genau! Die KLUGEN haben überholt,- die DOOFEN wie ich auch haben uns daran gehalten - 2/3 der Autofahrer... Einem Münchner mit einem fetten S 8 hinter mir ist von der rechten Fahrbahn aufeinmal als es ihm auch zu blöd wurde voll in die Mitte gefahren als es ihm nach rd. 2 Kilometer auch zu blöd wurde um den KLUGEN Einhalt zu gebieten.... Hab ich gelacht, und als die 7 km vorüber waren und man wieder beide Seiten benutzen konnte und das 60 km/h Schild aufgehoben war zog er an mir vorbei und guckte rüber zu mir. Ich hab ihm nen fetten Daumen gezeigt und mir einen abgegrinst... darauf hat er gelacht und dann hat er seinem S 8 voll die Sporen gegeben auf winke winke :)

Mal so´n Beispiel "DER DEUTSCHE" und was sich ein Drittel der Fahrer einfach so herausnimmt.... Da gelten keine Ge- oder Verbotsschilder - die sind nur alle viel viel klüger wie Du oder ich :D Aber am allerschönsten war´s als ich im Rückspiegel die roten Köppe derer gesehen habe die hinter dem Audi schön nachhinken mussten und sich einen Kropf vom Meckern holten - meine Holde musste mich laufend beruhigen so hab ich mir einen abgelacht. :lol:
Meine Holde meinte das der Münchner wohl mich gesehen hatte als ich nach dem ersten Kilometer mal das Fenster runter machte um so ner Dumpfbacke mit´m Finger auf´s Überholverbotszeichen aufmerksam zu machen.. Könnte natürlich der Auslöser für den Audi hinter mir gewesen sein das der sich dann breit machte :)

Gruß! ;)

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Re: Eine getrübte Freude

#26 Beitrag von firefly2010 » Mo 16. Okt 2017, 21:09

Also entgegen anderer Meinungen hier nehme ich mir schon das Recht heraus, mit einer 50er auf einer Landstraße zu fahren - wie soll man sonst bei einer gemütlichen Tour von A nach B kommen ;-)? Nicht jeder hat den Schein für eine "Dicke"...

Allerdings halte ich mich dann in der Tat so weit rechts, wie die Fahrbahnverhältnisse es zulassen (also sofern da keine Spurrillen, Gullideckel etc. sind). Hat bisher immer bestens funktioniert, geschnitten wurde ich nur extrem selten...

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Re: Eine getrübte Freude

#27 Beitrag von Vilstaler » Mo 16. Okt 2017, 21:15

firefly2010 hat geschrieben:Also entgegen anderer Meinungen hier nehme ich mir schon das Recht heraus, mit einer 50er auf einer Landstraße zu fahren - wie soll man sonst bei einer gemütlichen Tour von A nach B kommen ;-)? Nicht jeder hat den Schein für eine "Dicke"...

Allerdings halte ich mich dann in der Tat so weit rechts, wie die Fahrbahnverhältnisse es zulassen (also sofern da keine Spurrillen, Gullideckel etc. sind). Hat bisher immer bestens funktioniert, geschnitten wurde ich nur extrem selten...
Da bin ich auch voll mit Dir. Gleiches Recht für alle,- ob Radfahrer, Fußgänger,- Zweirad oder Auto... Wenn sich denn nur jeder auch an die Pflichten halten würde und nicht nur auf´s Recht pochen... gar das des "Stärkeren" ;) Ein wenig mehr Rücksicht gar Nachsicht und das Problem wäre gelöst

Gruß!

Florian
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Re: Eine getrübte Freude

#28 Beitrag von firefly2010 » Mo 16. Okt 2017, 21:25

Vilstaler hat geschrieben:Wenn sich denn nur jeder auch an die Pflichten halten würde und nicht nur auf´s Recht pochen... gar das des "Stärkeren" ;) Ein wenig mehr Rücksicht gar Nachsicht und das Problem wäre gelöst
So! Einfach mal entspannt fahren ;-) ...

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Re: Eine getrübte Freude

#29 Beitrag von cool breeze » Mo 16. Okt 2017, 22:12

Fahre gern in der Mitte der rechten Spur. Mit der Fuffi war das Überholtwerden oft halsbrecherisch, mit der 300er geht`s so.
Ausnahme: Motorradfahrer, die haarscharf mit fettem Speed überholen und dem Vespafahrer Extrasystolen und Streß des Nebennierenmarks bescheren.
The higher the mountain the cooler the breeze
the younger the girl the tighter the squeeze.

Rebel music.

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Re: Eine getrübte Freude

#30 Beitrag von Vespa777 » Mo 16. Okt 2017, 23:19

Ich will mich meinem Vorschreiber anschließen. Die erste Regel der STVO beschreibt eigentlich den Pragmatismus, der auch Sinn macht. Grundsätzlich sollte mit einem Fahrzeug, dass erheblich langsamer fährt (<50 km/h) im rechten Bereich der Fahrbahn fahren, um den schneller fahrenden flüssigen Verkehr nicht zu behindern.
Dabei sollte man aber die bauliche Konstruktion (kleine Räder, Aufnahmevermögen von Federung und Dämpfung, etc), den Platzbedarf bei einspurigen Fahrzeugen beim Ausweichen und Kurvenfahren, sowie evtl. unvorhergesehene Vorkommnisse wie Gegenstände auf der Fahrbahn oder andere Gründe, die einen zum Ausweichen zwingen können, beachten. So betrachtet liegt man in der Regel richtig, wenn ein Abstand zum rechten Fahrbahnrand von 1-1,2m eingehalten wird, um vor allem bei Asphaltabbrüchen, Schlaglöchern und anderen Unannehmlichkeiten ausreichend Platz zum Ausweichen sicherzustellen. Außerdem kann man so ermöglichen, dass sich die Vespa während der Fahrt gut einpendeln kann, alle einspurigen Fahrzeuge haben je nach Geschwindigkeit eine gewisse Pendelneigung, da das Gleichgewicht die Bewegungsgrundlage des Fahrzeugs ist. Bei schmalen Straßen kann das bedeuten dass man ziemlich in der Mitte der Fahrbahn fährt. Aber hier ist gerade wichtig, dass der Überholvorgang vom folgenden Fahrzeug mit einem vollständigen Spurwechsel durchgeführt wird, um das Zweirad nicht in Bedrängnis zu bringen. Nach allgemeiner rechtlicher Auslegung ist dies dann auch keine Nötigung, sondern der Straßensituation angepasstes, notwendiges Fahrverhalten. Viele Bundesstraßen verfügen jedoch auch über Hilfsstreifen, die von langsam fahrenden Fahrzeugen (Fuffis, Traktoren) genutzt werden müssen. Hier kann bei einem Unfall der Tatbestand der Nötigung verfolgt werden, wenn ursächlich war, dass das langsam fahrende Fahrzeug nicht wie geboten, gehandelt hat. Generell kann man die Frage also nur schwierig beantworten.
Mit der GTS fahre ich normalerweise in der Mitte, mit der Fuffi rechtsorientiert (nicht politisch gemeint), allein um meine Nerven vor lästigen Machtkämpfen zu schützen.
Mit oben genannter Denkweise kommt es bei mir auch nicht wirklich oft zu brenzligen Situationen. Man tut sich selbst einen großen Gefallen, wenn man nicht dem Gedanken verfällt, man wäre allein auf der Welt. Erziehungsberechtigte akzeptiert überdies auch keiner, außer die mit Blaulichttaxi. ;)

In diesem Sinne eine gute und unfallfreie Fahrt

Vespa777

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