Startproblem mit ET4

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bames-jond
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Startproblem mit ET4

#1 Beitrag von bames-jond » Do 22. Jun 2017, 11:07

Hallo liebes Forum,

meine ET4 lässt sich nicht mehr starten. Angefangen hat es damit, dass sie nicht mehr anging, wenn ich sie in der Sonne abgestellt habe (oder ich bilde mir das zumindest ein). Habe dann vermutet, dass es irgendein Problem mit dem Benzinsystem ist und der Sprit verdampft, wenn die Vespa in der Sonne steht. Benzinhahn funktioniert aber anscheinend und Vergaser ist nicht leer (s.u.).

Habe folgendes gemacht:
- neue Zündkerze
- CDI ohne Wegfahrsperre verbaut
- Vergaser zerlegt und Düsen gereinigt

Benzin kommt aus dem Tank (-> Benzinhahn funktioniert), als ich den Vergaser zerlegt hab, war auch Benzin in der Schwimmerkammer.
Nach einigen Startversuchen mit der neuen Kerze ist diese allerdings absolut sauber geblieben. Kommt dort kein Benzin an? Woran kann das liegen?

Zündfunke habe ich beim Kicken gesehen, mit E-Anlasser aber irgendwie nicht. Ist es normal, dass der Anlasser, wenn die Kerze ausgebaut ist, nicht dieses normale "Rattern" macht, sondern einfach nur dreht?

Vielen Dank für eure Hilfe, ich weiß gerade nicht mehr, was ich machen kann!
Grüße
Felix

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Wenne
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Re: Startproblem mit ET4

#2 Beitrag von Wenne » Do 22. Jun 2017, 11:16

Es ist dennoch möglich, dass der Benzinhahn nicht zuverlässig arbeitet. Wird beim Starten genügend Untedruck für die Unterdruckleitung des Benzinhahns erzeugt?
Läuft zuverlässig Sprit nach?
Wie alt ist der Unterdruckbenzinhahn?
Sollte vielleicht zur Sicherheit mal getauscht werden.

Grüße
Wenne
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bames-jond
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Re: Startproblem mit ET4

#3 Beitrag von bames-jond » Do 22. Jun 2017, 11:36

Ich hab den Vergaser wieder eingebaut und dann nach dem Startversuch den Benzinschlauch vom Vergaser genommen. Es kam Benzin raus.
Werde ich sicherheitshalber trotzdem wechseln.

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Re: Startproblem mit ET4

#4 Beitrag von Gonzo0815 » Do 22. Jun 2017, 12:08

bames-jond hat geschrieben: Ist es normal, dass der Anlasser, wenn die Kerze ausgebaut ist, nicht dieses normale "Rattern" macht, sondern einfach nur dreht?
Kleine Denksportaufgabe, warum könnte das wohl so sein ;)

Ansonsten hier meine Beobachtung zu dem Thema!
Wenn alles Tako ist (Leitungen, Benzinhahn usw.) mag das System Hitze nicht.

Im Sommer habe ich mit angewöhnt den Gashahn vor dem Start (kalt) 6x aufzureissen und dann sofort zu Starten.
Funktioniert so recht gut bei unseren beiden ETs.
Kann es dir zwar nicht wissenschaftlich belegen, aber zumindest (für mich) schlüßig erkläfen.

Das Unterdrucksystem ist einfach Mist, so wie es an der ET gemacht wurde.
Das Starten erzeugt imho nicht ausreichend Unterdruck das ausreichend Benzin in die Schwimmerkammer nachläuft und deshalb geht sie nach relativ kurzer Zeit aus.
Ist es dann noch relativ warm, fettet das Gemisch zusätzlich an und dürfte dann mit Choke sogar überfetten. Was dem Startverhalten auch nicht dient.

Mit den 6x Gas aufreissen, flutet man den Ansauger und der Motor hat genug Futter um die Schwimmerkammer zu füllen.
Das funktioniert bei uns so recht zuverlässig.

Im warmen Zustand braucht es dann einfach ein leichtes Gas geben beim Starten und sie kommt schön.

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mikesch
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Re: Startproblem mit ET4

#5 Beitrag von mikesch » Do 22. Jun 2017, 12:18

@bames-jond: Zündfunke habe ich beim Kicken gesehen, mit E-Anlasser aber irgendwie nicht.


Der Satz würde mir zu denken geben.
Sevus Felix.
Der Zünfunke muß gut sichtbar während des Startens mit dem E-Starter an der Kerze vorhanden sein.
Erst wenn du das bestätigen kannst, ist ein Starten des Motors überhaupt möglich.
Stelle das erst mal sicher und berichte.

Über Sprit kümmern wir uns dann später.
Ist eventuell dann auch nicht mehr nötig.

@Gonzo: Das Unterdrucksystem ist einfach Mist, so wie es an der ET gemacht wurde.
Das Starten erzeugt imho nicht ausreichend Unterdruck das ausreichend Benzin in die Schwimmerkammer nachläuft und deshalb geht sie nach relativ kurzer Zeit aus.
Ist es dann noch relativ warm, fettet das Gemisch zusätzlich an und dürfte dann mit Choke sogar überfetten. Was dem Startverhalten auch nicht dient.

Kann ich nicht bestätigen. Wenn das System top eigestellt und absolut dicht ist treten die vielzitierten Kalt oder Warmstartprobleme nicht auf.
Beispiel: gerade eben bei den heute höllischen Temperaturen 34Grad in der Sonne zweimal gekickt ohne überhaupt die Hand am Gasgriff gehabt zu haben, läuft sofort im Standgas wie eine Nähmaschine und nimmt top Gas an.
Eigendlich genau so wie es in der Bedienungsanleitung steht.
Ich hatte vorher auch immer Probleme verschiedenster Art. Voriges Jahr habe ich dann den Dichtring des E-Chokes im Ramen des Indikator LED Umbaus gegen einen neuen original Ring, der mich ein Vermögen gekostet hat, ausgetauscht. (Den gibts nur wenn du den kompl. MotorDichtsatz für 35€ + Porto kaufst. Ich habe stundenlang im Netz vorher recherchiert, nichts...aber absolut sicher nichts.)
Seit dem sind alle Start, beschleunigungs und Leerlaufprobleme Geschichte.
Anscheinend hatte ich ständig minimale kaum feststellbare Nebenluft über den E-Choke.
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Re: Startproblem mit ET4

#6 Beitrag von bames-jond » Fr 23. Jun 2017, 10:25

Hab heute leider keinen Zündfunken sehen können.

Frage: Ist das normal, dass unter dem Helmfach in Fahrtrichtung auf der rechten Seite in diesem kurzen, dicken Schlauchstück ein freier Stecker ist?

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Re: Startproblem mit ET4

#7 Beitrag von Gonzo0815 » Fr 23. Jun 2017, 10:55

bames-jond hat geschrieben:Frage: Ist das normal, dass unter dem Helmfach in Fahrtrichtung auf der rechten Seite in diesem kurzen, dicken Schlauchstück ein freier Stecker ist?
Ja, ist der Diagnosestecker!
Wobei Diagnosestecker etwas übertrieben ist. Hauptsächlich für die Überprüfung der WFS gut.
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Re: Startproblem mit ET4

#8 Beitrag von mikesch » Fr 23. Jun 2017, 10:56

bames-jond hat geschrieben:Hab heute leider keinen Zündfunken sehen können.

Frage: Ist das normal, dass unter dem Helmfach in Fahrtrichtung auf der rechten Seite in diesem kurzen, dicken Schlauchstück ein freier Stecker ist?
Ja das ist normal. Es ist ein Diagnosestecker an den du eine LED anschließen konntest als du noch die CDI mit Wegfahrsperre hattest. Also unwichtig für dich.

Kannst du den Schaltplan deiner ET4 lesen?
Und hättest du ein Vielfachmessgerät?
Dann könnte ich dir helfen.
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Re: Startproblem mit ET4

#9 Beitrag von bames-jond » Fr 23. Jun 2017, 11:37

Ja und ja.

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Re: Startproblem mit ET4

#10 Beitrag von mikesch » Fr 23. Jun 2017, 12:10

Bild
Die grüne Ader von der Lichtmaschine (Alternator) führt die Zündspannung.
Bitte mal am abezogenen CDI Stecker (grün) gegen Masse messen wieviel dort ankommt beim starten.
V AC einstellen.
Es sollten ca. 60-65V~ sein.
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Re: Startproblem mit ET4

#11 Beitrag von mikesch » Fr 23. Jun 2017, 12:21

Wenn du ziemlich selbstständig arbeiten kannst hilft dir dieser Beitrag weiter. klick mich
Da habe ich schon mal das Rad erfunden. :mrgreen:
Aber wenns hakt oder du den Fehler finden konntest, melde dich. :D
Viel Erfolg.
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Re: Startproblem mit ET4

#12 Beitrag von bames-jond » Fr 23. Jun 2017, 12:50

Merci, komm leider frühestens am Sonntag dazu aber werde dann berichten.

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Re: Startproblem mit ET4

#13 Beitrag von bames-jond » So 25. Jun 2017, 13:01

Habe folgende Werte gemessen:

grün/Masse beim Starten 54V (60-65V)
rot/braun unendlich Ohm (90-140 Ohm)

grün/weiß 333 Ohm
violett/Masse 1,0 Ohm (0,5 +/-0,01 Ohm)
Zündkabel/Masse 4800 Ohm
Kerzenstecker 4600 Ohm
rot und braun /Masse unendlich Ohm

Daraus lese ich: Pickup defekt, Zündspule defekt und die Spannung beim Starten ist zu etwas zu niedrig. Da kommt für meinen Geschmack fast bissl zu viel zusammen.
Kann man das noch irgendwie überprüfen, bevor man die Teile austauscht?

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