Probleme beim Anfahren

[Donaugold]

@grautvornix
Wie aufwendig ist das, die Kupplungsbelege auszubauen und Kanten brechen?
Du hast jetzt ganz normalen Schlupf beim Anfahren und kein Rupfen mehr?
Vielleicht kannst Du noch einmal kurz Deine Erfahrungen nach Stop&Go bzw. nach ein paar Versuchen des untertourigen Anfahrens schildern...und warum traust Du dem Braten nicht? Ist komisch, ich kann mir mittlerweile auch gar nicht mehr vorstellen, dass meine Vespa mal ohne Rupfen anfährt...
Wenn das Brechen der Kanten an den Kupplungsbelegen kein so großer Aufwand ist, werde ich meinen Freundlichen auch bitten dies zuerst zu probieren. Ich traue der Sache mit den Grafitstäben auch nicht so 100%ig, aber ich kann schwer meiner Werkstätte vorschreiben, was sie tun sollen, noch dazu wo sie genau wissen, dass ich ein "Nichtauskenner" bin...der Hinweis auf Tipps aus einem Internetforum wird erfahrungsgemäß bei Werkstätten eher ungern gehört.

lg,
Donaugold

[major-dees (†2023)]

Hallo Donaugold,

bestehe doch einfach drauf, dass die Kupplungsglocke gewechselt wird und die Kupplungsbeläge angefast werden. Eine neue, originale Kupplungsglocke kostet bei SIP 30,40 Euro (http://www.sip-scootershop.com/DE/Produ ... eader.aspx), alternativ gibts auch eine von Polini (http://www.sip-scootershop.com/DE/Produ ... SPEED.aspx), ob die Polini verstärkt ist weiss ich nicht.

Kostet nicht die Welt, und ne Kupplungsglocke wechselt dir ein Vespa-Händler recht schnell.

Dann sollte eigentlich Ruhe sein.

Viel Erfolg

Dirk

[gehay]

Hallo zusammen,
ich habe soeben Folgendes ausprobiert:

1) Den "VESPA" Deckel am Hinterrad entfernt.
2) In die hinter dem Deckel liegenden 5 Bohrungen mittels kräftigem Strahl vom Wasserschlauch die Kupplungsglocke "geflutet" - keine Angst, es passiert nichts - es wirs nur der Belagabrieb herausgespült und das Wasser läuft unten am Gehäuse sofort wieder heraus.
3) Roller abgebockt, angelassen und losgefahren.

Jetzt spürt man, dass die Kupplung zuerst deutlich mehr schleift als zuvor, doch nach 3 - 6 maligem Anfahren ist der Einkuppelvorgang genau wie vorher, da das eingspritzte Wasser verdampft ist.

Fazit:
Wenn das Kupplungsrupfen nach obiger Methode, also nach dem "Wasserfluten", sofort verschwunden ist, liegt die Ursache an der zu rauhen Oberfläche der Beläge (Stick-Slip). Jetzt wäre die Heizölmethode" angebracht, da hierbei die Belagoberfläche sich langsam quasi "von selbst" glättet.
Von Kantenbrechen o.ä. halte ich nichts.

Gruß Gerhard

[grautfornix]

Moin zusammen,
an die Kupplung zu kommen, Kanten zu brechen oder was auch immer ist kein
großer Aufwand, vorausgesetzt, man hat das Kupplungsblockierwerkzeug um
die Mutter hinter der der verchromten Vespaabdeckung zu lösen. Wie man den
kompletten Deckel demontiert ist hier ja schon mehrfach beschrieben.
Nach Entfernung des Deckels habe ich die Kanten im 45 Grad Winkel leicht abgeschliffen.
Da ich der Meinung war, das die Beläge gerade im vorderen Bereich recht rau waren, habe ich die
Flächen dann noch ganz "zart" geschliffen und poliert. Das Ganze mit diesem kleinen "Bösewicht".


Das Teil kennen eher Frauen ....ist eine Art Feile mit verschieden gekörnten Flächen und einem
Polierteil mit denen man Fingernägel bearbeitet !!!
(Nicht meiner Frau verraten ... die weiß nicht wo das Teil abgeblieben ist !!)


Wenn ich gaaaanz tief in meinen "Popometer" reinhöre, ist da jetzt noch minimales Rupfen; vielleicht hätte
ich mehr polieren sollen. Dem Braten traue ich deshalb nicht so ganz, weil immer nachdem ich das Teil
auseinander hatte, Glocke getauscht oder gesäubert habe, anfänglich auch alles o.k. war.
Werde berichten, wie sich das weiterentwickelt.

Gruß - Detlef

edit: Betr. Polini-Glocke ... die habe ich nach der 2. Vespaglocke verbaut. Hat definitiv das Problem nicht
gelöst...das Geld hätte ich sparen können, was nicht heißen soll, das ein Glockentausch nichts bringt !
Gibt Fälle hier im Forum, da hat es was gebracht.

[grautfornix]

...vergiß es... das habe ich bei ihrer Zahnbürste auch gedacht


....wech iss wech

[MisterLL]

so endlich gelöst: Ich hatte die gleichen Probleme wie hier beschrieben. Beim Anfahren hat meine Vespa (GT 125) geruckelt und nach 1-2 Sekunden hat sie dann aber recht normal nach oben beschleunigt.
Habe auch schon meine Kupplung getauscht auf die Malossi Delta Clutch, brachte aber keinen Erfolg. Kupplungsglocke ist nicht verzogen.
Jetzt hab ich sie nochmal aufgeschraubt und 2 Dinge verändert:
1) Habe die Kupplung härter gestellt, sodass meine Vespa erst bei höherer Drehzahl einkuppelt
2) UND DAS WAR DIE LÖSUNG: Bei mir sind die Probleme von der Variomatik ausgegangen. Anscheinend dürfte ich beim letzten Service die Variomatik schlecht verschraubt haben. Es war ein wenig Spiel in der Vario, daher hab ich sie nochmal komplett runtergenommen, STück für STück sauber raufgesteckt und gut festgeschraubt.

Und nun zieht sie wundersamerweise wieder super von unten raus, es macht endlich wieder Spaß. Gut ist sicher nicht für jeden die Lösung, aber auf alle Fälle sollte ich somit klar sein, dass die Probleme nicht zwangsläufig an der Kupplung liegen müssen. Also umsichtig auch mal nen Blick auf die Vario werfen

[Donaugold]

@MisterLL
Danke für Deinen Hinweis - meine Vespa steht gerade in der Werkstatt und ich habe das Gefühl, dass die sich wirklich auskennen.
Nach der Probefahrt und einem längeren Gespräch sind wir mittlerweile auch sicher, dass es NICHT von der Kupplung kommen kann, da diese 1. erst kürzlich getausch wurde und 2. von Anfang an dieses Problem bestanden hat.
Meine Werkstatt meinte, dass bei zu wenig Kupplungsschlupf sich dies auch im Stand bemerkbar machen würde und bei zu viel Schlupf meine Vespa nicht so gut beschleunigen würde.
Dein Hinweis mit der schlecht verschraubten Variomatik erscheint mir daher zumindest eine weitere, plausible Möglichkeit zu sein. Da meine Werkstatt sich nun auf die Fehlersuche begibt, gehe ich davon aus, dass sie auch die Variomatik zerlegen bzw. kontrollieren werden.

Ich habe auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben irgendwann mit meiner Vespe von einer Ampel loszufahren und sie zieht gleichmäßig ohne Ruckeln und Vibration hoch...leider derzeit nur ein Traum...

Danke + lg,
Donaugold

[willax]

Da musst du deine Werkstatt schon mehr in die Pflicht nehmen.
Das sind schließlich die Fachleute.
Dein Auftrag lautet doch das Anfahrrupfen abzustellen, und nicht die Kupplung zu wechseln.

[grautfornix]

Kinners, ich brauch mal euer Hirn und eure Kommentare:
Könnte es nicht auch sein, das das Rupfen beim Einkuppeln, somit beginnendem Kraftschluß von einem durchrutschenden Riemen kommen kann, und der eben durchrutscht weil die fette Feder hinten bei der Kupplung, also die, die die hinteren Riemenscheiben
"zusammenpresst" ausgelutscht ist? Das Phänomen trifft ja gerade bei niedriger Anfahrdrehzahl auf, also dann, wenn
relativ wenig Druck auf dieser Feder liegt. Letztendlich sorgt doch auch gerade dieser kleine Unholt dafür, das der Riemen
ja mehr oder weniger gespannt wird. Lieg ich da falsch? Spinn ich? Habe ich den Automat nicht richtig verstanden? - Sorry, irgendwie kriege ich das nicht besser erklärt -
Ich erinnere mich, das Peter John mal das Teil zerlegte und festgestellt hatte, das es "ausgelutscht" war...mit welchen "Symptomen" auch immmer!
Sagt mir doch mal, ob ich hier falsch liege.

Gruß - Detlef

[grautfornix]

@ Donaugold

Jung, gibt´s bei dir was Neues ? Fehler gefunden / behoben ? Woran lag es ?

Ich warte seit 2 Wochen auf meine Variofeder !

Neugierige Grüße - Detlef

[Donaugold]

@grautvornix
Ja, ich habe vorige Woche meine Vespa vom Freundlichen abgeholt und es ist wie im Märchen: alles funktioniert perfekt.
Leider war an dem Tag an dem ich die Vespe abgeholt habe der Mechaniker nicht mehr da, daher weiss ich nicht genau was im Detail gemacht wurde. Ich weiss nur, dass einige Teile getauscht wurden. Ich werde in den nächsten Tagen aber persönlich in meiner Werkstatt vorbeifahren und mich bedanken und bei der Gelegenheit nach dem genauen Grund fragen.

Ich denke es war sehr gut, dass ich beim Hinbringen den Freundliche gebeten habe doch sofort eine Probefahrt zu machen, da ich bereits eine längere Fahrt in der Stadt hinter mir hatte und ich sicher war, dass das Ruckeln nun auftreten würde. In der Deutlichkeit hat der Freundliche vorher das Ruckeln noch nie wahrgenommen und daher kam auch die Einsicht, dass es höchstwahrscheinlich nie an der Kupplung gelegen hat.

Man merkt jetzt beim Anfahren, dass die Vespa nicht mehr so aggressiv auf den kleinsten Gasstoss reagiert und kontinuierlich, ohne jede Verzögerung oder gar Ruckeln hochbeschleunigt. Der bereits vorher, auch vom Freundlichen bestätigte, gute Durchzug auch in höherer Geschwindigkeit, ist jetzt sogar noch ein bisschen besser....ich bin einfach vollauf begeistert und richtig euphorisch, wenn immer ich mich auf meine Vespe setze.
Ich glaube es lag an der Variomatik, aber das ist nur eine Mutmassung....ich werde Dir auf jeden Fall den wirklichen Fehler hier mitteilen, sobald ich ihn weiss.

lg, + danke für die Anteilnahme + viel Glück, dass auch Deine Vespa endlich richtig funktioniert!
Donaugold

[grautfornix]

...danke für die flotte Antwort ... bin mal gespannt drauf, woran es lag

neidische Grüße - Detlef

[Korimo]

Grüß Gott!

Da ich selbst seit längerem mit diesem Problem bei meiner 125er zu kämpfen habe ,würde es mich brennend interessieren ob es schon infos von der werkstätte gibt.

Lg aus Wien

[klaus156]

Hallo,
Ich heisse Klaus und bin aus Graz ( Österreich ) . Habe seit kurzem eine GTS 300 ( 500km ). Hatte seit km 300 das Problem mit dem Rupfen beim langsamen Anfahren. Die Methode mit dem Heizöl , ich nahm Diesel , funktionierte wunderbar! Nochmals Dank an '' gehay '' .

LG Klaus

[gehay]

Hallo Klaus 156,

es freut mich, daß Du dich getraut hast die Heizöl-Dieselölmethode auszuprobieren. Ich glaube, daß die anderen vor dieser unkonventionellen Methode zu großen Schiß hatten, denn keiner (außer Dir) hat bislang einen Kommentar dazu abgegeben.
Vielleicht dachten auch manche, daß diese simple Methode niemals dauerhaft funktionieren kann ..... dem ist aber nicht so!

Ich bin bis jetzt ca. 12 000 Km gefahren und hatte zwischenzeitlich keinerlei Anfahrruckeln mehr.

Bin gespannt, ob noch jemand diese Methode anwenden wird.

Grüsse in die Runde
Gerhard