Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

Karosserie-Umbauten / Motor-Tuning!
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Paul E.
Beiträge: 8
Registriert: So 2. Jul 2017, 16:06
Vespa: Gts 125 i.e.
Land: D
Wohnort: Dortmund

Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#1 Beitrag von Paul E. » So 2. Jul 2017, 16:34

Fahre eine Vespa GTS125 super i.e Bj. 2016. Euro 3, wassergekühlt.
Wiege 105 kg bei 185cm Grösse.
Die Vespa hat ca. 2000km gelaufen.

Verbaut habe ich Malossi Luftfilter, Akrapovic Auspuff mit Kat, Dr. Pulleye Gleitrollen 7g (Original 7,3g) und Gleitstücke, sowie kleine Cruiser Scheibe.

Eine Leistungssteigerung (bessere Beschleunigung, höhere Endgeschwindigkeit) habe ich nicht wirklich festgestellt, nur einen natürlich subjektiv besseren Sound. Bin aber nicht entäuscht, weil ich hier vorher viel gelesen hatte und auch nicht viel erwartet habe.

Leicht bergab macht die Vespa ca. 100-110km (Tacho), leicht bergauf ca 90-95km/h (Tacho).
In etwa so schnell wie vorher auch.
Hätte aber gern eine etwas höhere Endgeschwindigkeit (ist zwar meist flach hier im Ruhrgebiet, aber so 5-10km/h mehr und die LKWs würden auf der Bahn nicht mehr drängeln).
Soll ich die 6.5 oder 6g Rollen mal versuchen?
Ich habe hier gelesen, dass dadurch die Beschleunigung etwas besser wird, aber nimmt die Endgeschwindigkeit dadurch schon ab?
Oder dreht sie dadurch bei meinem Gewicht in einem besseren Bereich, der etwas mehr Kraft gibt, um die Endgeschwindigkeit noch etwas zu erhöhen oder leichter zu erreichen? Wie gesagt so gut 100km/h auf gerader Strecke und auch leicht bergauf würden mir schon reichen?

3 weitere Fragen:

Muss ich wg. Dr.Pulley, Akrapovic und Malossi Filter vielleicht das Steuergerät resetten/neu anlernen oder ist das nicht nötig?

Ist es richtig dass der Drehzahlbegrenzer bei ca. 115km (Tacho) aktiv wird?

Da ich aus Dortmund bin, ist MGM in Castrop nicht weit. Gibt es ein Rexxer Mapping für meine Konfiguration/Modell oder muss das zum deutlich höheren Preis wirklich genau angepasst werden. Oder bringt das auch nichts?

Habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass sich die einzelnen Maßnahmen vielleicht doch noch optimaler kombinieren lassen und in der Summe dann doch ein paar % bringen....


Vielen Dank für jeden Tipp!!!

PS 300er oder Malossi Zylinder kommt für mich nicht in Frage und Abnehmen ist schwer :-)

Benutzeravatar
mikesch
Beiträge: 10579
Registriert: Mo 7. Sep 2015, 17:41
Vespa: ET4 M04
Land: GER/NRW/OWL
Wohnort: Warburg

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#2 Beitrag von mikesch » So 2. Jul 2017, 18:09

Hallo Paul, herzlich Willkommen im Forum.
Ausgerechnet in dem letzten Satz deines Beitrags steht die Lösung deines Problems.
Von all deinen Tuningmaßnahmen haben die Pulleys eine leichte Wirkung.
Leichtere Gewichte lassen nur die Drehzahl und den Verbrauch ansteigen, mehr nicht.
Der Begrenzer schaltet auch richtig.
Das Steuergerät kannst du weder auf deinen Krawallowitsch noch auf sonst was anlernen.
Wenn die Firma MGM in deiner Nähe ist, würde ich persönlich nachfragen ob ein Mapping in deiner Konstallation Sinn macht und wie das Preis/Leistungsverhältnis ist.
Ich vermute das du Grauerlappenfahrer bist, deshalb
fürchte ich das du dich an den IST-Zustand gewöhnen mußt.
Wenn Geld für dich nicht so eine Rolle spielt kann MGM sicherlich ein wenig für dich tun.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#3 Beitrag von Kanaldeckel » So 2. Jul 2017, 18:56

Paul E. hat geschrieben:Abnehmen ist schwer :-)
Musst du auch nicht, wenn du dich um einen Kopf einkürzt :o

Im Ernst: Viel mehr kannst du nicht machen. Eine kurze Scheibe hast du bereits und für weitere Maßnahmen bist du mit 1,85 leider zu groß. Mit 6.5g oder den sehr leichten 6g wird allenfalls die Beschleunigung besser. Die Endgeschwindigkeit nimmt erst bei 5g leichten Rollen ab.

Wo bei dir der Drehzahlbegrenzer einsetzt, musst du selbst erfahren, aber 115 lt. Tacho kann hinkommen. Einfach einmal ein noch größeres Gefälle hinunterrasen.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

7345erwin
Beiträge: 66
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 07:15
Vespa: GTS 125
Land: Österreich

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#4 Beitrag von 7345erwin » So 2. Jul 2017, 19:05

Dann bin ich nicht alleine mit dem Problem....meine geht ganz gleich....
190cm mit 107kg...
Ich habe das gleiche Setup
..AKRAPOVIC ....mKleines Windschild...Polini Luftfilter
Mapping....Malossi Rieme....Dr.Pulley 6.5...7.0....viel Geld für nicht
....vmax 90-100 mit viel Heinweh.. :vespa:

Die 7.0g Dr.Pulley sind gleich wie die 6.5g. ...(6.5g jetzt verbaut )kein grösser Unterschied... ....
...
Ich bin schon soweit das ich das Teil verkaufe.....

Will teilen: Vespa GTS 125 i.e , AKRAPOVIC , Bitubo , Zelioni, € 6.500,-

https://www.willhaben.at/iad/gebrauchtw ... 210395908/

da meine Skyteam Monkey 125... :cafe: schneller geht...

Gruss Erwin
Klein aber mein....

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#5 Beitrag von Kanaldeckel » So 2. Jul 2017, 20:11

Ich habe bis 10.000 km eine Steigerung erlebt. Auf Bundesstraßen mit wenig Kurven, wo ich Dauervollgas geben kann, komme ich nach 2 oder 3 km auf 105 km/h (GPS). Wenn man verkehrsbedingt kurz von Gas geht, beginnt natürlich alles wieder von vorne und man hat erst wieder nach einem Kilometer die volle Geschwindigkeit. Vom Malossi gibt es noch eine Getriebeverlängerung (Art. Nr. 6712194), die die Übersetzung um 10% länger macht, aber bei 190cm Körpergröße kann ich das nicht mehr empfehlen und auch nicht, wenn man im Gebirge wohnt.

Vielleicht klappt ein langes Getriebe in den Ebenen um Dortmund besser, aber du bist 185cm groß und 10% ist recht lang. Eine 5%ige Verlängerung gibt es leider nicht. Immerhin könntest du, wenn es zu lang ist, mit einfachen Mitteln die Übersetzung etwas reduzieren. Diese Reduktion geht mit der Variomatik umgekehrt zu den Dr. Pulley-Rollen, also "Anti-Dr. Pulley-Rollen".

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Paul E.
Beiträge: 8
Registriert: So 2. Jul 2017, 16:06
Vespa: Gts 125 i.e.
Land: D
Wohnort: Dortmund

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#6 Beitrag von Paul E. » Mo 3. Jul 2017, 12:08

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

Ich denke ich habe verstanden, dass nicht viel möglich ist.

Habe aber doch noch eine Nachfrage:
"Kanaldeckel" schreibt, dass eine Geschwindigkeitsabnahme erst ab 5g Rollengewicht eintritt.
Da ich sowieso nicht an die Endgeschwindigkeit von 110-115km/h bzw. an den Drehzahlbegrenzer (wg. Körpergewicht und Luftwiderstand) herankomme, kann ich dann nicht mit z.B. 5 oder 6g Rollen mit höherer Drehzahl den Bereich 95-105 besser und konstanter auch bergauf erreichen?
Max Leistung ist angegeben mit 15 PS bei 9750, max Drehmoment bei 7500.

Habe übrigens MGM in Castrop angerufen. Die Antwort: Lass es sein, das bringt max. 1PS und lohnt sich nicht.
Das nenne ich mal ehrlich! Habe auf anderen Chiptuner Seiten Versprechungen von +10-20% Leistungssteigerung gelesen.

Auch meine lokale Werkstatt in Dortmund meinte auf den 218er Malossi angesprochen: Nicht machen, gibt nur Ärger. Er hätte Kunden, die kämen damit alle 2000-3000km weil immer etwas anderes kaputt gehen würde bzw, das weitere Umbauten nach sich ziehen würde.

@ 7345erwin: Wunderschöne Vespa!!!

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#7 Beitrag von Kanaldeckel » Mo 3. Jul 2017, 16:23

Die Variomatik kennt genau ein Schaltprogramm, das man mit den Variogewichten einstellen kann.

Das bedeutet, dass ein einmal gewähltes Gewicht auf allen Strecken das gleiche Verhalten bewirkt. Wenn man mit einem bestimmten Gewicht eine Steigung mit 9000 1/min bewältigen und dabei mit 50 km/h fahren könnte, dann hat man diese 9000 1/min aber auch im Stadtverkehr, wenn man auf 50 km/h beschleunigt: Zuhause kalt starten und vorfahren bis zu roten Ampel gleich mit 9000 1/min bei 50 km/h ist sicher nicht optimal. Daher wählt man ein schwereres Gewicht, wobei der 50-km/h-Fahrt zur Ampel dann nur 7000 1/min anliegen, dafür schafft man aber an der Steigung nur 40 km/h bei 7000 1/min.

Wenn du auf 2% deiner Strecken unglücklich bist und auf 98% der Strecken gut zurechtkommst, dann ist es widersinnig, diese 2% zu optimieren und dafür auf den restlichen 98% einen schlechteren Kompromiss einzugehen. Daher sind 6g oder 5,5g-Rollen eher für jene gedacht, die im Gebirge wohnen und regelmäßig 20%ige Steigungen befahren oder 2000m hohe Pässe haben. Wenn es nur hügelig ist, wie im Sauerland, dann bitte nicht leichter als 6,5g, was auch im Stadtverkehr empfohlen wird. Wenn du viel außerhalb der Stadt fährst, sind die 7g auch gut gewählt.

Mehr als 105 km/h (GPS) sind in der Ebene schwer zu schaffen und ich habe sie auch erst nach 10.000 km erreicht. Bei diesen hohen Geschwindigkeiten liegen die Variorollen ganz aussen und haben keinen Einfluss mehr auf das Schaltverhalten. Von 5 oder 6 oder 7g profitiert man an starken Steigungen ab 10% oder ab 15%, wo die Endgeschwindigkeit auf 40/50/60 km/h einbricht. Wenn du das nicht regelmäßig fährst, leidest du auf allen anderen 50 km/h-Strecken wie im Ortsgebiet unter den sehr hohen Drehzahlen.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
zirri01
Beiträge: 1197
Registriert: So 17. Jun 2012, 09:22
Vespa: 300GTS
Land: Österreich
Wohnort: Gleisdorf / Stmk

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#8 Beitrag von zirri01 » Mo 3. Jul 2017, 20:15

Kanaldeckel hat geschrieben:Wenn man mit einem bestimmten Gewicht eine Steigung mit 9000 1/min bewältigen und dabei mit 50 km/h fahren könnte, dann hat man diese 9000 1/min aber auch im Stadtverkehr, wenn man auf 50 km/h beschleunigt
Stimmt nicht ganz, auf ebener Strecke ist das Regelverhalten anders als zb. bei Bergauf- oder Bergabfahrt und auch abhängig von der "Gasstellung" (Drehmomentabgabe des Motors) -> hier regelt bei gleich eingestelltem Rollengewicht das Torque (hinten; GDF und Kulissen) unterschiedlich.

Man stellt das Rollengewicht niemals auf das Fahrergewicht ein, sondern auf den Leistungspeak des Motors.

Grüße zirri01

Basti...
Beiträge: 80
Registriert: Mo 15. Mai 2017, 22:49
Vespa: Gts300SS
Land: Deutschland

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#9 Beitrag von Basti... » Mo 3. Jul 2017, 20:35

Wieso ist bei meiner Probefahrt die stinknormale Serien gts 300 dann 120-125 gelaufen :shock: wo liegt der Unterschied?


Ok sorry hier geht's ja um die 125er
Zuletzt geändert von Basti... am Mo 3. Jul 2017, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#10 Beitrag von Kanaldeckel » Mo 3. Jul 2017, 21:49

zirri01 hat geschrieben:Stimmt nicht ganz, auf ebener Strecke ist das Regelverhalten anders als zb. bei Bergauf- oder Bergabfahrt und auch abhängig von der "Gasstellung" (Drehmomentabgabe des Motors) -> hier regelt bei gleich eingestelltem Rollengewicht das Torque (hinten; GDF und Kulissen) unterschiedlich.

Man stellt das Rollengewicht niemals auf das Fahrergewicht ein, sondern auf den Leistungspeak des Motors.
Bei Vollgas ist das Regelverhalten immer gleich. Allerdings kann man auch weniger Gas geben und dann ändert sich das Regelverhalten etwas; und weil man auf der Ebene manchmal weniger Gas gibt als am Berg, ergeben sich dann diese Unterscheide. Aber bei Vollgas ist das Regelverhalten immer gleich, egal wo.

Wenn man bei einer 125er das Rollengewicht auf den Leistungspeak des Motors einstellt, beschleunigt man mit 9700 1/min. Dabei ist zwar die Beschleunigung maximal, aber auch der Verschleiß. Wenn man die Vespa im Kurzstreckenbetrieb bewegt und den kalten Motor immer gleich auf 9700 1/min hochziehen muss, um auf 50 oder 60 km/h zu kommen, dann halte ich das nicht für ideal. Und wenn man in der Kaltphase des Motors nicht gleich Vollgas gegeben will, dann geht aber auch nichts weiter. Deshalb lieber etwas mehr Rollengewicht, sodann man auch nach dem Kaltstart schon bequem auf 50 km/h kommen kann, etwa bei 8000 1/min Bechleunigungsdrehzahl. Original liegt die BDZ bei 7000 1/min, was auch nicht schlecht ist.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
zirri01
Beiträge: 1197
Registriert: So 17. Jun 2012, 09:22
Vespa: 300GTS
Land: Österreich
Wohnort: Gleisdorf / Stmk

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#11 Beitrag von zirri01 » Mo 3. Jul 2017, 22:21

Regelverhalten: Bergab bei Vollgas regelt es speziell beim 125er sicher anders als bergauf...der Motor hat kein Drehmoment...aber egal.

Jeder soll auf seine Bedürfnisse einstellen, klar -> ich verstehe nur nicht, dass wenn man sich schon ein Fahrzeug mit wenig Leistung zulegt, man diese dann noch wegen Haltbarkeit nochmals "drosselt".
Die 125er GTS Motoren haben in der Regel 7-8,5PS am Rad, durch deine Empfehlung geht etwa nochmals zusätzlich 1PS verloren.....
Für mein Verständis versucht der Topic-Eröffner basierend zu wenig Leistung das letzte "Quäntchen" aus diesem Motor (bzw. seinem Fahrzeug) rauszuholen, mit deinem Ratschlag wegen Haltbarkeit geht er gänzlich in die falsche Richtung.
Ein 200er Zylinder&Kolben-Satz (Original) kostet 206€ bei einem bekannten Onlinehändler...bei diesem Preis würde ich das Thema Haltbarkeit ganz hinten anstellen.

Meine Einstellung der BDZ ist deutlich höher als 300er Serie. Ich fahre meine Vespa nicht im Alltagsbetrieb, sondern nur zum Spass. Somit nehme ich mir dann auch die Zeit, bis der Motor zumindest hinsichtlich Wassertemperatur im Betriebsfenster ist.
Ab Erreichen dieses gibts bei meinem Motor wenig "Schonung", sollte dadurch mal etwas kaputt gehn, dann ist es eben kaputt gegangen (war aber noch nicht der Fall) und hier kostet es auch um einiges mehr als beim Serienmotor....

Grüße zirri01

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#12 Beitrag von Kanaldeckel » Di 4. Jul 2017, 01:03

Steil bergab bremst der Motor ja mehr als der zur Beschleunigung beiträgt, diesen Fall darf man natürlich nicht dafür heranziehen, dass bei Vollgas das Regelverhalten immer gleich ist.

Eine GTS 125 hat am Hinterrad 10 bis 11 PS und dieses eine zusätzliche PS an Leistung kann man nur für ca. 20 Sekunden realisieren, also beim Beschleunigen von 40 bis 70 km/h, denn über 80 km/h steigt die Drehzahl mit der Geschwindigkeit an und damit hat man dieses eine zusätzliche PS automtisch auch am Hinterrad. Aber dieses zusätzliche PS muss man dann auch permanent abrufen um weiterzukommen, also auch nach dem Kaltstart, um auf 50 km/h zu kommen: Es liegen dann ab 30 km/h 9700 1/min an, somit auch, wenn man in der 30er-Zone einen Radfahrer überholt.

Ich war auch ein paar Tankfüllungen so unterwegs, dann hatte ich es satt, am Supermarktparkplatz mit Vollgas eine Parklücke suchen zu müssen.

Der Topic-Eröffner beklagt sich absätzelang über die Endgeschwindigkeit (drängelnde LKWs) und hadert kaum mit seiner Beschleunigung, daher habe ich mich auch mit der Endgeschwindigkeit befasst. Die Endgeschwindigkeit bergauf habe ich als Spezialfall ausgeklammert, weil man üblicherweise nicht 10 Minuten lang bergauf fährt.

Ich bin davon ausgegangen, dass die Vespa alltagstauglich bleiben und nicht vor Fahrtantritt 5 Minuten warmlaufen soll. Ebenso habe ich angenommen, dass der Topic-Eröffner keinen 218er-Satz einbauen möchte, was er auch andeutungsweise ausgeschlossen hat.

Aber selbst mit dem vor dir in den Raum gestellten Vario-Extremtuning werden die drängelnde LKWs nicht weniger, erst ein 200er-Satz würde helfen.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Paul E.
Beiträge: 8
Registriert: So 2. Jul 2017, 16:06
Vespa: Gts 125 i.e.
Land: D
Wohnort: Dortmund

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#13 Beitrag von Paul E. » Di 4. Jul 2017, 07:33

Vielen Dank für eure Hilfe.

Fasse nochmal für mich zusammen:
Bei der 125er GTS super i.e. gibt es kaum Tuningmöglichkeiten, außer minimale durch bereits verbaute Cruiser Scheibe und Dr. Pulley Rollen (grösserer Zylinder oder nochmal in die Fahrschule um die 300er fahren zu können, kommt für mich nicht in Frage).

Da bei mir aufgrund von 185cm Grösse und 105kg Gewicht Luftwiderstand und Gewicht hoch sind, geht die Vespa nur zwischen 90-110km/h (Tacho) stark abhängig von Gelände und Wind.

Weil "Kanaldeckel" meinte, dass die Vespa erst ab 5g Rollen Endgeschwindigkeit verlieren würde, wollte ich im 2. Posting nur nochmal nachfragen, ob ich durch einen Wechsel von 7g auf z.B. 6g Dr. Pulley etwas mehr Durchzug und Stabilität bekomme, um auch den Bereich 90-100km/h konstanter zu erreichen und dadurch auf der AB nicht mehr so abhängig von Gegenwind oder leichten Steigungen bin.
Dass sich die Änderung der Rollengewichte immer auf den gesamten Bereich auswirkt ist klar (habe aber auch nichts gegen mehr Anzug im unteren Geschwindigkeitsbereich).

Vielleicht hatte ich die Nachfrage aber auch falsch formuliert und besser gefragt:
Wirkt sich ein Wechsel von 7g auf 6g neben der etwas besseren Beschleunigung im unteren Bereich auch aus, um die 90-100km/h stabiler zu erreichen?

Ansonsten kann ich mit dem Ist-Zustand gut leben und ich bin froh mir „im Alter“ nochmal eine Vespa zugelegt zu haben (mit 16 Jahren Zündapp GTS 50, mit 40 Jahren ET4 mit 60 Jahren die 125er GTS).

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#14 Beitrag von Kanaldeckel » Di 4. Jul 2017, 12:06

Paul E. hat geschrieben:Dass sich die Änderung der Rollengewichte immer auf den gesamten Bereich auswirkt ist klar (habe aber auch nichts gegen mehr Anzug im unteren Geschwindigkeitsbereich).
Nein, das wirkt sich nur im Regelbereich aus, der bei 7g zwischen 40 und 70 km/h, bei 6g zwischen 35 und 80 km/h, und bei 5g zwischen 30 und 90 km/h liegt. Das ist dann jener Bereich, wo auch die Beschleunigungsdrehzahl anliegt, also bei 7g ca. 7500 1/min, bei 6g ca. 8500 1/min und bei 5g ca. 9700 1/min.

Verdeutlichung:

Volle Beschleunigung mit 7g:
20 km/h - 4000 1/min
30 km/h - 6000 1/min
40 km/h - 7500 1/min
50 km/h - 7500 1/min ( = Beschleunigungsdrehzahl, akzeptabel, minimal schlechtere Beschleunigung)
60 km/h - 7500 1/min
70 km/h - 7500 1/min
80 km/h - 8000 1/min
90 km/h - 9000 1/min
100 km/h - 10000 1/min ( = gleich wie mit 5g)

Volle Beschleunigung mit 5g:
20 km/h - 6000 1/min
30 km/h - 9700 1/min
40 km/h - 9700 1/min
50 km/h - 9700 1/min ( = Beschleunigungsdrehzahl, enorm hoch und damit bessere Beschleunigung)
60 km/h - 9700 1/min
70 km/h - 9700 1/min
80 km/h - 9700 1/min
90 km/h - 9700 1/min
100 km/h - 10000 1/min ( = gleich wie mit 7g)

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Paul E.
Beiträge: 8
Registriert: So 2. Jul 2017, 16:06
Vespa: Gts 125 i.e.
Land: D
Wohnort: Dortmund

Re: Relation Rollengewicht/Fahrergewicht? GTS125 super i.e.

#15 Beitrag von Paul E. » Di 4. Jul 2017, 12:43

Super! Danke für die Mühe. Habe jetzt verstanden!

Antworten